BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13011 21. Wahlperiode 22.05.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Kruse und Dr. Kurt Duwe (FDP) vom 14.05.18 und Antwort des Senats Betr.: Wie viel Ressourcen und CO2 hat das Kraftwerk Moorburg gekostet? Im Rahmen der von Senator Kerstan präferierten Süd-Variante soll neben der Trasse unter der Elbe unter anderem auch das Kraftwerk Tiefstack von Kohle auf Gas umgerüstet werden. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1) Wurde für das Kraftwerk Moorburg eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt ? a) Wenn ja, mit welchem Ergebnis? b) Wenn ja, wo wurde diese veröffentlicht? c) Wenn nein, warum nicht? d) Wenn nein, plant der Senat, eine Lebenszyklusanalyse für das Kraftwerk durchzuführen? Eine Lebenszyklusanalyse wurde nicht angefertigt. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wurde eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt, in der die Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter abgeprüft wurden. Das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung wurde zusammen mit dem Genehmigungsbescheid öffentlich bekannt gemacht, siehe dazu: http://www.hamburg.de/ betriebe-umwelt/2489720/kraftwerk-moorburg/. Darüber hinausgehende Verfahrensschritte sind rechtlich nicht vorgesehen. 2) Wurde für die Süd-Variante ohne den Anschluss des Kraftwerkes Moorburg eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt? a) Wenn ja, mit welchem Ergebnis? b) Wenn ja, wo wurde diese veröffentlicht? c) Wenn nein, warum nicht? d) Wenn nein, plant der Senat, eine Lebenszyklusanalyse durchzuführen ? Eine Lebenszyklusanalyse wurde nicht angefertigt. Im Rahmen von Genehmigungsverfahren der Teilprojekte werden umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt, in der die Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter abgeprüft werden. Bislang ist eine Lebenszyklusanalyse nicht geplant. 3) Wie viel CO2 hat der Bau des Kraftwerkes Moorburg (die eingesetzten Materialien, Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge und Geräte et cetera) insgesamt freigesetzt? Drucksache 21/13011 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Hiermit hat sich der Senat nicht befasst. 4) Laut der Internetseite des Kraftwerkes Moorburg (https://kraftwerkmoorburg .hamburg/kraftwerk-moorburg/faqs/) setzt das Kraftwerk Moorburg rund 8,7 Millionen Tonnen CO2 bei einem durchschnittlichen Betrieb mit 7.500 Volllaststunden im Jahr frei. a) Wie viel CO2 setzt das Kraftwerk in einem Szenario frei, bei dem es neben Strom auch Fernwärme produziert? Welche verschiedenen Szenarien für die Fernwärmeproduktion sind dabei denkbar? b) Wie vielen Tonnen CO2 pro kwh Nutzenergie (Strom + Fernwärme) entsprechen die oben genannten Szenarien jeweils? Grundsätzlich ist eine Vielzahl von Szenarien denkbar, zum Beispiel abhängig vom Stromverlust, von der Nachfrage des Übertragungsnetzbetreibers und vom Strommarkt . Die städtische Südvariante sieht keine Wärmeauskopplung aus dem Kraftwerk Moorburg vor. Daher hat sich der Senat hiermit nicht befasst.  5) Wie viel CO2 wird bei Errichtung der Süd-Variante ohne den Anschluss des Kraftwerks Moorburg und ohne den Bau der entsprechenden Trasse , aber mit den Leitungen zu Trimet und Arcelor, dem Aquiferspeicher und dem Blockheizkraft Dradenau inklusive der Wärmepumpe freigesetzt ? Etwa wie viel CO2 pro kwh Nutzenergie setzt diese Variante dann frei? Das Gesamtsystem der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH (VWH) wird bei Errichtung der Südvariante absolut nur noch circa 600.000 t CO2 pro Jahr freisetzen, siehe dazu auch: http://www.hamburg.de/energienetzbeirat/10014454/sitzung-23-11-2017/. Daraus ergibt sich bei einem Wärmebedarf von circa 4 TWh pro Jahr ein spezifischer Wert von 166,5 Gramm CO2 pro kWh bezogen auf die Nutzenergie.