BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/12103 21. Wahlperiode 27.02.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 21.02.18 und Antwort des Senats Betr.: Zunehmende Bebauung im Alstertal und in den Walddörfern sorgt für Schwund an Grünflächen und Frust bei Anwohnern (2) Immer mehr Grundstücke im Alstertal und in den Walddörfern werden großflächig bebaut. Grünflächen fallen dabei immer wieder größeren Bebauungen zum Opfer, da die propagierten Zahlen des Wohnungsbauprogramms des Senats durch eine sinnvolle Nachverdichtung innerhalb der historisch gewachsenen Strukturen nicht erreicht werden können. Leidtragende sind neben der Natur vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner, deren Nachbarschaft durch massive Bebauung verändert wird. Die Folge sind häufig absehbare Verkehrsbehinderungen durch zu wenig neue Stellplätze oder zu schmale Straßen. Die Wohnungssituation in Hamburg muss mit Augenmaß verbessert und Wohnungsneubau nicht erzwungen werden. Außerdem bedarf es echter Bürgerbeteiligung und nicht, wie von der SPD immer wieder praktiziert, Bürgerinformation ohne Mitspracherecht. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Umfassende belastbare Aussagen zu von privaten Bauherren betriebenen Planungen, deren Inhalten, Einzelheiten und Zeitabläufen sind regelhaft nicht möglich. Wann Abrissgenehmigungen von privaten Bauherren beantragt und Abrisse durchgeführt werden, kann nicht vorhergesehen werden. Informationen zu größeren Baupotenzialen im Alstertal und den Walddörfern können samt Kartendarstellungen dem bezirklichen Wohnungsbauprogramm 2018 entnommen werden (abzurufen unter folgendem Link: http://www.hamburg.de/stadtplanungwandsbek /9334408/wohnungsbauprogramm-2018/, siehe Seiten 17 – 29 und 63 – 75). Fertigstellungszeiten werden, soweit möglich, abgeschätzt und in den Steckbriefen zu den Projekten angegeben. Der Realisierungszeitraum kann jedoch abweichen. Eine Auswertung zu den insgesamt für aktuelle und etwaige künftige Wohnungsbauvorhaben erfragten Angaben liegt nicht vor, weshalb in der Kürze der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit insoweit keine Angaben gemacht werden können. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften der SAGA wie folgt: 1. Wie viele Wohneinheiten wurden 2017 nach Planungen des Senats im Alstertal und in den Walddörfern insgesamt gebaut? Seitens der SAGA wurden im Jahr 2017 28 Wohnungen am Saseler Damm fertiggestellt und mit dem Bau von 182 Wohnungen im Bereich Rehagen begonnen. Baufertigstellungszahlen zu von privaten Bauherren neu errichteten Wohneinheiten liegen für das Jahr 2017 noch nicht vor. Drucksache 21/12103 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Wie viele Wohneinheiten sollen in den nächsten fünf Jahren nach Planungen des Senats im Alstertal und in den Walddörfern insgesamt neu gebaut werden? 3. Wie viele Wohneinheiten sollen allein 2018 nach Planungen des Senats im Alstertal und in den Walddörfern insgesamt neu gebaut werden? 4. Bei wie vielen dieser für 2018 geplanten Wohneinheiten handelt es sich um Nachverdichtungen und bei wie vielen werden neue Flächen erschlossen beziehungsweise bebaut? 5. Bei wie vielen, dieser in den nächsten fünf Jahren geplanter Wohneinheiten handelt es sich um Nachverdichtungen und bei wie vielen werden neue Flächen erschlossen beziehungsweise bebaut? Die SAGA strebt an, in 2018 mit dem Bau von 33 Wohnungen im Minsbekweg (Innenentwicklung ) und von weiteren 182 Wohnungen im Bereich Rehagen (Bebauung neuer Flächen) zu beginnen. Für die Folgejahre sind die Planungen noch nicht abgeschlossen . Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 6. Auf welchen derzeit bereits bebauten Flächen im Alstertal und in den Walddörfern sollen in den nächsten fünf Jahren Bestandsbauten abgerissen werden und neue Wohneinheiten entstehen und um wie viele neue Wohneinheiten handelt es sich jeweils genau? Bitte für jedes Neubauprojekt die genaue Fläche (bitte Karte anfügen) und die genaue Anzahl an Wohneinheiten angeben. 7. Auf welchen derzeit bereits bebauten Flächen im Alstertal und in den Walddörfern sollen speziell 2018 Bestandsbauten abgerissen werden und neue Wohneinheiten entstehen und um wie viele neue Wohneinheiten handelt es sich jeweils genau? Bitte für jedes Neubauprojekt die genaue Fläche (bitte Karte anfügen) und die genaue Anzahl an Wohneinheiten angeben. 8. Auf welchen derzeit noch leer stehenden Flächen im Alstertal und in den Walddörfern sollen in den nächsten fünf Jahren neue Wohneinheiten entstehen und wie viele jeweils genau? Bitte für jedes Neubauprojekt die genaue Fläche (bitte Karte anfügen) und die genaue Anzahl an Wohneinheiten angeben. 9. Auf welchen derzeit noch leer stehenden Flächen im Alstertal und in den Walddörfern sollen speziell 2018 neue Wohneinheiten entstehen und wie viele jeweils genau? Bitte für jedes Neubauprojekt die genaue Fläche (bitte Karte anfügen) und die genaue Anzahl an Wohneinheiten angeben . Für die im Jahr 2018 durch die SAGA geplanten Projekte sind keine Abrisse vorgesehen . Im Übrigen siehe Vorbemerkung und Antwort zu 2. bis 5. 10. Für welche der unter Fragen 3. und 4. aufgeführten Fälle sind von der zuständigen Fachbehörde bereits Genehmigungen erteilt worden und für welche nicht? Für die im Jahr 2018 durch die SAGA geplanten Projekte sind Baugenehmigungen beantragt worden, diese liegen aber noch nicht vor. In 2018 sind durch das zuständige Bezirksamt bislang 147 Wohneinheiten im Alstertal und den Walddörfern genehmigt worden. 11. In welchen der unter Fragen 3. und 4. aufgeführten Fälle müssen Bäume gefällt werden, um die Neubebauung durchführen zu können, und um wie viele Bäume handelt es sich jeweils genau? Welche Ausgleichspflanzungen sind dafür geplant? Für die im Jahr 2018 durch die SAGA geplanten Projekte: Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/12103 3 Für das Bauvorhaben im Minsbekweg sind 25 Bäume gefällt worden, Ausgleichspflanzungen werden im Bereich Tegelsbarg erfolgen. Im Baugebiet Rehagen sind nach jetzigem Stand keine Baumfällungen erforderlich. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 12. In welchen der unter Fragen 3. und 4. aufgeführten Fälle wurden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort bereits über die Pläne informiert und in welchen nicht? Über die im Jahr 2018 durch die SAGA geplanten Projekte sind die Bürgerinnen und Bürger vor Ort informiert worden. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 13. In welchen der unter Fragen 3. und 4. aufgeführten Fälle sind im Rahmen der Neubebauung Anpassungen und Veränderungen der Straßeninfrastruktur geplant und welcher Art sind diese jeweils? Für das durch die SAGA entwickelte Baugebiet Rehagen wird eine neue Erschließungsstraße gebaut. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.