BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11713 21. Wahlperiode 26.01.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Carola Ensslen und Christiane Schneider (DIE LINKE) vom 19.01.18 und Antwort des Senats Betr.: Forum Flüchtlingshilfe und Dialogforen – Kosten – Zielsetzungen – Wirksamkeit – Ergebnisse? Mit Drs. 21/1354 hat die Bürgerschaft den Antrag angenommen, ein Forum Flüchtlingshilfe für die Stadt Hamburg zu etablieren, das mit der Veranstaltung im Dezember 2015 seinen Anfang nahm, die seitdem jährlich stattfindet. Zu den genannten Zielen eines solchen Forums zählen laut Dr. 21/1354 unter anderem die Bündelung von Kräften, die sich für erfolgreiche Zuwanderung einsetzen, die Nutzbarmachung der vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen der Hamburgerinnen und Hamburger sowie die Möglichkeiten zur Vernetzung von Flüchtlingsinitiativen und Migranten-/-innenselbstorganisationen (MSO) sowohl untereinander als auch mit hauptamtlich Beschäftigten und Trägern (siehe auch Drs. 21/10870). Die drei Veranstaltungen des Forums Flüchtlingshilfe waren mit circa 1.500 Besuchern hochfrequentiert, was darauf schließen lässt, dass die in der Flüchtlingshilfe Engagierten das Forum auch als Wertschätzung ihres Engagements verstehen. Das ehrenamtliche Engagement der Hamburgerinnen und Hamburger stellt nach wie vor eine tragende Säule in der Flüchtlingshilfe dar und ist vor dem Hintergrund der bestehenden Integrationsaufgaben nicht mehr wegzudenken . Gleichzeitig werden die anfallenden Aufgaben immer diffiziler; die Anforderungen und das Know-how in Bezug auf die Verwaltung, aber auch die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen in den Unterkünften gehen längst über die anfängliche Erstversorgung hinaus. Es ist daher nur wenig verwunderlich, wenn sich das Hauptaugenmerk der ehrenamtlich Engagierten auf die eigentliche Arbeit in der Praxis richtet und übergeordnete Veranstaltungen an Bedeutung verlieren. Umso wichtiger erscheint es, die Passgenauigkeit des Formats sowie den Einsatz der finanziellen und personellen Ressourcen des Forums auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Der Senat hat die Bürgerschaft mehrfach, zuletzt mit Drs. 21/10870, über die Umsetzung des Ersuchens der Bürgerschaft vom 2. September 2015 „Hamburg hilft - Forum Flüchtlingshilfe schaffen, ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit noch mehr unterstützen und vernetzen, Informationsarbeit der Behörden weiter forcieren“ (Drs. 21/1354) unterrichtet . Er hat in Drs. 21/10870 eine positive Zwischenbilanz der Arbeit des Forums Flüchtlingshilfe gezogen und auch im Rahmen der Beratungen des Ausschusses für Soziales, Arbeit und Integration am 7. Dezember 2017 deutlich gemacht, dass sich die Strukturen und Formate des Forums, zum Beispiel die jährliche Großveranstaltung und die Dialogforen, bewährt haben und in den kommenden Jahren auch fortgesetzt werden sollen (siehe Drs. 21/11628). Die Unterstützung und die Würdigung der Arbeit Drucksache 21/11713 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe und bei der Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft ist ein zentrales Anliegen des Senats. Den positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden der diversen Veranstaltungen und aus Gesprächen mit einzelnen Engagierten und Initiativen sowie dem Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen ist zu entnehmen, dass das Forum Flüchtlingshilfe geschätzt wird und eine Fortführung ausdrücklich gewünscht ist. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Bei wie vielen und welchen der Aussteller/-innen auf dem Markt der Möglichkeiten der drei Veranstaltungen des Forums Flüchtlingshilfe handelte es sich jeweils um rein ehrenamtliche Initiativen? Wie viele und welche MSO haben ihre Initiative in den jeweiligen Jahren präsentiert? Siehe Anlage 1. Die Differenzierung nach rein ehrenamtlichen Initiativen in der Flüchtlingshilfe (gegründet im Zusammenhang mit der aktuellen Zuwanderung) und Migrantenorganisationen (MO) trägt nur bedingt. Zum einen sind in den Initiativen auch Migrantinnen und Migranten organisiert (oder haben diese gegründet), zum anderen sind auch die in Hamburg schon länger bestehenden Migrantenorganisationen (überwiegend ) auch ehrenamtlich tätig. 2. Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben auf den einzelnen Veranstaltungen jeweils an Workshops und Dialogforen teilgenommen? Die Veranstaltungen des Forums Flüchtlingshilfe, an denen jeweils circa 1.500 Personen teilgenommen haben, stehen allen Interessierten niedrigschwellig offen. Auch für die Veranstalter wird der administrative Aufwand so gering wie möglich gehalten. Die Anzahl der Teilnehmenden zum Beispiel an Workshops wird deshalb statistisch nicht erhoben und variiert zum Teil auch nach Thema. Kleinere Veranstaltungen haben zwischen zehn und 15 Teilnehmende, größere Veranstaltungen bis zu 100 Teilnehmende. 3. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der vergangenen drei Veranstaltungen : Welche Weiterentwicklung dieses Formats plant der Senat für 2018? Haben zu den geplanten Veranstaltungen in 2018 schon organisatorische Vorbereitungstreffen stattgefunden? Wenn ja, welche zivilgesellschaftlichen Akteure sind strukturell in die Vorbereitungen einbezogen? Nach derzeitigen Planungen ist auch für 2018 ein offenes Forum Flüchtlingshilfe vorgesehen . Erste Vorbereitungstreffen fanden bereits statt. Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung soll wieder der „Markt der Möglichkeiten“ sein. Flankierend sind ebenfalls wieder einzelne Austausch- und Informationsformate angedacht. Wie auch in den Vorjahren ist beabsichtigt, Akteure der Zivilgesellschaft in die Planungen einzubeziehen . Zusätzlich zu den bereits in Drs. 21/10870 erwähnten Planungspartnern sollen in diesem Jahr auch einzelne Migrantenorganisationen gezielt angesprochen und um eine Beteiligung an den Planungen sowie die Teilnahme am Markt der Möglichkeiten gebeten werden. Im Übrigen sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. 4. Welche jährlichen Kosten hat das Forum Flüchtlingshilfe in den Jahren 2015, 2016 und 2017 jeweils insgesamt verursacht? a. Wie verteilen sich die Kosten in den jeweiligen Jahren auf welche einzelnen Aktivitäten des Forums jenseits der Hauptveranstaltung? Bitte nach gesamtstädtischen und bezirklichen Aktivitäten untergliedern . Bitte die Aktivitäten in den Bezirken aufschlüsseln. Die Gesamtkosten Forum Flüchtlingshilfe ohne die bezirklichen Mittel betrugen in 2015 65.440,64 Euro, in 2016 564.977,41 Euro und in 2017 158.623,38 Euro. Davon entfielen auf gesamtstädtische Aktivitäten ohne die Hauptveranstaltung: 2015: Aktivitäten Summe in € Kleiderkammer Hamburg 56.279,74 Humanitäre Hilfe Hauptbahnhof 38.642,02 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/11713 3 Aktivitäten Summe in € Gesamt 94.921,76 2016: Aktivität Summe in € Humanitäre Hilfe Hauptbahnhof 199.613,66 Engagementforum F plus am 26.05.2016 53.778,55 Fortbildungen FFH 17.551,85 Dialogforen 1.199,84 Verschiedenes 3.340,79 Gesamt 275.484,69 2017: Aktivität Summe in € Fortbildungen FFH 23.369,42 Dialogforen (vor Drs. 21/6998) 778,77 Verschiedenes 5.673,33 Gesamt 29.821,52 Die bezirklichen Aktivitäten des Forums Flüchtlingshilfe umfassen die Unterstützung der freiwillig Engagierten sowie die Unterstützung von Kommunikation, Information und Partizipation rund um die Unterkünfte. Zum Mittelabfluss 2015 und 2016 (Stand 31.12.2016) siehe Drs. 21/10870. Für das Jahr 2017 liegen aktuell Informationen zum Stichtag 30.11.2017 vor. Danach stellt sich der Mittelabfluss zum 30.11.2017 wie folgt dar: 1) Unterstützung der freiwillig Engagierten zum Stichtag 30.11.2017: Bezirk Zugeteilte Mittel (€) bewilligte/ gebundene Mittel (€) Ungebundene Mittel (€) Ungebundene Mittel (in %) Altona 150.000,00 69.508,58 80.491,42 53,7 Bergedorf 99.000,00 77.558,50 21.441,50 21,7 Eimsbüttel 110.000,00 24.998,00 85.002,00 77,3 Hamburg-Mitte 184.000,00 195.408,86 -11.408,86 -6,2 Hamburg-Nord 131.000,00 130.000,00 1.000,00 0,8 Harburg 145.000,00 145.000,00 0,00 0,0 Wandsbek 181.000,00 181.000,00 0,00 0,0 Gesamt 1.000.000,00 823.473,94 176.526,06 17,7 2) Unterstützung von Kommunikation, Information und Partizipation rund um die Unterkünfte zum Stichtag 30.11.2017: Bezirk Zugeteilte Mittel (€) bewilligte/ gebundene Mittel (€) Ungebundene Mittel (€) Ungebundene Mittel (in %) Altona 75.000,00 11.824,41 63.175,59 84,2 Bergedorf 49.500,00 62.663,97 -13.163,97 -26,6 Eimsbüttel 55.000,00 16.020,01 38.979,99 70,9 Hamburg-Mitte 92.000,00 8.091,08 83.908,92 91,2 Hamburg-Nord 65.500,00 9.292,83 56.207,17 85,8 Harburg 72.500,00 36.323,73 36.176,27 49,9 Wandsbek 90.500,00 1.444,63 89.055,37 98,4 Gesamt 500.000,00 145.660,66 354.339,34 70,9 b. Welche Kosten hat die Hauptveranstaltung (Forum Flüchtlingshilfe) in den jeweiligen Jahren verursacht und welche Teilbeträge davon entfallen auf die einzelnen Positionen (Miete, Catering, Öffentlichkeitsarbeit und so weiter)? Bitte genau aufgliedern. Drucksache 21/11713 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Die Gesamtkosten für die Hauptveranstaltung des Forums Flüchtlingshilfe betrugen in 2015 135.578,07 Euro, in 2016 124.433,53 Euro und in 2017 127.801,86 Euro. Das Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) übernimmt für das Forum Flüchtlingshilfe unter anderem die Kontakte und Verträge mit externen Partnern, zum Beispiel Dolmetschern , Servicepersonal et cetera, und stellt die anfallenden Kosten dem Forum Flüchtlingshilfe insgesamt in Rechnung. Die Kosten der Hauptveranstaltungen gliedern sich wie folgt auf: 2015: Position Summe in Euro Öffentlichkeitsarbeit 8.427,95 Fotografische Dokumentation 732,95 Miete und Catering Fischauktionshalle 84.041,04 Technik 25.618,92 weitere über das ZAFabgerechnete Positionen 16.757,21 Gesamt 135.578,07 2016: Position Summe in Euro Öffentlichkeitsarbeit 13.331,12 Fotografische Dokumentation 879,54 Ausstellung Fluchtspuren 5.120,78 Improvisationstheater „Steife Brise“ 4.280,00 Dolmetscher 600,00 Miete Kampnagel 27.251 Catering 28.066,15 Technik 21.834,71 weitere über das ZAFabgerechnete Positionen 23.070,23 Gesamt 124.433,53 2017: Position Summe in Euro Induktionsschleife 452,20 Miete 25.347 Catering 34.158,01 Technik 19.638,57 weitere über das ZAFabgerechnete Positionen 48.206,08 Gesamt 127.801,86 5. Welche konkreten übergeordneten und messbaren Zielvereinbarungen gibt es im Hinblick auf das Forum Flüchtlingshilfe? Zu den Zielen des Forums Flüchtlingshilfe siehe Drs. 21/1354 und 21/10870. Darüber hinaus siehe Vorbemerkung. Im Wesentlichen sind dies zudem die Förderung von Austausch und Vernetzung im Bereich der Flüchtlingshilfe sowie die Bereitstellung von der jeweils von den Ehrenamtlichen benötigten Informationen. Um hier bedarfs- und interessengerecht agieren zu können, ist eine Flexibilität im Handeln erforderlich, die in konkreten, messbaren Zielvereinbarungen nicht zu fassen ist. Inwieweit die Angebote des Forums genutzt werden, unterliegt nicht der staatlichen Steuerung, da sich die Angebote an freiwillig Engagierte richten, deren Engagement staatlicherseits nicht regulierbar ist, sodass auch hier keine Zielvereinbarungen geschlossen werden könnten. Die über das Forum zur Verfügung gestellten Informationen stehen nicht nur digital, sondern teilweise auch in gedruckter Form zur Verfügung. Welche Informationen wie viele Engagierte erreichen und welchen Nutzen die gegebenen Informationen für den Einzelnen beinhalten, entzieht sich genauso einer messbaren Zielvereinbarung, wie die Bemessung des Erfolgs der geleisteten Vernetzungsarbeit. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/11713 5 6. Welche Evaluationsinstrumente nutzt der Senat, um zu prüfen, ob das Forum Flüchtlingshilfe eine im Sinne der oben genannten Ziele erfolgreich ist? Bitte gegebenenfalls nach den einzelnen Aktivitäten des Forums differenzieren. Siehe Antwort zu 5. 7. Wie stellt sich die kontinuierliche Arbeit der Dialogforen des Forums Flüchtlingshilfe konkret dar? a. Welche Treffen haben bislang stattgefunden? Siehe Anlage 2. b. Wie viele Teilnehmer/-innen haben jeweils teilgenommen? Siehe Antwort zu 2. c. Welche Ergebnisse davon sind wo veröffentlicht worden? Die Aktivitäten der Dialogforen sind unter http://www.hamburg.de/dialogforen/ veröffentlicht . d. Welche Fragestellungen und Ideen der ehrenamtlich Engagierten, die im Rahmen der Dialogforen thematisiert und einer fachlichen Problemlösung zugeführt wurden, gibt es? Bitte beispielhaft darstellen . Siehe Drs. 21/10870. Seit Mai 2016 leihen die Bücherhallen Hamburg gemeinsam mit der Hamburger Volkshochschule (VHS) auf Anregung von freiwillig Engagierten an das Dialogforum Sprache Medientaschen mit Deutschlernmaterialien an Ehrenamtliche aus, die sich in der Sprachförderung für Geflüchtete engagieren und zuvor eine entsprechende Fortbildung bei der VHS durchlaufen und ein Zertifikat erhalten haben. Die zur Verfügung stehenden FAQs (Frequently Asked Questions) in den Dialogforen „Arbeit“, „Sprache“, „Geflüchtete mit Behinderung“ und „Wohnen“ gehen ebenso auf den Wunsch der Engagierten nach gesicherten Informationen zurück wie auch das neu eingerichtete Informationsportal der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI), welches einen gebündelten Zugriff auf vorhandene Informationen bietet. Das Dialogforum „Arbeit“ hat die Anregung der freiwillig Engagierten nach mehrsprachigen Informationen aufgegriffen und umgesetzt. Darüber hinaus wurde über das Dialogforum Kommunikation eine Schnittstelle zwischen der App „Help Here“ und www.freiwillig.hamburg/ gefördert, um Bedarfe und Angebote freiwilligen Engagements zukünftig noch einfacher überschauen zu können. e. Welche Termine für 2018 stehen bereits konkret fest? Die Dialogforen sind aktuell in der Planung der Veranstaltungen 2018. So beabsichtigt das Dialogforum „Kommunikation“ Workshops in der 12., 24. und 40. Kalenderwoche durchzuführen. Genaue Termine stehen derzeit noch nicht fest. f. Welche Dialogforen haben womöglich an Bedeutung verloren und werden nicht fortgeführt? Keine. 8. Wie viele Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter welcher Behörden sind in die engeren Arbeitszusammenhänge der Arbeitsgruppen und Dialogforen regelhaft eingebunden? Siehe http://www.hamburg.de/dialogforen/. In der BASFI betreuen drei Beschäftigte, je eine Mitarbeiterin beziehungsweise je ein Mitarbeiter der Behörde für Kultur und Medien, des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge (ZKF) und des Landesbetriebes Erziehung und Beratung (LEB) im Rahmen ihrer Regelaufgaben auch die Postfächer der Dialogforen „Arbeit“, „Kommunikation “, „Sprache“, „Kultur“, „Wohnen“ und „Kindheit & Jugend“. Alle übrigen Postfächer der Dialogforen werden von externen Partnern betreut. Im Übrigen siehe Antwort zu 9. Drucksache 21/11713 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 9. Wie viele weitere Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind mit jeweils wie vielen Wochenarbeitsstunden darüber hinaus unmittelbar mit der Planung, Organisation und Durchführung des Forums Flüchtlingshilfe sowie der Steuerung der Dialogforen befasst? Im zuständigen Referat der zuständigen Behörde sind die Leitung mit 0,5 Stellenanteilen und ein Referent mit einer Stelle unter anderem mit dem Forum Flüchtlingshilfe betraut. Themen- und anlassbezogen werden weitere Beschäftigte im Rahmen ihrer Fachaufgaben beteiligt. 10. Der Senat hat mit Drs. 21/6998 für 2017 und 2018 jeweils bis zu 100.000 Euro zur weiteren Unterstützung der Dialogforen beschlossen. Wie bewertet der Senat die bisherigen Ergebnisse einzelnen Dialogforen vor dem Hintergrund der eingesetzten finanziellen und personellen Ressourcen und wo gibt es aus Sicht des Senats weitergehenden Steuerungsbedarf ? Die mit Drs. 21/6998 zur Verfügung gestellten Mittel werden genutzt, um die Arbeit der Dialogforen auch im Jahr 2018 weiter zu führen und auszubauen. Gespräche mit den Dialogforen zur Konkretisierung sind für Februar terminiert. 11. In Drs.21/1354 heißt es: „Über das Flüchtlingsforum soll (…) sichergestellt werden, dass die zivilgesellschaftlichen Kompetenzen und Kapazitäten , die zur Unterstützung der zuständigen Behörden bei der Aufnahme und Unterbringung, bei der Gesundheitsversorgung, der allgemeinen sozialen Beratung sowie der weiteren Integration (zum Beispiel in den Arbeits- und Wohnungsmarkt) angeboten werden, gebündelt und genutzt werden.“ a. Welche zivilgesellschaftlichen Kompetenzen sind hier genau gemeint? Mit Drs. 21/1354 wurde dem zivilgesellschaftlichen Engagement im Zuge der Aufnahme einer Vielzahl an geflüchteten Menschen im Sommer und Herbst 2015 begegnet. In dieser Situation offenbarte sich in der Zivilgesellschaft eine Willkommenskultur, die von Mitmenschlichkeit, Empathie, Hilfsbereitschaft und dem Willen sowie der Kraft zu Handeln geprägt war. b. An welchen Standorten findet eine konkrete Nutzbarmachung dieser genannten Kompetenzen regelhaft statt und in welcher Form? An allen Standorten engagieren sich auch heute noch Menschen freiwillig und unterstützen die Geflüchteten bei der Integration; siehe auch Drs. 21/10281. Darüber hinaus ist das Engagement der Ehrenamtlichen nicht mehr nur standortgebunden, sondern auch stark thematisch geprägt (zum Beispiel Unterstützung bei der Integration in Ausbildung und Arbeit). 12. In Dr. 21/10870 in Punkt 3.3 weist der Senat auf Fortbildungsangebote für ehrenamtlich Engagierte hin, die über das Forum Flüchtlingshilfe ins Leben gerufen wurden, 2016 erstmalig angeboten und in 2017 fortgeführt wurden, inzwischen einsehbar über die AKTIVOLI-Freiwilligenakademie . a. Welche der genannten Fortbildungen werden auch in 2018 stattfinden ? Aktuell ist für 2018 geplant, die Fortbildung „Behördenwegweiser“ fortzusetzen. Anlassbezogen können auch weitere Fortbildungen, wie zum Beispiel der Kurzüberblick über das Ausländer- und Flüchtlingsrecht wieder aufgegriffen werden. Im Übrigen sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. b. Wie war die Resonanz auf das Angebot in den Jahren 2016 und 2017? Bitte gesondert auflisten nach Fortbildung und Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die jeweiligen Jahre. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/11713 7 2016 Teilnehmende 2017 Teilnehmende Interkulturelle Kommunikation 51 Interkulturelle Kommunikation 36 Kurzüberblick über das Ausländerund Flüchtlingsrecht 63 Kurzüberblick über das Ausländer - und Flüchtlingsrecht 38 Argumente gegen Stammtischparolen 23 Umgang mit „Stammtischparolen“ 13 Zusammenarbeit organisieren 9 Behördenwegweiser I + II 40 Sich kraftvoll engagieren - Grundlagen der Selbstfürsorge 6 Gesamt 152 127 13. In der Drs. 21/10870 räumt der Senat ein, dass die Frage, wie die Perspektive und Bedürfnisse der geflüchteten Menschen in die ehrenamtliche Arbeit eingebunden werden können, insbesondere in den Unterkünften und dem Sozialraum nach wie vor sehr zentral sei. a. Welche Erkenntnisse hat die Stadt Hamburg in Bezug auf diese zentrale Fragestellung inzwischen gewonnen? b. Inwieweit und mit welchen Ergebnissen wurde diese Fragestellung im Forum Flüchtlingshilfe sowie in den dazugehörigen Dialogforen erörtert? Die Perspektiven, Bedürfnisse und Belange geflüchteter Menschen werden über die freiwillig Engagierten in alle Veranstaltungen und Angebote des Forums Flüchtlingshilfe transportiert, dort erörtert und berücksichtigt. Daher stehen alle Ergebnisse des Forums immer auch im Zusammenhang mit den Perspektiven und Bedürfnissen der geflüchteten Menschen. Darüber hinaus nehmen auch zunehmend Geflüchtete an den Dialogforen teil. Im Übrigen siehe Drs. 21/10870. c. Abgesehen davon, dass Geflüchtete natürlich in allen gesellschaftlichen Bereichen willkommen sind, sich einzubringen, gibt es über die in Drs. 21/10870 genannten Bereiche Sport, Kultur und Sprachmittlung hinaus weitere Bereiche, die von Geflüchteten aktiv mitgestaltet werden? Wenn ja, welche? d. Welche konkreten Maßnahmen wird der Senat in 2018 anstoßen, um die in Drs. 21/10870 angekündigte Partizipation geflüchteter Menschen und Migranten-/-innenselbstorganisationen an unserer Gesellschaft, an ehrenamtlichen Strukturen und politischer Willensbildung zu intensivieren? Im Forum Flüchtlingshilfe sind Geflüchtete in allen Veranstaltungen willkommen und vertreten. Im Übrigen siehe Drs. 21/10281. F o ru m F lü c h tl in g s h il fe - M a rk t d e r M ö g li c h k e it e n 2 0 1 5 - 2 0 1 7 E h re n a m tl ic h e I n it ia ti v e n u n d M ig ra n te n o rg a n is a ti o n e n 2 0 1 5 2 0 1 6 2 0 1 7 E h re n a m tl ic h e I n it ia ti v e n B in e .V . B H F I - B ü n d n is H a m b u rg e r F lü c h tl in g s in it ia ti v e n B e rg e d o rf e r fü r V ö lk e rv e rs tä n d ig u n g e .V . B u n te K u h e .V . B in e .V . B H F I - B ü n d n is H a m b u rg e r F lü c h tl in g s in it ia ti v e n D e a f R e fu g e e s C o m p a n io n - M e n to re n /P a te n /Z e it s p e n d e r/ V o rm u n d s c h a ft e n /e .V . i. G . B in e .V . D e r H a fe n h ilf t! e .V . D e a f R e fu g e e s D a s G e s c h ic h te n fa h rr a d D ie I n s e l h ilf t e .V . D e r H a fe n h ilf t! e .V . D e a f R e fu g e e s D ie S ta d ti n s e l e .V . D e u ts c h s tu n d e .e u D e r H a fe n h ilf t! e .V . F lü c h tl in g s h ilf e H a rv e s te h u d e e .V . D ie I n s e l h ilf t e .V . D e u ts c h s tu n d e .e u F re if u n k H a m b u rg D ie S ta d ti n s e l e .V . D ie I n s e l h ilf t e .V . G e n o s s e n s c h a ft G le is b lu m e i .G r. E im s b ü tt e le r T u rn v e rb a n d e .V . D ie S ta d ti n s e l e .V . H a n s e a ti c H e lp e .V . F lü c h tl in g s h ilf e H a rv e s te h u d e e .V . F lü c h tl in g s h ilf e H a rv e s te h u d e e .V . 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S ta rt w it h a f ri e n d S te p b y S te p S ta rt w it h a f ri e n d S u s a n n e S te in P ro je k t T ra u m a B ild e rb u c h S u s a n n e S te in P ro je k t T ra u m a B ild e rb u c h S ta rt h ilf e - S c h ü le rc o a c h in g T e e m o b il T e e m o b il S u s a n n e S te in P ro je k t T ra u m a B ild e rb u c h W e .i n fo rm . V e re in f ü r K in d e r- u n d J u g e n d fö rd e ru n g e .V . - S p ie ls c h e u n e d e r G e s c h ic h te n T e e m o b il W e lc o m e D in n e r W e lc o m e I n fo rm a ti o n f o r re fu g e e s a n d i m m ig ra n ts - e in P ro je k t v o n B u c e ri u s h ilf t W e .i n fo rm . W e lc o m e t o B a rm b e k W e lc o m e t o B a rm b e k W e lc o m e t o B a rm b e k W e s tw in d H a m b u rg e .V . - F a h rr ä d e r fü r G e fl ü c h te te W e s tw in d H a m b u rg e .V . - F a h rr ä d e r fü r G e fl ü c h te te W e lt e n ö ff n e r e .V . W ir i m Q u a rt ie r - G e m e in s a m m it G e lf ü c h te te n W ill k o m m e n i n L u ru p W e s tw in d H a m b u rg e .V . - F a h rr ä d e r fü r G e fl ü c h te te Z w e ik a m p fv e rh a lt e n e .V . Drucksache 21/11713 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 8 Anlage 1 2 0 1 5 2 0 1 6 2 0 1 7 W ill k o m m e n i n S ü d e re lb e w h y n o t? C a fé - D e u ts c h k u rs e , B e ra tu n g Z e it f ü r K in d e r - M e n to re n , P a te n , Z e it s p e n d e r Z w e ik a m p fv e rh a lt e n e .V . Z w e ik a m p fv e rh a lt e n e .V . M ig ra n te n o rg a n is a ti o n e n A ra b U n io n o f P h o to g ra p h e rs e .V . A rb e it s g e m e in s c h a ft s e lb s ts tä n d ig e r M ig ra n te n e .V ./ H a m b . S ti ft u n g f . M ig ra n te n A rb e it s g e m e in s c h a ft s e lb s ts tä n d ig e r M ig ra n te n e .V ./ H a m b . S ti ft u n g f . M ig ra n te n A rb e it s g e m e in s c h a ft s e lb s ts tä n d ig e r M ig ra n te n e .V ./ H a m b . S ti ft u n g f .M ig ra n te n D a M ig ra e .V . - D a c h v e rb a n d d e r M ig ra n te n o rg a n is a ti o n e n - M U T -P ro je k t F ir s t C o n ta c t e .V . In te g ra ti o n s p u n k t H a m b u rg I P V g U G F a n u s e .V . F re ie D e u ts c h -S y ri s c h e G e s e lls c h a ft e .V ( F D S G ) In te rk u lt u re lle s M ig ra n te n I n te g ra ti o n s C e n tr u m - I M IC e .V . F ir s t C o n ta c t e .V . In te g ra ti o n s p u n k t H a m b u rg I P V g U G U n te rn e h m e r o h n e G re n z e n e .V . In te g ra ti o n s p u n k t H a m b u rg I P V g U G K a ro o n - V e re in f ü r In te rk u lt u re lle Z u s a m m e n a rb e it m it G e fl ü c h te te n e .V . M iM i - M it M ig ra n te n f ü r M ig ra n te n M iM i - M it M ig ra n te n f ü r M ig ra n te n R a d io P e rl e ( F a rs i: S a d a f) & I n te rk u lt u re lle M e d ia ti o n R A I e .V . V is io n - V e re in v o n u n d f ü r G e fl ü c h te te a u s E ri tr e a R o m a u n d C in ti U n io n e .V . U n te rn e h m e r o h n e G re n z e n e .V . D e u ts c h -A h w a s z is c h e r K u lt u rv e re in - v o n F lü c h tl in g e n f ü r F lü c h tl in g e Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/11713 9 Veranstaltungen der Dialogforen Ausbildung und Arbeit Wege in Ausbildung und Arbeit - wer unterstützt? Job-Einstieg für Geflüchtete - welche Spielregeln gelten? W.I.R Vortrag & Get together | Tage des Exils Integration von Geflüchteten in Arbeit: Was tun die Gewerkschaften? 4 X Arbeiten in Deutschland Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Hamburg 3 X Ausbildung: Deine Wahl! Deine Chance! Ein Jahr W.I.R Vortrag & Get together | Tage des Exils Von A wie Aktivierung bis Z wie Zusammenarbeit Geflüchtete mit Behinderung Auftaktveranstaltung Dialogforum Geflüchtete mit Behinderung Fortbildung für ehrenamtlich Aktive und Interessierte aus der Flüchtlingshilfe Kinder und Jugendliche Reflexion meiner ehrenamtlichen Arbeit/meines Engagement und was dies mit mir macht Trauma! Was bedeutet dies für mein Ehrenamt? Kommunikation 1. Vernetzungstreffen - Bedarfsklärung "Eine App / Plattform für alle" Face-2-Face-Beratung von Geflüchteten Informationsprojekt We.Inform. für Geflüchtete + App: Help Here Forum Flüchtlingshilfe + Facebook Live Arbeit der Stiftung Children for Tomorrow Projekte und Aufgaben in 2017 + Gespräch mit Senatorin Melanie Leonhard Kultur – Willkommenskultur Auftaktveranstaltung Dialogforum Kultur – Fokus: Kultureinrichtungen Auftaktveranstaltung Dialogforum Kultur – Fokus: Ehrenamtliche Geflüchtete und Kulturelle Bildung Dialogforum Kultur: Praxis-Check Fluchtspuren in Kultureinrichtungen Schutz vor Gewalt Auftaktveranstaltung des Dialogforums „Schutz von Frauen vor Gewalt in Unterkünften“ Erste Workshopveranstaltung Zweite Workshopveranstaltung Sport Auftaktveranstaltung Dialogforum „Sport für Flüchtlinge“ 2. Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Ideen-Café "Sportangebote für Geflüchtete“ Harburger Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Altonaer Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Dialogforum HH-Nord „Sport und Flüchtlinge“ Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Wilhelmsburg und Veddel Wandsbeker Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Bergedorfer Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Eimsbütteler Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Jahresabschluss-Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ Sprachförderung Erstes Austauschtreffen ‚Dialogforum Sprachförderung für Erwachsene‘ Zweites Austauschtreffen ‚Dialogforum Sprachförderung für Erwachsene‘ Überblick Sprachförderangebote des Bundes und des Landes Fortbildungsangebote und -bedarfe - offenes Plenum mit Projektvorstellung Sprachfördermaterialien in den Bücherhallen Hamburg und Angebote der VHS zum Erlernen der deutschen Sprache Wohnen Wohnraum für Geflüchtete – Wissenswertes und Unterstützung Drucksache 21/11713 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 10 Anlage 2 11713ska_Text 11713ska_Anlagen 11713ska_Antwort_Anlage1 11713ska_Antwort_Anlage2