BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11794 21. Wahlperiode 02.02.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten André Trepoll (CDU) vom 26.01.18 und Antwort des Senats Betr.: DITIB-Nord in Hamburg – Schamlose Agitation für Erdogans Militäreinsatz in Syrien Mitglieder der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) haben in der Vergangenheit bereits mehrfach gegen Juden und Christen, gegen unsere Werte und christliche und gesetzliche Feiertage gehetzt sowie Spionage und Denunziantentum im Auftrag der Türkei als verlängerter Arm von Präsident Erdogan betrieben. Die CDU-Fraktion hat wiederholt gefordert, die Zusammenarbeit mit DITIB sofort auszusetzen und offene Fragen und Vorwürfe zu klären. Bis heute hat der Senat offenbar weder diese Prüfung durchgeführt noch Ergebnisse und eigene Einschätzungen dem Parlament vorgelegt. SPD und GRÜNE haben sich jedoch für eine unveränderte Fortführung der Zusammenarbeit ausgesprochen und setzen stattdessen lediglich auf weitere „Gespräche mit den Vertragspartnern“. Nun gibt es neue Vorwürfe gegen die DITIB in Hamburg: Seit der türkische Präsident Erdogan Mitte Januar begonnen hat, das Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien zu beschießen und nach Syrien einzurücken, um die kurdische YPG-Miliz zu bekämpfen, werben die DITIB-Gemeinden für Erdogans Militäroffensive und unterstützen seine Kriegsrhetorik – auch in Hamburg . So schreibt zum Beispiel die Hamburg-Bergedorf Kocatepe Camii Moschee zu einem Foto türkischer Soldaten: „Möge Allah Dir zu einem ruhmreichen Sieg verhelfen“ und „Unserer Armee, die gläubig ist, beschere einen Sieg, o Allah.“ Diese Äußerungen machen erneut deutlich, dass die DITIB alles andere als liberale Ansichten hat und sich weiterhin als Arm der türkischen Regierung in Deutschland betätigt. Dies geschieht nur in den seltensten Fällen öffentlich. Meistens findet diese Agitation unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den DITIB-Gemeinden oder in geschlossenen Gruppen sozialer Netzwerke statt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Sind dem Senat die jüngsten Aktivitäten und Äußerungen der DITIB- Gemeinden in Hamburg im Zusammenhang mit dem Einmarsch türkischer Truppen ins syrische Grenzgebiet bekannt? Wenn ja, welche Aktivitäten und Äußerungen sind dem Senat in welchen Medien bekannt und wie bewertet er diese? Wenn nein, warum nicht und beobachtet der Senat Äußerungen der Hamburger DITIB-Gemeinden im Internet nicht? 2. Welche Auswirkungen haben diese Aktivitäten und Äußerungen für den Senat auf das Vertragsverhältnis der DITIB mit der Hansestadt Hamburg ? Drucksache 21/11794 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. In der Drs. 21/8100 vom 28.02.2017 antwortet der Senat auf eine Anfrage des Abgeordneten André Trepoll, dass der Senat Gespräche mit den Vertragspartnern des Islam-Staatsvertrages „vorbereitet, ohne dass Einzelheiten der Gespräche selbst bereits festgelegt wären.“ Hat der Senat mittlerweile die Einzelheiten der Gespräche mit den Vertragspartnern des Islam-Staatsvertrages festgelegt und mit diesen Gesprächen begonnen ? a. Wenn ja, wie sehen die Einzelheiten der Gespräche aus? b. Mit welchen konkreten Senatsvertretern und mit welchen Vertragspartnern und -vertretern? Wer hat zusätzlich noch an diesen Gesprächen teilgenommen? Wann haben diese Gespräche stattgefunden ? Bitte Ort und Dauer der Gespräche angeben. c. Welche konkreten Inhalte wurden dabei besprochen? d. Welche konkreten Vereinbarungen wurden bei den Gesprächen bisher getroffen? e. Welche Gespräche sind mit welchen Vertretern noch geplant? f. Wann gedenkt der Senat die Ergebnisse und Vereinbarungen aus den Gesprächen mit den Vertragspartnern des Islam-Staatsvertrages der Bürgerschaft und Öffentlichkeit bekanntzugeben? Es gehört nicht zu den Aufgaben des Senats, die Äußerungen von Religionsgemeinschaften oder einzelnen Gemeinden routinemäßig zu überwachen.  DITIB-Nord ist derzeit auch kein Beobachtungsobjekt des Landesamtes für Verfassungsschutz Hamburg . Die einschlägigen Presseberichte zu den Äußerungen auf der Facebook-Seite der Kocatepe Camii Moschee in Bergedorf sind dem Senat bekannt. Derartige Äußerungen stellen für das Vertragsverhältnis eine Belastung dar und werden im Rahmen der Gespräche thematisiert. Darüber hinaus finden weitere Gespräche im Rahmen der Gremiensitzungen statt. Im Übrigen siehe Anlage und Drs. 21/7840, 21/8100, 21/8833 und 21/10401. 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Wahlperiode Drucksache 21/11794 3 Anlage G es pr äc h am Ve rt ra gs - pa rt ne r O rt Te iln eh m er V er - tr ag sp ar tn er Te iln eh m er FH H w ei te re Te iln eh - m er Th em a D au er Er ge bn is se ku ss io n in ne rh al b de r S C H U R A so w ie in d en G em ei nd en , V or - st an ds w ah le n, M ita rb ei t d er S C H U R A im B era tu ng sn et zw er k. V or st an ds w ah le n, V er st än di gu ng a uf di e F or ts et zu ng u nd W ei te re nt w ic kl un g de r Z us am m en ar be it im B er at un gs ne tz - w er k 06 .1 1. 20 17 V IK Z U lu C am ii, B ah re nfe ld er S tra ße 9 2 (O tte nse n) La nd es vo rs itz en - de n vo n V IK Z BA SF I: - F ac hr ef er en tin / P rä ve nt io n vo n re lig iö s be gr ün de - te m E xt re m is m us un d an tim us lim isc he r D is kr im in ie - ru ng : A us ta us ch zu T he m en fü r S te ue ru ng sk re is un d B er at un gs - ne tz w er k, M ita rbe it vo n V IK Z im B er at un gs ne tz - w er k, 1, 5 St d. 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Wahlperiode 4 G es pr äc h am Ve rt ra gs - pa rt ne r O rt Te iln eh m er V er - tr ag sp ar tn er Te iln eh m er FH H w ei te re Te iln eh - m er Th em a D au er Er ge bn is se tin ru ng : A us ta us ch zu a kt ue lle n Th em en u nd D is - ku ss io ne n im La nd es ve rb an d H am bu rg s ow ie in ne rh al b de s B un de sv er ba nd s, M ita rb ei t v on V IK Z im B er atu ng sn et zw er k, M itg lie ds ge m ei nd en , V er st än di gu ng a uf di e Fo rts et zu ng u nd W ei te re nt w ic kl un g de r Z us am m en ar be it im B er at un gs ne tz - w er k Im B er ei ch d er B eh ör de fü r A rb ei t, S oz ia le s, F am ili e un d In te gr at io n fin de n üb er d ie in d er T ab el le g en an nt en E in ze lg es pr äc he a ls re gu lä re G re m ie ns itz un ge n di e vi er - bi s se ch sm al jä hr lic h st at tfi nd en de n P le na d es B er at un gs ne tz w er ks „ Pr äv en tio n un d D er ad ik al is ie ru ng “ so w ie G es pr äc he z u de n A rb ei ts pa ke te n im T he - m en fe ld „P rä ve nt io n vo n re lig iö s be gr ün de te m E xt re m is m us u nd a nt im us lim is ch er D is kr im in ie ru ng “ s ta tt. 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