BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13276 21. Wahlperiode 12.06.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 04.06.18 und Antwort des Senats Betr.: Wissenstransfer – Wie steht der Senat zu einer Präsenzmesse? Die Hamburger Hochschulen haben einen entscheidenden Anteil daran, Hamburg zu einer Innovationshauptstadt in Europa zu entwickeln. Für diese gemeinsame Zielsetzung der Politik und Wirtschaft haben Die Familienunternehmer /Die Jungen Unternehmer bereits 2014 ein Konzept vorgelegt, wie die Innovationskraft der Metropolregion Hamburg nachhaltig gestärkt werden könnte. Einen wichtigen Baustein zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit Hamburgs sehen die Wirtschaftsverbände in einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichen Einrichtungen Hamburgs und den Hamburger Unternehmen. Einen Anteil daran könnte die Etablierung einer jährlichen Präsenzmesse haben, auf der wissenschaftliche Einrichtungen sich und ihre Forschungsprojekte vorstellen und Unternehmen Kooperationspartner aus der Wissenschaft finden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Hamburger Senat sieht großes Potenzial in der der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Es existieren in der Freien Hansestadt Hamburg bereits zahlreiche Strukturen, um die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu stärken und auszubauen. Schon länger bietet die Handelskammer Hamburg mit der Innovationskontaktstelle (IKS) die Möglichkeit an, Kooperationsinteressierte aus kleinen und mittelständigen Unternehmen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hamburger Hochschulen zu vernetzen. Weitere Angebote bieten die TuTech Innovation GmbH, die Hamburg Innovation GmbH (HI), die Arbeitsstelle für Wissensund Technologietransfer (AWITT) sowie die HITec-Initiative der Universität Hamburg, die Medigate GmbH am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), der Gründungsservice der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und die Stabstelle Technologietransfer am Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) an. Alle diese Transfereinrichtungen sind als Schnittstelle und Plattform beratend und verknüpfend zwischen Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen tätig (siehe Drs. 21/12248). Zum weiteren Ausbau und zur Stärkung der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hat die zuständige Behörde 2017 ein Sonderförderprogramm für Technologietransfer und Innovationen an Hochschulen aufgelegt, durch das unter anderem die Projekte „InnovationsScouts“ und „Online-Kompetenzatlas“ gefördert werden. Die InnovationsScouts sollen dabei unentdeckte Transferpotenziale an den Hamburger Hochschulen heben und als Schnittstelle zu den Unternehmen dienen. In dem Projekt „Online-Kompetenzatlas“ soll ein webbasierter Service für Unternehmen errichtet werden , der die Forschungskompetenzen und Transferpotentiale der Hamburger Hochschulen veranschaulich soll (siehe Drs. 21/12728). Drucksache 21/13276 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Darüber hinaus arbeitet der Senat in den Clustern kontinuierlich an neuen Formaten und Prozessen zur Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft (siehe Drs. 21/9015). Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Sind dem Senat beziehungsweise den zuständigen Behörden die Vorschläge der Familienunternehmer bekannt? Wenn ja: seit wann? Und wenn ja: Wie bewerten der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden die Vorschläge der Familienunternehmer in Bezug auf den Wissenstransfer (Präsenzmesse)? Der Senat hat sich damit noch nicht befasst. 2. Haben der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden bereits erste Anstrengungen unternommen, um eine Präsenzmesse zur Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft in Hamburg zu etablieren? a) Wenn ja: wann und mit welchem Ergebnis? b) Wenn nein: warum nicht? Ja. Mit dem Hamburg Innovation Summit wurde im Mai 2018 bereits zum dritten Mal eine sehr erfolgreiche Veranstaltung dieser Art durchgeführt. Der Hamburg Innovation Summit ist eine Kombination aus Fachkongress und Präsenzmesse und bietet eine hervorragende Plattform zur Vernetzung von Wirtschaft, Start-ups, Wissenschaft und Politik. Insgesamt haben sich auf dem Hamburg Innovation Summit bisher circa 120 Aussteller aus Wirtschaft und Wissenschaft vor 2.250 Besuchern präsentiert. c) Wenn ja: Wann soll in welchem zeitlichen Abstand und in welchem Umfang eine solche Präsenzmesse stattfinden beziehungsweise wann hat diese zuerst stattgefunden? Und wer organisiert diese beziehungsweise soll diese organisieren? Der Hamburg Innovation Summit hat erstmalig im Jahr 2015 und zuletzt im Jahr 2018 stattgefunden. Eine jährliche Fortsetzung ist geplant. Die Organisation der Veranstaltung 2018 bis 2020 erfolgt durch die privatwirtschaftlich organisierte Transfergesellschaft aller staatlichen Hamburger Hochschulen und die Hamburg Innovation GmbH. d) Und wie hoch sind die Kosten einer solchen Präsenzmesse und wer übernimmt die Kosten einer solchen Messe in welcher Höhe? Die Kosten des Hamburg Innovation Summit sind abhängig von den Einnahmen aus Teilnehmer- und Ausstellergebühren sowie der Höhe der Sponsoringeinnahmen. Die Veranstaltungen der Jahre 2015 und 2016 waren im Durchschnitt mit 240.000 Euro Kosten pro Jahr verbunden. Die Eigenleistungen der Veranstalter sind hierbei bereits inkludiert. Dem gegenüber standen durchschnittlich Einnahmen in Höhe von 114.500 Euro. Der Summit vom Mai des Jahres 2018 ist noch nicht vollständig abgerechnet. Zur Verstetigung und zum weiteren Ausbau erhält die Hamburg Innovation GmbH für die Jahre 2019 und 2020 eine Zuwendung in Form einer Fehlbedarfsfinanzierung durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.