BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13177 21. Wahlperiode 01.06.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) und Martin Bill (GRÜNE) vom 24.05.18 und Antwort des Senats Betr.: SPNV-Angebotsverbesserungen im Süderelberaum zum Fahrplan 2019 Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 tritt im sogenannten Hanse- Netz, das die Bahnstrecken Hannover-Uelzen-Hamburg (RE 3), Hamburg- Bremen (RE 4), Hamburg-Lüneburg (RB 31) und Bremen-Hamburg (RB 41) umfasst, ein neuer, bis 2033 geltender Verkehrsvertrag in Kraft. Den Zuschlag hat die auch bislang auf diesen Strecken beauftragte metronom Eisenbahngesellschaft mbH erhalten. Auch auf der Niederelbebahn zwischen Cuxhaven und Hamburg (RE 5) tritt im Dezember 2018 ein neuer Verkehrsvertrag in Kraft. Hier übernimmt die DB Regio AG den Betrieb für die nächsten neun Jahre. Gleichzeitig tritt auch der neue S-Bahn-Verkehrsvertrag in Kraft, der hier die S-Bahn-Linie S3 zwischen Hamburg-Neugraben und Stade betrifft. Die Heidebahn (RB 38) verkehrt aktuell zwischen Hannover und Buchholz (Nordheide) über Walsrode und Soltau und wird von der erixx GmbH betrieben . Wiederholt wurde von Gemeinden entlang der Strecke und Fahrgästen der Wunsch geäußert, die Züge der Linie RB 38 bis Hamburg-Harburg, noch besser bis Hamburg Hbf. durchzubinden. Der Großteil der Verkehrsleistungen wird in Niedersachen erbracht. Doch haben diese Verkehrsleistungen aufgrund des Start- und Zielpunktes Hamburg enorme Bedeutung für die Freie und Hansestadt Hamburg. In diesem Zusammenhang fragen wir den Senat: Hanse-Netz 1. Wie haben sich die Fahrgastzahlen auf den einzelnen Linien im Hanse- Netz in den letzten 15 Jahren entwickelt? In den Jahren von 2007 bis 2017 ist das Fahrgastaufkommen in den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) des Hansenetzes (Linien RE3 Hamburg – Uelzen, RB31 Hamburg – Lüneburg und RE4/RB41 Hamburg - Bremen) zwischen Hamburg und Bremen um 53 Prozent sowie zwischen Hamburg und Uelzen um 31 Prozent gestiegen. Die Fahrgastzahlen der Jahre vor 2007 liegen weder der zuständigen Behörde noch dem Aufgabenträger, der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, vor. 2. Welche Angebotsverbesserungen in Form von zusätzlichen und/oder verlängerten Zugverbindungen werden mit dem neuen Verkehrsvertrag umgesetzt? Drucksache 21/13177 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Mit dem neuen Verkehrsvertrag gehen wesentliche Angebotsverbesserungen einher: • neues Linienkonzept RE2 (Uelzen – Hannover Hbf – Göttingen)/RE3 (Hamburg Hbf – Uelzen) mit zweistündlicher Durchbindung der Züge in Uelzen (und damit neuen Direktverbindungen Hamburg Hbf – Hannover Hbf im Regionalverkehr), • durchgehender Stundentakt der Linie RB31 Hamburg Hbf – Lüneburg am Wochenende bis zum Hauptbahnhof, • Ausweitung des Nachtverkehrs am Wochenende im Hamburger Umland mit Stundentakt von Hamburg nach Lüneburg und Tostedt, • umsteigefreie Verstärkerfahrten zwischen Hamburg und Hannover an Wochenenden zur Entlastung stark nachgefragter Züge. 3. Inwieweit ist geplant, die Beförderungskapazität der Züge durch den Einsatz zusätzlicher Wagen zu erhöhen? Die Sitzplatzkapazitäten werden durch die Verlängerung aller heutigen 5-Wagen-Züge auf sechs Wagen erhöht. Durch das neue Linienkonzept werden zudem zweistündlich Züge mit sieben statt sechs Wagen zwischen Uelzen und Hannover verkehren. 4. Welche Maßnahmen zur Modernisierung der eingesetzten Doppelstockwagen sind geplant? Wie lange wird die Modernisierung dauern? Die Doppelstockwagen werden im Rahmen der Modernisierung mit Videoaufzeichnung , WLAN, Steckdosen und Rollstuhlplätzen ausgerüstet. Zudem erfolgt eine optische Modernisierung unter anderem der Außenlackierung, Beleuchtung, Fußböden und Sitze. Die Modernisierung soll bis zum Jahr 2025 abgeschlossen werden. Niederelbebahn 5. Wie haben sich die Fahrgastzahlen auf der Linie RE 5 zwischen Hamburg und Stade seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 entwickelt ? In den Jahren von 2007 bis 2017 ist das Fahrgastaufkommen in den SPNV-Zügen zwischen Hamburg und Cuxhaven um 32 Prozent gestiegen. Hierbei ist zu berücksichtigen , dass zu diesem Zeitpunkt auch die S-Bahn den Betrieb zwischen Stade und Neugraben aufgenommen hat (Verlängerung der Linie S3). 6. Welche Änderungen werden sich im Zuge der Übernahme des SPNV- Betriebs auf der Niederelbebahn durch die DB Regio AG ergeben? Das derzeitige Fahrplanangebot im Netz Unterelbe wird im neuen Verkehrsvertrag weitgehend unverändert fortgeführt. Neue Betreiberin wird die Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe mbH. Lediglich in den Tagesrandlagen werden geringfügige Fahrplanveränderungen zur Optimierung der Anschlüsse an die S-Bahn in Stade vorgenommen . 7. Wie haben sich die Fahrgastzahlen auf der Linie S3 zwischen Hamburg- Neugraben und Stade seit Aufnahme des S-Bahn-Betriebs im Dezember 2007 entwickelt? Die Fahrgastzahlen stiegen im Zeitraum 2008 bis 2016 zwischen Stade und Neugraben um durchschnittlich circa 2,4 Prozent p.a. 8. Welche Angebotsverbesserungen in Form von zusätzlichen und/oder verlängerten Zugverbindungen werden auf der Linie S3 zwischen Hamburg -Neugraben und Stade zum Fahrplan 2019 umgesetzt? Zum Fahrplan 2019 werden folgende Angebotsverbesserungen im Abschnitt Neugraben – Stade der S3 umgesetzt: durchgehender Stundentakt zwischen Hamburg und Stade im Wochenendnachtverkehr , montags bis freitags Verlängerung des Zehn-Minuten-Betriebes zwischen Buxtehude und Neugraben in den Hauptverkehrszeiten jeweils um eine Stunde sowie Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13177 3 Verlängerung des 20-Minuten-Takts zwischen Buxtehude und Neugraben abends um eine Stunde; die erste Fahrt von Neugraben nach Buxtehude verkehrt bereits um 4.46 Uhr (bisher: 5.16 Uhr), sonn- und feiertags ein zusätzliches Zugpaar (Buxtehude ab 8.24 Uhr nach Neugraben , Neugraben ab 6.36 Uhr nach Buxtehude). Heidebahn 9. Inwieweit ist eine Verlängerung der Heidebahn (RB 38) über Buchholz (Nordheide) hinaus bis Hamburg-Harburg beziehungsweise Hamburg Hbf. geprüft worden und mit welchem Ergebnis? Die Verlängerung der „Heidebahn“ (RegionalBahn-Linie 38 Hannover Hbf – Soltau (Han) – Buchholz (Nordheide)) über Buchholz hinaus von und nach Hamburg-Harburg wurde durch DB Netz in mehreren Varianten geprüft. Im Ergebnis ist die Variante betrieblich umsetzbar, bei der Züge der Heidebahn auf Basis des aktuellen Fahrplans aus Richtung Soltau von Buchholz ohne Zwischenhalte über Hittfeld nach Hamburg- Harburg verlängert werden. In der Gegenrichtung verkehren die Züge über Jesteburg ohne Halt nach Buchholz. Montags bis freitags ist eine Verlängerung betrieblich nicht möglich, da in diesem Zeitraum deutlich mehr Güterzuge diese Strecke befahren und zahlreiche nicht lösbare Trassenkonflikte auftreten. 10. Inwieweit wird zum Fahrplan 2019 eine Verlängerung der Heidebahn über Buchholz (Nordheide) hinaus bis Hamburg-Harburg an Wochenenden erfolgen? Die in der Antwort zu 9. beschriebene Variante wird bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember des Jahres 2018 zunächst als Probebetrieb bis zum Ende des Verkehrsvertrages im Dezember des Jahres 2021 eingeführt. Voraussetzung für einen dauerhaften Betrieb wären eine positive Akzeptanz der Fahrgäste (zum Beispiel als verbesserte Möglichkeit, von Hamburg aus Ziele in der Lüneburger Heide zu erreichen) sowie eine gute und stabile Betriebsqualität.