BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/12030 21. Wahlperiode 20.02.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dennis Thering und Ralf Niedmers (CDU) vom 14.02.18 und Antwort des Senats Betr.: Von „Phantásien“ nach Hamburg – Spielt die „Unendliche Geschichte“ neuerdings in Wandsbek? Fragen zur Dauerbaustelle am Bahnhof „Wandsbeker Chaussee“ Seit Monaten behindern Baumaßnahmen am S- und U-Bahnhof „Wandsbeker Chaussee“ den fließenden Verkehr. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Seit Oktober 2017 konnten keinen nennenswerten Bauarbeiten mehr festgestellt werden. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1. Um welche Art von Baumaßnahmen handelt es sich an dem oben genannten Straßenabschnitt? Es handelt sich um die Erneuerung der Abdichtung sowie des Belags und der Fahrbahnübergangskonstruktion auf der Wandsbeker Chausseebrücke. 2. Wann haben die Bauarbeiten begonnen und bis wann sollten sie ursprünglich abgeschlossen sein? Die Bauarbeiten haben am 20. Juli 2017 begonnen und sollten bis 28. November 2017 abgeschlossen sein. 3. Kam es zu Verzögerungen bei der Durchführung der Baumaßnahme? Wenn ja, warum? 4. Kam es zu Unterbrechungen der Bautätigkeit? Wenn ja, in welchem Zeitraum und warum? Neben witterungsbedingten Behinderungen wurden Mitte September unvorhersehbare , gravierende Schäden am Brückenwiderlager festgestellt, die Umplanungen erforderten . Es handelt sich dabei um Schäden im Untergrund, an der Kammerwand des Stahlbetonwiderlagers der Brücke, die im Vorwege nicht sichtbar und erkennbar waren. Zur Verankerung der neuen Fahrbahnübergangskonstruktionen (Dehnfuge der Brücke) muss die Kammerwand daher komplett abgerissen und erneuert werden. Die statisch konstruktiven Planungen und Abstimmungen für die erforderliche Baugrube und die Stahlbetonkonstruktion, unter anderem mit der statischen Prüfstelle, mit Leitungsträgern und der Hamburger Hochbahn AG, konnten erst Ende Dezember des Jahres 2017 abgeschlossen werden. Am 5. Januar 2018 wurde die Maßnahme mit den Erd- und Abbrucharbeiten zur Erneuerung der Kammerwand wieder aufgenommen. 5. Wer hat die Bauarbeiten beauftragt und welche Kosten sind dafür veranschlagt ? Drucksache 21/12030 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hat die Arbeiten beauftragt . Für die in der Antwort zu 1. genannten Arbeiten sind 665.500 Euro Baukosten veranschlagt. 6. Kommt es wegen Bauzeitverlängerungen zu Mehrkosten? Wenn ja, wer übernimmt diese? Ja. Die Mehrkosten trägt die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), da sie Eigentümerin der Brücke ist. 7. Mit Gesamtkosten in welcher Höhe rechnet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde aktuell für diese Baumaßnahme? Es wird durch zusätzliche Bauleistungen für diese Maßnahme derzeit mit Gesamtbaukosten in Höhe von circa 1,1 Millionen Euro gerechnet. 8. Zu wie vielen Unfällen kam es seit Beginn der Bauarbeiten an dem genannten Straßenabschnitt, um welche Art von Unfällen handelte es sich und zu wie vielen Personenschäden kam es hierbei? Die Verkehrsunfallzahlen wurden durch eine Abfrage in der Datenbank „Elektronische Unfalltypensteckkarte“ (EUSka) am 16. Februar 2018 ermittelt. Auswertbare Daten liegen bis einschließlich 31. Dezember 2017 vor. Diese Zahlen sind vorläufig. Ausgewertet wurden die Verkehrsunfälle seit Beginn der Baumaßnahmen am 20. Juli 2017. Der ausgewertete Streckenbereich betrifft eine Länge von circa 770 m mit einer durchschnittlichen wochentäglichen Verkehrsbelastung von circa 47.000 Fahrzeugen und einem Schwerlastanteil von 6 Prozent. Auf diesen 770 m sind aktuell exklusive der Endknoten sechs Unfallhäufungsstellen festgestellt. Zu den Kriterien einer Unfallhäufungsstelle siehe Drs. 20/5300. Darüber hinaus gibt es vielfältige Gründe für Umfallursachen, wie beispielsweise nicht angepasste Geschwindigkeit, ungenügender Abstand sowie Fehler beim Abbiegen und Wenden. Es wurde der Straßenverlauf Wandsbeker Chaussee ab Hausnummer 253 bis einschließlich Wandsbeker Marktstraße 47 umfasst, mithin die Strecke zwischen Kantstraße und Schlossstraße ohne Endknoten. Einmündende Straßen wurden bis zu einer Tiefe von 25 m berücksichtigt. Die Anzahl der Verkehrsunfälle, gegliedert nach der Unfallart, ist in nachfolgender Tabelle dargestellt: Unfallart Anzahl Unfall anderer Art 4 Zusammenstoß mit Fahrzeug, das anfährt, anhält oder im ruhenden Verkehr steht 21 Zusammenstoß mit Fahrzeug, das vorausfährt oder wartet 16 Zusammenstoß mit Fahrzeug, das seitlich in gleicher Richtung fährt 51 Zusammenstoß mit Fahrzeug, das entgegenkommt 2 Zusammenstoß mit Fahrzeug, das einbiegt oder kreuzt 3 Zusammenstoß zwischen Fahrzeug und Fußgänger 4 Gesamt: 101 Bei einem Verkehrsunfall wurde eine Person schwer verletzt, bei sieben weiteren Verkehrsunfällen wurden insgesamt acht Personen leicht verletzt. Bei dem Verkehrsunfall mit einer schwerverletzten Person handelte es sich um einen Fehler beim Linksabbiegen durch einen Pkw-Führer aus der Kantstraße zulasten einer Fußgängerin, die die Wandsbeker Chaussee überquerte. 9. Wann werden die Baumaßnahmen endgültig abgeschlossen sein? Bitte die entsprechende Kalenderwoche angeben. Die Baumaßnahme soll nach derzeitiger Planung bis zum Ende des Jahres 2018 abgeschlossen sein.