BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13401 21. Wahlperiode 19.06.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 12.06.18 und Antwort des Senats Betr.: HamburgAmbassadors und Liaison Offices – Wie ist der Stand? In der Vorbemerkung seiner Antwort auf die Drs. 21/13140 berichtet der Senat im Kontext der hanseatisch-israelischen Beziehungen, dass bei „entsprechender Bewertung wirtschaftlicher Interessen Hamburgs (…) die Ernennung eines HamburgAmbassadors oder die Eröffnung einer dauerhaften Repräsentanz in Erwägung gezogen werden“ kann. Auf der Homepage der Freien und Hansestadt Hamburg (https://marketing.hamburg.de/ hamburgambassadors.html) wird erläutert, dass Ambassadors nicht nur in der Wirtschaft sondern auch im gesellschaftlichen oder kulturellen Leben eine wichtige Rolle spielen können. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die HamburgAmbassadors sind Persönlichkeiten, die mit der Hansestadt eng verbunden sind, dauerhaft im Ausland leben und dort eine herausragende Position in Wirtschaft , Kultur oder Gesellschaft einnehmen. Sie üben diese Aufgabe ehrenamtlich aus. Die Repräsentanzen werden von der Stadt gemeinsam mit anderen Trägern, wie der Handelskammer Hamburg, dem Hafen Hamburg Marketing e.V., der Hamburg Marketing GmbH, Hamburg Invest oder Hamburg Tourismus in unterschiedlicher Zusammensetzung entsprechend der jeweiligen Interessenlage der Partner betrieben. Die dort Beschäftigten sind nicht ehrenamtlich für Hamburg tätig. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Sind bei der Ernennung von HamburgAmbassadors tatsächlich nur wirtschaftliche Überlegungen ausschlaggebend oder spielen auch kulturelle oder gesellschaftliche Aspekte eine Rolle? Bei der Ernennung von HamburgAmbassadors werden die verschiedenen Aspekte der Zusammenarbeit mit einer Region berücksichtigt. 2. Auf der angegebenen Website der Freien und Hansestadt Hamburg steht, dass Hamburg insgesamt 33 Personen in 21 Ländern als Hamburg Ambassadors ernannt hat. Wird bei der Ernennung von mehreren Ambassadors in einem Land darauf geachtet, dass diese aus unterschiedlichen Bereichen und Regionen entstammen und somit Hamburg möglichst vielfältig vertreten können? Ja. 3. Wie sind die 33 Ambassadors verteilt? Bitte ohne Verweise auf vorherige Drucksacken nach Anzahl, Ländern, Städte, Beruf sowie – falls vorhanden – Auswahlgrund (Auswahl aufgrund wichtiger Stellung im wirtschaftlichen , gesellschaftlichen oder kulturellem Leben?) aufschlüsseln. Drucksache 21/13401 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die Liste der HamburgAmbassadors wird von der Hamburg Marketing GmbH im Internet bereitgestellt: https://marketing.hamburg.de/files/public/de/Unternehmen/ Uebergreifendes%20Hamburg%20Marketing/20180529_Teilnehmer_ HamburgAmbassadors_mit%20Fotos_neu.pdf. Die wesentlichen Kriterien sind neben der persönlichen Eignung des Ambassadors die enge Verbundenheit mit der Hansestadt, der dauerhafte Aufenthalt im jeweiligen Ausland und das Vorhandensein eines Kontaktnetzwerks, das für Hamburger Interessen relevant ist. Die hierfür zentralen Aspekte aus der Biographie der jeweiligen Person sind aus der Anlage ersichtlich. Im Übrigen werden die Entscheidungserwägungen des Auswahlgremiums nicht dokumentiert. 4. In Beantwortung der Drs. 21/13140 antwortet der Senat auf die Frage nach einer Repräsentanz beziehungsweise einem Liaison Office in Israel , dass dahin gehende Überlegungen noch nicht abgeschlossen seien. Gibt es zu einer möglichen Repräsentanz bereits konkrete Überlegungen ? Wenn ja, welche? a. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit eine Repräsentanz eröffnet werden kann? b. Liegen dem Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde Erkenntnisse vor, dass im Fall Israel eine oder mehrere Rahmenbedingungen nicht oder noch nicht erfüllt werden? Wenn ja, welche? Eine Repräsentanz ist mit erheblichem Aufwand verbunden und kann deshalb nur gemeinsam mit anderen Trägern realisiert werden. Entsprechend muss im Einzelfall geprüft werden, ob bei mehreren potenziellen Trägern ein hinreichend großes Interesse besteht und entsprechende finanzielle Ressourcen verfügbar sind. Insofern sind die Überlegungen noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus hat sich der Senat mit dem Thema nicht befasst. 5. In wie vielen ausländischen Städten unterhält die Freie und Hansestadt Hamburg Repräsentanzen? Bitte aufschlüsseln nach Ort, Gründung, Anzahl der (ehrenamtlichen) Mitarbeiter und jährlichen Kosten für die Stadt Hamburg. Ort Gründung Mitarbeitende (hauptamtlich) Kosten für Repräsentanzen die durch Hamburger Behörden getragen werden (in Euro) Shanghai 1986 8 103.540,21 Mumbai 2011 1 + anteilige Leitung 32.983,36 St. Petersburg 2005 1 + anteilige Leitung 60.400,00 Dubai 2005 0,75 42.831,00 (je zur Hälfte getragen von BGV und BWVI) León 2008 1 24.000,00 6. Wie bewertet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die Arbeit der jeweiligen Repräsentanzen? Gibt es ein Evaluationsverfahren, das in bestimmten Abständen die Arbeit der Repräsentanzen bewertet und Ausbau- und/oder Verbesserungsvorschläge unterbreitet? Die Arbeit der Repräsentanzen wird als gut angesehen. Es gibt regelmäßige Berichte und Jahresgespräche zur Entwicklung und Sicherung der Qualität der Arbeit. 7. Wurden Repräsentanzen im Ausland geschlossen? Wenn ja, welche, wann und warum? Nein.