BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/12420 21. Wahlperiode 27.03.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 21.03.18 und Antwort des Senats Betr.: Tut der Senat genug gegen den Fachkräftemangel bei IT-Experten? In Deutschland sind derzeit rund 50.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt, darunter viele Stellen im Bereich der IT-Sicherheit. Neben der Wirtschaft spürt insbesondere der öffentliche Dienst diesen Fachkräftemangel. Das kann Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit, beispielsweise beim Schutz staatlicher Infrastrukturen vor Hackerangriffen oder bei der polizeilichen Aufklärung , haben. Dies geht auch aus Drs. 21/11952 hervor. So wird deutlich, dass es unter anderem vermehrt Cyberangriffe auf die Hamburger Hochschulen gibt. Der öffentliche Dienst ist im Bereich der Informationstechnologie als Arbeitgeber derzeit nicht attraktiv genug, um im Wettbewerb mit der Wirtschaft zu bestehen. Neben der vergleichsweise geringen Bezahlung fehlt es oft auch an Aufstiegsmöglichkeiten. Dies bestätigt eine aktuelle Studie der Stiftung Neue Verantwortung zum Thema „Warum dem Staat IT-Sicherheitsexpert :innen fehlen“. Nachdem der Hamburger Senat im Februar 2015 das Ziel der „Digitalen Stadt“ ausgerufen hat, lässt die Umsetzung weiter auf sich warten. So muss insbesondere die Attraktivität von Stellen im Bereich der Informationstechnologie verbessert werden, um ausreichend qualifiziertes Personal für den Staatsdienst zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viele Planstellen im Bereich der IT-Sicherheit sind in den Behörden der Freien und Hansestadt derzeit vorgesehen? Sind alle Planstellen besetzt? Es gibt aktuell 13,3 Stellen, von denen zurzeit 12,9 besetzt sind. 2. Wie viele Planstellen im Bereich der IT-Sicherheit sind in den städtischen Unternehmen Hamburgs derzeit vorgesehen? Sind alle Planstellen besetzt? Es gibt aktuell 45,1 Stellen, von denen zurzeit 42,6 besetzt sind. 3. Wie viele Planstellen im Bereich der IT-Sicherheit sind in sonstigen öffentlichen Einrichtungen Hamburgs derzeit vorgesehen? Sind alle Planstellen besetzt? Es gibt aktuell 41,0 Stellen, von denen zurzeit 39,5 besetzt sind. 4. Wie lange sind die unter 1. – 3. genannten nicht besetzten Planstellen durchschnittlich ausgeschrieben, bevor es zu einer Besetzung kommt? 5. Welche Erklärung hat der Senat dafür, dass die offenen Planstellen jeweils nicht zeitnah besetzt werden können? Drucksache 21/12420 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Der Zeitraum variiert im Bereich von einem bis sechs Monaten und ist damit im normalen Rahmen von Stellenbesetzungsprozessen. 6. Was hat der Senat seit 2015 bislang unternommen, um dem Fachkräftemangel im Bereich der IT-Sicherheit im öffentlichen Sektor Hamburgs entgegenzuwirken? 7. Was wird der Senat bis 2020 unternehmen, um dem Fachkräftemangel im Bereich der IT-Sicherheit im öffentlichen Sektor Hamburgs entgegenzuwirken ? 8. Ist dem Senat bekannt, ob es im Vergleich zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst im Bereich der IT-Sicherheit in Hamburg ein großes Gehaltsdefizit gibt? Wenn ja, wie hoch sind die Gehaltsdifferenzen durchschnittlich? Bitte beispielhaft angeben für Berufseinsteiger mit und ohne Studium sowie für IT-Fachkräfte mit fünf beziehungsweise zehn Jahren Berufserfahrung (mit und ohne Studium). Dem Senat ist die Wettbewerbssituation um qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber auf dem Arbeitsmarkt bewusst. Hierbei ist das Gehalt jedoch nur ein Bestimmungsfaktor der Attraktivität der hamburgischen Verwaltung als Arbeitgeber. Eine pauschale Bewertung auf der Basis von Gehaltsunterschieden ist somit – auch angesichts der Bandbreite von Vergütungen im privatwirtschaftlichen Bereich – nicht zielführend und wurde vom Senat daher nicht durchgeführt. Die Eingruppierung von Berufseinsteigern mit Master-Abschluss erfolgt im öffentlichen Dienst der Freien und Hansestadt Hamburg nach § 13 TV-L, für Bachelor-Absolventen regelmäßig nach § 11 TV-L. Im Übrigen siehe Drs. 21/11930.