BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11882 21. Wahlperiode 09.02.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Daniel Oetzel und Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP) vom 01.02.18 und Antwort des Senats Betr.: Partnerschulen des Sports Mit dem Konzept zur Förderung des Nachwuchsleistungssports haben die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), der Olympiastützpunkt Hamburg/ Schleswig-Holstein (OSP) und der Hamburger Sportbund e.V. (HSB) die schulische Förderung von Nachwuchsleistungssportlern im Jahr 2017 neu organisiert. Seither wird sportlich hochbegabten Jugendlichen mit den Partnerschulen des Spitzensports (PdS) und den Partnerschulen des Nachwuchsleistungssports (PdN) ein Angebot unterbreitet, in dem sportliche Förderung und schulische Belange in Einklang gebracht werden sollen. Während es weiterhin nur eine PdS geben soll, sieht das Konzept zur Förderung des Nachwuchsleistungssports in jedem der sieben Bezirke eine PdN vor. Bislang existiert jedoch erst eine PdN. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport haben die für Bildung zuständige Behörde, die für Sport zuständige Behörde, der Hamburger Sportbund e.V. und der Trägerverein Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein e.V. zum Schuljahr 2017/2018 ein neues Verbundsystem Schule-Leistungssport in Hamburg entwickelt. Im Konzept zur Förderung des Nachwuchsleistungssports (Verbundsystem Schule- Leistungssport in Hamburg – http://www.schulsport-hamburg.de/Publikationen/ verbundsystem) stellen die Partnerschulen des Nachwuchsleistungssports (PdN) die regionale Basis der leistungssportlichen Förderung dar. Damit ist die Zielstellung verbunden , in möglichst vielen Gebieten Hamburgs leistungssportlich aktive Schulen zu etablieren. Dieses Ziel ist mit der Notwendigkeit einer regionalen Schwerpunktsetzung in Einklang zu bringen. Daher soll sich die angestrebte Zahl der PdN grundsätzlich an der Zahl der Hamburger Bezirke orientieren. Die Partnerschule des Spitzensports (PdS) bildet die Spitze der schulischen Sportförderpyramide , die auf der Basis der PdN aufbaut. Diesen Schultypus gibt es nur einmal . Damit ist das Alleinstellungsmerkmal Anschlussförderung eindeutig zugewiesen. An der PdS sind die bestmöglichen Bedingungen für das Verbundsystem Schule- Leistungssport gegeben. Dies beruht insbesondere auf der engen standortgebunden Kooperation mit dem Olympiastützpunkt. Mit der Neukonzeption einschließlich der Vergabe des Prädikats PdS an die Stadtteilschule Alter Teichweg hat Hamburg das eigene Fördersystem klar definiert. Die Auszeichnung der Stadtteilschule Alter Teichweg als Eliteschule des Sports erfolgte im Jahr 2006 durch den Deutschen Olympischen Sportbund. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: Drucksache 21/11882 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Wie viele Anträge zur Anerkennung als PdN sind bislang beim Sportreferat der Behörde für Schule und Berufsbildung eingegangen? 2. Wie viele Anträge wurden abgelehnt, wie viele Anträge positiv beschieden ? Für die Schuljahre 2017/2018 und 2018/2019 haben sich neun Schulen für das Prädikat PdN beworben, es wurden sieben Anträge abgelehnt, weil die erforderlichen Kriterien nicht gänzlich erfüllt waren. Gründe für die Ablehnung dieser Anträge waren unter anderem nicht durchgewachsene Sportklassen und fehlende beziehungsweise nicht hinreichend ausgeprägte Kooperationen mit Sportarten aus der aktuellen HSB-Sportartenklassifizierung beziehungsweise entsprechenden Verbänden. Das Gymnasium Heidberg und die Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg wurden als PdN ausgezeichnet. 3. Was tut der Senat, um Anträge auf Anerkennung als PdN zu fördern? Die Schulen wurden über das neue Konzept informiert. Dieses ist auf der Website http://www.schulsport-hamburg.de/Publikationen/verbundsystem veröffentlicht. Zudem ist beabsichtigt, potenzielle Bewerberschulen vor der nächsten Bewerbungsrunde über das Konzept und die Kriterien zu informieren. Auf Nachfrage wird interessierten Schulen Beratung angeboten. 4. Wie geht der Senat mit etwaigen Anträgen von Schulen um, die in einem Bezirk liegen, der bereits über eine PdN verfügt? Die im Konzept verankerte Zielstellung sieht vor, mit den PdN eine breite regionale Basis zu schaffen. Eine Entwicklung von Partnerschulen in verschiedenen Bezirken ist daher in diesem Zusammenhang prioritär und ist vom Arbeitskreis „Verbundsystem Schule-Leistungssport“ bei der Vergabe zu berücksichtigen. 5. Wie unterstützt der Senat die PdN? Im Rahmen der Lehrerversorgung erhält eine PdN eine dreiviertel Lehrerstelle (34,93 WAZ). Mit dieser Ressource kann nach Bedarf zum Beispiel die Lehrerversorgung bei unterfrequenten Sportklassen finanziert werden, um den unterrichtlichen Qualitätsanspruch zu erfüllen. 6. Wann rechnet der Senat mit weiteren PdN? Anträge zur Anerkennung als PdN zum Schuljahr 2019/2020 können bis zum 1. August 2018 an das Sportreferat der für Bildung zuständigen Behörde gerichtet werden . 7. Während die Anerkennung als PdN für vier Jahre erfolgt, ist bei der PdS keine Laufzeit vorgesehen. Warum nicht? Die PdS bildet die Spitze der Sportförderpyramide. Das enge Verbundsystem der Schule mit dem Olympiastützpunkt ist über viele Jahre gewachsen und hat längerfristigen Bestand. 8. Bei den PdN ist eine jährliche Evaluation zur Einhaltung und Umsetzung der Qualitätskriterien vorgesehen. Wie erfolgt die Evaluation der PdS? Die Evaluation der PdS wird durch das bestehende Regionalteam gesteuert. Dieses tagt regelhaft zweimal jährlich sowie anlassbezogen bei besonderen Problemlagen. Es wird hier besonders die innerschulische Leistungssportförderung evaluiert und nötigenfalls neu abgestimmt. 9. Wie geht der Senat mit möglichen Anträgen von Schulen um, die sich um den Titel PdS bemühen? Die Schulen werden informiert, dass der Antrag dem Konzept zur Förderung des Nachwuchsleistungssports widerspricht, weil es für Hamburg nur eine PdS vorsieht. Das Prädikat PdS wird von der Stadtteilschule Alter Teichweg als Eliteschule des Sports wahrgenommen.