BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13138 21. Wahlperiode 29.05.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Christiane Blömeke und Ulrike Sparr (GRÜNE) vom 22.05.18 und Antwort des Senats Betr.: Lebensmittelerzeugung und -herkunft beim Catering im Rathaus Während der Plenarsitzungen der Bürgerschaft und Sitzungen der Fachausschüsse sowie bei Senatsempfängen wird im Rathaus Verpflegung angeboten . Der Landesbetrieb RathausService ist hierzu beauftragt. Im Leitfaden der Stadt Hamburg für umweltverträgliche Beschaffung ist unter anderem geregelt: - Ein gewisser Prozentsatz einer definierten Produktgruppe wie Milchprodukte , Fleisch, Gemüse oder spezifischer Produkte wie Kartoffeln, Tomaten , Rindfleisch, Eier und so weiter muss ökologisch erzeugt sein entsprechend den Bestimmungen der aktuell gültigen EG Verordnung (über die ökologische/ biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen /biologischen Erzeugnissen). - Neben den Kennzeichnungen für ökologische/biologische Erzeugnisse soll auch die Herkunft der Produkte in den Auswahlprozess mit einfließen . Regional erzeugte Lebensmittel haben in der Regel einen geringeren Ökologischen Fußabdruck als Produkte aus Übersee und sollten daher bevorzugt werden. - Bei der Auftragsvergabe wird weiterhin darauf geachtet, dass die Auftragnehmer die derzeitigen Tierschutzstandards einhalten. Auch der faire Handel von Produkten wird im Leitfaden als ein mögliches Kriterium bei der Beschaffung hervorgehoben. Wichtigstes Ziel des Fairtrade- Labels ist, die Arbeitsbedingungen der Produzentinnen und Produzenten zu verbessern. Darüber hinaus müssen Fairtrade-Labelnehmer auch bestimmte ökologische Kriterien erfüllen, beispielsweise einen möglichst geringen Einsatz von Pestiziden. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Der Landesbetrieb RathausService beauftragt Cateringunternehmen mit der Lieferung von Speisen entsprechend den Vorgaben seiner Kunden. Um allen Anforderungen hinsichtlich ökologisch/biologisch erzeugter, fair gehandelter sowie regionaler Herkunft der Lebensmittel aber auch um der besonderen Förderung mittelständischer Hamburger Betriebe nachzukommen, greift der RathausService auf ein umfangreiches Sortiment an Cateringfirmen und -vorschlägen zurück, aus denen die jeweiligen Kunden nach ihren individuellen Bedürfnissen auswählen können. Wichtigster Kunde ist das Protokoll der Senatskanzlei, das großen Wert auf die Regionalität und Saisonalität von Speisen und Getränken legt. Drucksache 21/13138 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Es gibt einen Pool von Lieferanten, die verschiedene Arten von Caterings anbieten, aber keine festen Lieferverträge. Um größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten und eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen, bindet sich der Landesbetrieb Rathaus Service nicht an bestimmte Cateringunternehmen. Nur die Unternehmen, die zuverlässig hochwertige Ware liefern und eine sichere Lieferung auch bei kurzfristiger Bestellung gewährleisten, können berücksichtigt werden. Aus diesem Anbieterkreis werden den Veranstaltern unterschiedliche Vorschläge unterbreitet und der Kunde entscheidet, welches Cateringunternehmen beauftragt werden soll. In dem auf dem Sharepoint des Landesbetriebs veröffentlichten Fingerfoodkatalog sind zu einem Fünftel (diverse) Vorschläge für rein ökologisch erzeugte Speisen enthalten , die auch als solche ausgewiesen sind. Im Übrigen werden auf Nachfrage auch Auskünfte zu Erzeugung und Herkunft der Lebensmittel, bei den jeweiligen Caterern abgefragt. Auch bei dem weiteren Angebot können bei Bedarf besondere Wünsche wie vegetarische oder vegane Aufstriche, biologisch erzeugte Wurstwaren, Käse und Eier berücksichtigt werden. Obstkörbe enthalten überwiegend saisonales und regional erzeugtes Obst, portioniertes Obst ist als lückenlos rückverfolgbar zertifiziert (Food Safety System Certification 22000 – FSSC 22000). Die Anteile für biologisch/ökologische Caterings sind durch den RathausService allerdings nicht prozentual bezifferbar. Das Getränkeangebot für Sitzungen ist überwiegend fair gehandelt, wenn nicht sogar biologisch erzeugt oder regional hergestellt. Der Anteil von gelabelten Bio- und/oder Fairprodukten beziehungsweise von regionalen Erzeugnissen beträgt in der Regel 80 Prozent. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie hoch ist der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel beziehungsweise regionaler oder fairer Produkte beim Essensangebot während der Bürgerschaftssitzungen a. bezogen auf Erzeugnisse entsprechend den Bestimmungen der aktuell gültigen EG Verordnung, b. bezogen auf Erzeugnisse nach anderen zertifizierten ökologisch/biologischen Standards (Demeter, Bioland oder andere) mit Bitte um Angabe, um welche Zertifizierung es sich handelt, c. bezogen auf regionale Erzeugnisse, d. bezogen auf fair gehandelte Erzeugnisse, und um welche der nachfolgend aufgeführten Produkte handelt es sich dabei jeweils? Bitte den Punkten a. – d. zuordnen. Fleisch Fisch Milchprodukte Eier Obst/Gemüse Kaffee/Tee Schokolade/Kakao Hierzu liegen dem Senat keine Angaben vor. Das Catering für die Bürgerschaftssitzungen wird nicht durch den RathausService beauftragt, sondern direkt durch die Bürgerschaftskanzlei. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13138 3 2. Wie hoch ist der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel beziehungsweise regionaler oder fairer Produkte beim Imbiss für die Mitglieder der Fachausschüsse a. bezogen auf Erzeugnisse entsprechend den Bestimmungen der aktuell gültigen EG Verordnung, b. bezogen auf Erzeugnisse nach anderen zertifizierten ökologisch/biologischen Standards (Demeter, Bioland oder andere) mit Bitte um Angabe, um welche Zertifizierung es sich handelt, c. bezogen auf regionale Erzeugnisse, d. bezogen auf fair gehandelte Erzeugnisse? und um welche der nachfolgend aufgeführten Produkte handelt es sich dabei jeweils? Bitte den Punkten a. – d. zuordnen. Fleisch Fisch Milchprodukte Eier Obst/Gemüse Kaffee/Tee Schokolade/Kakao 3. Wie hoch ist der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel beziehungsweise regionaler oder fairer Produkte bei Senatsempfängen a. bezogen auf Erzeugnisse entsprechend den Bestimmungen der aktuell gültigen EG Verordnung, b. bezogen auf Erzeugnisse nach anderen zertifizierten ökologisch/biologischen Standards (Demeter, Bioland oder andere) mit Bitte um Angabe, um welche Zertifizierung es sich handelt, c. bezogen auf regionale Erzeugnisse, d. bezogen auf fair gehandelte Erzeugnisse? und um welche der nachfolgend aufgeführten Produkte handelt es sich dabei jeweils? Bitte den Punkten a. – d. zuordnen. Fleisch Fisch Milchprodukte Eier Obst/Gemüse Kaffee/Tee Schokolade/Kakao Siehe Vorbemerkung. 4. Zu welchen anderen Anlässen findet außerdem eine Verpflegung durch den RathausService statt und wie hoch ist dort jeweils der Anteil a. bezogen auf Erzeugnisse entsprechend den Bestimmungen der aktuell gültigen EG Verordnung, b. bezogen auf Erzeugnisse nach anderen zertifizierten ökologisch/biologischen Standards (Demeter, Bioland oder andere) mit Bitte um Angabe, um welche Zertifizierung es sich handelt, Drucksache 21/13138 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 c. bezogen auf regionale Erzeugnisse, d. bezogen auf fair gehandelte Erzeugnisse? und um welche der nachfolgend aufgeführten Produkte handelt es sich dabei jeweils? Bitte den Punkten a. – d. zuordnen. Fleisch Fisch Milchprodukte Eier Obst/Gemüse Kaffee/Tee Schokolade/Kakao Der RathausService wird auch für die Bewirtung in weiteren Veranstaltungen im Hamburger Rathaus von Senatskanzlei, Fachbehörden, Fraktionen sowie Bürgerschaftskanzlei beauftragt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 5. Welche Heiß- und Kaltgetränke werden vom RathausService angeboten und wie hoch ist der Anteil von gelabelten Bio- und/oder Fairtrade- Produkten beziehungsweise von regionalen Erzeugnissen? Siehe Vorbemerkung. 6. Zu welchem Anteil werden Obstsäfte aus regionaler Herkunft angeboten ? 35 Prozent des Obstsaftes ist regionaler Herkunft. 7. Sind bezogen auf folgende Produktgruppen spezifische Standards in Hinblick auf Erzeugung und Herkunft festgelegt und wenn ja welche? Wenn nein, warum nicht? a. Fleisch b. Fisch c. Milchprodukte d. Eier e. Obst/Gemüse f. Kaffee/Tee g. Schokolade/Kakao 8. Inwieweit wird bei tierischen Produkten auf die Art der Erzeugung und damit auf das Tierwohl geachtet? 9. Werden die jeweiligen ökologischen/biologischen oder ethischen Standards in den Auslagen beziehungsweise bei der Ausgabe des Essens kenntlich gemacht? a. Wenn ja, welche Standards werden ausgezeichnet? b. Wenn nein, warum nicht? 10. Mit welchen Caterern bestehen zurzeit Lieferverträge? a. Welche Auskünfte geben die Caterer zu Erzeugung und Herkunft ihrer Lebensmittel? Wenn keine Auskünfte gegeben werden, warum nicht? b. Welche Laufzeit haben die Lieferverträge? Siehe Vorbemerkung. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13138 5 11. Zu welchem Anteil werden Lebensmittel beim RathausService keinen ökologischen/biologischen und/oder ethischen Kriterien unterzogen und warum nicht? Um welche Lebensmittel handelt es sich dabei? Ebenso wie die Anteile für biologisch/ökologische Caterings nicht prozentual bezifferbar sind, können auch die Anteile der Lebensmittel, die nicht entsprechende Kriterien erfüllen, durch den RathausService nicht prozentual angegeben werden.