BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/12503 21. Wahlperiode 06.04.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 29.03.18 und Antwort des Senats Betr.: Studentische Lern- und Arbeitsplätze an der HafenCity Universität Das Studierendenparlament der HafenCity Universität hat in einer Stellungnahme vom 28. Februar 2018 kritisiert, dass die Anzahl der Lern- und Arbeitsplätze im Verhältnis zur Studierendenanzahl völlig unzureichend sei. Benötigt werden nach Angabe des Studierendenparlaments Modell- und Atelierarbeitsplätze , Gruppenarbeitsräume sowie Räumlichkeiten für Still- sowie Computerarbeit. Weiter heißt es in der Stellungnahme des Studierendenparlaments: Im Mexiko-Ring standen den Studierenden circa 200 externe Arbeitsplätze zur Verfügung. Diese wurden mit dem Umzug in die HafenCity und mit Anmietung von Arbeitsflächen auf der Veddel (Tunnelstraße) auf 180 Plätze reduziert. Ab Herbst 2018 werden wir diese Räumlichkeiten voraussichtlich verlassen und in den Campus Tower ziehen, in dem nur noch Raum für 120 Arbeitsplätze auf einer Fläche von 679m² sein wird. Gefordert werden aufbauend auf dieser Kritik 560 zusätzliche Lern- und Arbeitsplätze. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Im Rahmen einer Studie der HIS Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) aus dem Jahr 2013 wurde die Arbeitsplatzsituation an den deutschen Universitäten analysiert . Dafür wurden insgesamt circa 35.000 Studierende befragt (http://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201307.pdf). Die HIS-Forschergruppe ermittelte aus den Daten der Studie sogenannte Platzfaktoren . Diese bilden eine empirisch ermittelte Berechnungsgrundlage dafür, wie viele studentische Arbeitsplätze eine Hochschule für die jeweiligen Fächergruppen idealerweise anbieten sollte. Für Universitäten wurde ein Faktor von 0,13 veranschlagt, das heißt es sollten 13 studentische Arbeitsplätze pro 100 Studierende angeboten werden. Aktuell liegt dieser Faktor an der HCU bei 0,18. Berücksichtigt man die Arbeitsplätze, die den Studierenden der HafenCity Universität (HCU) nach Verlassen der Tunnelstraße auf der Veddel und Bezug des Campus Tower in der HafenCity dauerhaft für freies Lernen beziehungsweise für das Selbststudium insgesamt zur Verfügung stehen , liegt der zukünftige Faktor mit 0,16 auch weiterhin über dem von HIS empfohlenen Wert für Universitäten. Auf Wunsch der Studierenden hat sich die Hochschulleitung der HCU im Zusammenhang mit den zukünftig wegfallenden Arbeitsplätzen in der Tunnelstraße auf der Veddel um studentische Arbeitsplätze in Nähe zum Universitätsgebäude in der HafenCity bemüht. Obwohl eine Anmietung im Stadtteil HafenCity vergleichsweise teuer und das Flächenangebot begrenzt ist, ist es der HCU gelungen, in dem circa 50 Meter vom Universitätsgebäude der HCU entfernten Campus Tower Drucksache 21/12503 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 ab dem 3. Quartal 2018 eine Fläche mit insgesamt circa 120 Arbeitsplätzen anzumieten , sodass die bisherigen längeren Wegzeiten zu den studentischen Arbeitsplätzen zukünftig entfallen und damit die Nutzbarkeit der Arbeitsplätze für die Studierenden deutlich verbessert wird. Wenn man bei der Berechnung des Faktors zusätzlich die temporären Arbeitsplätze in der Mensa und in der Cafeteria, die – wie von den Architekten in der Planung vorgesehen – für das freie Lernen genutzt werden sollen, einbezieht, liegt der Faktor an der HCU mit 0,29 sogar deutlich über dem von HIS empfohlenen Wert für Universitäten. Bei der Berechnung des Faktors an der HCU werden zudem die weiteren Arbeitsplätze in den Werkstätten sowie die Arbeitsplätze für externe Doktoranden nicht berücksichtigt . Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der HCU wie folgt: 1. Wie ist die Versorgung mit Lern- und Arbeitsplätzen aktuell an der HCU? Bitte aufschlüsseln nach Modell- und Atelierarbeitsplätzen, Gruppenarbeitsräumen sowie Räumlichkeiten für Still- und Computerarbeit. Siehe Anlage. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Teilt der Senat die Einschätzung des Studierendenparlaments, dass es an der HCU zu wenig Arbeitsplätze gibt? a. Wenn nein, wie stellt sich die von den Studierenden beschriebene Notsituation aus der Sicht des Senats dar? b. Falls ja, teilt der Senat auch die Forderung des Studierendenparlaments , 560 neue Arbeitsplätze zu schaffen? i. Falls ja, was unternimmt der Senat, um diese Forderung umzusetzen ? Falls nein, wie viele zusätzlichen Arbeitsplätze sind aus Sicht des Senats erforderlich? ii. Falls nein, warum nicht? Siehe Vorbemerkung. 3. Gibt es Pläne zur Veränderung beziehungsweise Verbesserung der Versorgung mit Lern- und Arbeitsplätzen an der HCU? Bitte aufschlüsseln nach Modell- und Atelierarbeitsplätzen, Gruppenarbeitsräumen sowie Räumlichkeiten für Still- sowie Computerarbeit. a. Falls ja, in welchem Zeitraum und an welchen Orten soll die Veränderung beziehungsweise Verbesserung erfolgen? b. Wenn nein, warum nicht? 4. Sind die Reduzierungen von Lern- und Arbeitsplätzen, die im Vortext mit den Worten des Studierendenparlaments der HCU beschrieben sind, zutreffend? a. Wenn ja, weshalb wurden die Lern- und Arbeitsplätze derartig stark reduziert? b. Wenn nein, wie stellt sich die Situation stattdessen dar? Siehe Anlage. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. Studentische Arbeitsplätze für freies Lernen Raumbeschreibung Anzahl der Arbeitsplätze bis/ab Überseeallee 16, 1. Etage dauerhafte Arbeitsplätze Einzelarbeitsplätze Kleingruppen Modellbau 127 dauerhaft in studentischer Selbstverwaltung Altes Zollgebäude/Tunnelstraße 2 dauerhafte Arbeitsplätze Einzelarbeitsplätze Kleingruppen Modellbau 177 Interimslösung Mietvertrag bis 31.12.2018 in studentischer Selbstverwaltung Gesamt 304 Bibliothek Raumbeschreibung Plätze bis/ab Bibliothek (Überseeallee 16) dauerhafte Arbeitsplätze 13 PC-Arbeitsplätze, 8 Leseplätze ohne PC 21 dauerhaft offen Stillarbeitsplätze für die externen Promovienden Raumbeschreibung Plätze bis/ab Stillarbeitsplätze für die externen Promotionsstudierenden (Raum 1.113) 10 dauerhaft Zugänglich Wochentag /Uhrzeiten Mo-Fr 7-23 Uhr Sa 9-22 Uhr Mo-Fr 9-21 Uhr 7 Tage/Woche 24 Stunden Zugänglich Zugänglich Mo-Fr 7-23 Uhr Sa 9-22 Uhr Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/12503 3 Anlage Raumbeschreibung Plätze bis/ab Computerarbeitsplätze 114 davon: 2.019 / PC-Pool II 18 2.118 / PC-Pool I 18 3.012 / Mac-Pool III 18 3.119 / PC-Pool IV 19 4.001 / PC-Pool V 23 4.184 / PC-Pool VI 18 Studentische Arbeitsplätze für freies Lernen unter Aufsicht Raumbeschreibung Plätze bis/ab Modellbauwerkstätte 24 dauerhaft Werkstatt 2. OG 5 dauerhaft Gipswerkstatt 5 dauerhaft Gesamt 34 Raumbeschreibung Plätze bis/ab Mensa 264 dauerhaft offen Cafeteria 104, davon 48 Arbeitsplätze mit einem Stromanschluss dauerhaft offen Geplante dauerhafte studentische Arbeitsplätze für freies Lernen Ab dem 3. Quartal 2018 /Ersatz für die Arbeitsplätze in der Tunnelstraße Campus Tower HafenCity ca. 50 Meter vom Hauptgebäude, Versmannstraße (1.003,16 m2) 120 Mietvertrag ab 3. Quartal 2018 für 10 Jahre geplant: in studentischer Selbstverwaltung Die Nutzung der Werkstatt durch die Studierenden erfolgt nur zu den mit dem Werkstattleiter vereinbarten Terminen oder den regulären Öffnungszeiten (Mo-Fr ab 9 bis ca. 17 Uhr) Zugänglich Computerarbeitsplätze (während der Vorlesungszeit teilweise auch für Lehrveranstaltungen) Geplant: 7 Tage/Woche 24 Stunden Zugänglich außerhalb der Mensa-Öffnungszeiten d.h. Mo-Fr ab 15 bis 23 Uhr Sa ganztägig (9-22) Während und außerhalb der Cafeteria- Öffnungszeiten d.h. Mo-Fr 7-23 Uhr Sa 9-22 Uhr Zugänglich Mo-Fr 7-23 Uhr Sa 9-22 Uhr Temporäre Arbeitsplätze für freies Lernen in der Mensa und in der Cafeteria dauerhaft offen Werkstätte / Modellbau (Nutzung nur unter Aufsicht möglich) Drucksache 21/12503 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 12503ska_text 12503ska_Antwort_Anlage