BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13541 21. Wahlperiode 29.06.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Jörn Kruse (AfD) vom 22.06.18 und Antwort des Senats Betr.: Studienberatungen an der Universität Hamburg Die Zentrale Studienberatung berät Schülerinnen und Schüler, Studieninteressierte und Studierende in allen Fragen rund ums Studium an der Universität Hamburg. Dazu gehören Fragen über die Inhalte von Studiengängen oder zu den verschiedenen Bewerbungsverfahren genauso wie Hilfe bei der Studienorientierung und der Studienorganisation. Auf den Webseiten der Universität Hamburg findet sich eine Vielzahl von Informationen zu diesen Themen . Darüber hinaus finden Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler zusätzliche Informationen auf den Seiten „Schule“ und „Universität“. Trotz dieser Angebote kann es notwendig sein, eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen, weil Interessenten die für Sie relevanten Informationen nicht finden können oder Unklarheiten bestehen bleiben, die sich nur in einem persönlichen Gespräch klären lassen. Im Campus-Center besteht die Möglichkeit, die Studienberater ohne Voranmeldung persönlich aufsuchen, um in einem kurzen Beratungsgespräch die wesentlichen Fragen zu klären. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Universität Hamburg (UHH) wie folgt: 1. Wie viele Beratungsgruppen für Studieninteressierte sind gegenwärtig an der Universität Hamburg aktiv? Beratungsgruppen für Studieninteressierte sind themenspezifische Gruppen, die sich einmalig treffen. Haben Studieninteressierte anschließend weitere Fragen, wird in eine andere, dann passende Beratungsgruppe vermittelt oder bei sehr individuellen Fragen eine Einzelberatung angeboten. Die Anzahl der stattfindenden Gruppen differiert je nach Zeitraum im Jahr. a) Nach welchen Kriterien unterscheiden sich diese Gruppen? Die Beratungsgruppen unterscheiden sich durch die Studiengänge, zu denen sie beraten. Darüber hinaus gibt es Gruppen für Eltern, die sich über das Bachelor-/ Mastersystem informieren möchten und Gruppen für Personen, die über keine deutsche Hochschulzugangsberechtigung verfügen (Berufstätige nach § 38 Hamburgisches Hochschulgesetz und Internationale/Geflüchtete). b) Wann haben die Gruppen erstmals ihre Tätigkeit aufgenommen? Erste Gruppenberatungen, die mit der heutigen Form der Beratungsgruppen vergleichbar sind, wurden im Jahr 1974 eingeführt. c) Wie viele Interessierte haben im Wintersemester 2017/2018 sowie den anschließenden Semesterferien eine Gruppenberatung in Anspruch genommen? Drucksache 21/13541 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die Teilnehmerform wurde nicht semesterweise erfasst. Im Jahr 2017 haben 2.984 Studieninteressierte an einer Gruppenberatung teilgenommen. d) Wie groß sind die einzelnen Gruppen jeweils? Die Gruppengrößen werden statistisch nicht erfasst. Im Jahr 2017 haben 255 Gruppen stattgefunden. Das ergibt eine durchschnittliche Gruppengröße von circa zwölf Personen. e) Die Dauer der Gruppenberatungen beträgt maximal zwei Stunden. Wie viele Termine finden pro Woche statt? Die Anzahl der Gruppentermine schwankt und ist zum Beispiel von der Bewerbungszeit abhängig. Im Durchschnitt fanden 2017 circa 5,1 Gruppen pro Woche statt. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. f) Bieten die Beratungsgruppen auch Hilfestellung beim Bewerbungsprozess ? Falls ja, gilt dies sowohl für Online- als auch für schriftliche Bewerbungen ? Alle Bewerbungen erfolgen online. In einigen Masterstudiengängen ist eine schriftliche Bewerbung zusätzlich gefordert (Lebenslauf, Motivationsschreiben). Die Zentrale Studienberatung unterstützt bei der Onlinebewerbung. g) Erfolgt die Studienberatung in Gruppen nur in deutscher Sprache oder werden auch Fremdsprachen angeboten? Falls ja, welche? Gruppenberatungen werden in deutscher und englischer Sprache angeboten. 2. Seit wann bietet das Campus-Center persönliche Studienberatungen ohne Voranmeldung an? Seit 1982 bietet die Zentrale Studienberatung offene Sprechstunden an. Das Campus- Center wurde in der heutigen Form 2010 gegründet und bietet von Beginn an offene Sprechstunden an. a) Wie viele Mitarbeiter stehen gegenwärtig für solche Beratungen zur Verfügung? 5,75 VZÄ verteilt auf zehn Personen (Stand 22. Juni 2018). b) Wie hoch belaufen sich die monatlichen Personalkosten für die beschäftigten Berater? Siehe Anlage. c) Wie viele Studieninteressierte haben sich im Wintersemester 2017/2018 eine persönliche Studienberatung im Campus-Center erhalten? Im Jahr 2017 gab es 7.524 persönliche Beratungskontakte in der Zentralen Studienberatung . d) Ist dem Senat bekannt, wie viele dieser Beratungen zum Sommersemester 2018 in eine Immatrikulation gemündet haben? Nein, bei persönlichen Beratungen ohne Voranmeldung werden keine Personendaten erhoben. Personendaten aus persönlichen Beratungen nach Voranmeldung werden nicht mit Studierendendaten abgeglichen. e) Für welche Studienfächer hat das Campus-Center im Wintersemester 2017/2018 die meisten Beratungen ereilt? Daten über angestrebte Studiengänge werden in der offenen Sprechstunde und der Einzelberatung nicht statistisch erfasst. Am meisten Gruppenberatungen wurden im Jahr 2017 zu Fächern der MIN-Fakultät (22) und zu den Lehramt-Studiengängen (18) durchgeführt. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13541 3 f) Leisten die Mitarbeiter der Beratungsstelle für Studieninteressierte ohne Voranmeldung auch Hilfestellung bei der Bewerbung? Falls ja, gilt dies sowohl für Online- als auch für schriftliche Bewerbungen ? Siehe Antwort zu 1. f). g) Gibt es bestimmte Voraussetzungen, um eine Studienberatung im Campus-Center zu erhalten? Falls ja, welche? Personen, die sich beraten lassen, sollen an einem Studium an der UHH interessiert sein und eine Hochschulzugangsberechtigung besitzen beziehungsweise in einem überschaubaren Zeitraum erhalten. h) Erfolgt die Studienberatung nur in deutscher Sprache oder werden auch Fremdsprachen angeboten? Falls ja, welche? Regelhaft erfolgt Studienberatung in deutscher und englischer Sprache. Dank besonderer Kompetenzen einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UHH ist Studienberatung auch auf Französisch möglich. 3. Das Campus-Center bietet unter anderem die Gruppenberatung „Studieren in Hamburg an“, bei der ein Überblick über das deutsche Bildungssystem , die Hochschulen in Hamburg sowie das Bewerbungsverfahren der Universität Hamburg vermittelt wird. Wie viele Studieninteressierte haben im Wintersemester 2017/2018 an dieser Gruppe teilgenommen? a) Wird die Gruppenberatung „Studieren in Hamburg“ gegenwärtig nur in deutscher oder auch in Fremdsprachen angeboten? Falls ja, in welchen? b) Ist dem Senat bekannt, wie viele ausländische Studenten die Gruppenberatung im Wintersemester 2017/2018 in Anspruch genommen haben? Die Gruppenberatung „Studieren in Hamburg“ wird gegenwärtig ausschließlich in deutscher Sprache angeboten. Im Jahr 2017 haben 48 Personen teilgenommen. Ob ausländische Studierende das Angebot wahrgenommen haben, wird statistisch nicht erfasst. 4. Wie hoch belaufen sich die monatlichen Gesamtkosten für das Angebot der Studienberatung der Universität Hamburg? Siehe Anlage. 5. Wie viel Personal ist gegenwärtig in der Studienberatung der Universität Hamburg beschäftigt? Siehe Antwort zu 2. a) sowie zusätzlich eine Teamleitung mit circa 0,5 VZÄ. 6. Wie viele Bewerbungen ausländischer Studenten hat es für ein Studium im Sommersemester 2018 gegeben? Statistisch erhoben werden nur zulassungsrelevante Daten. Entsprechend wird nicht die Anzahl der Bewerbungen von Personen erhoben, die deutschen Bewerberinnen und Bewerbern gleichgestellt sind. Zum Sommersemester 2018 gab es für die grundständigen Studiengänge Rechtswissenschaft, Evangelische Theologie, Physik und Sozialökonomie 138 Bewerbungen von Nicht-EU-Bewerberinnen und -Bewerbern. Zum Propädeutischen Vorsemester am Studienkolleg Hamburg gab es 198 Bewerbungen . 7. Gibt es neben den oben erwähnten Formaten zur Studienberatung noch weitere? Falls ja, welche? Drucksache 21/13541 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Neben den erwähnten Gruppenberatungen und der persönlichen Beratung ohne Voranmeldung (offene Sprechstunde) gibt es Einzelberatungen, das Vorlesungsverzeichnis von uni-live, die Vortragsserie „Was wie wofür studieren“, Podcasts zu den Studiengängen bei lecture2go, die telefonische Beratung sowie die schriftliche Information und Beratung. 8. Sind für die Zukunft Erweiterungen des gegenwärtigen Angebots zur Studienberatung geplant? Falls ja, welche? Es ist geplant, IT-basierte Formate zur Information und Beratung im Ausland lebender Studieninteressierter zu entwickeln (Webinare, Chat-Beratung). 9. Inwieweit hat sich das Angebot zur Studienberatung in Hinblick auf das involvierte Personal, die anfallenden Monatskosten und die Anzahl von Studieninteressierten, die eine Beratung in Anspruch genommen haben, in den letzten zehn Jahren verändert? Siehe Anlage. 10. Werden im Rahmen von Studienberatungen auch die Lehrangebote anderer Hamburger Hochschulen berücksichtigt, wenn zum Beispiel nicht mehr ausreichend Plätze an der Universität Hamburg vorhanden sind? Falls ja, für welche Hochschulen gilt dies? Falls nein, warum nicht? Wenn Studieninteressierte aufgrund der NC-Werte der letzten Jahre Sorgen über ihre Zulassungschancen äußern, wird über mögliche Alternativen informiert. Zur umfänglichen Beratung über das Studienangebot und das Bewerbungsverfahren anderer Hochschulen wird an diese verwiesen, da die Hochschulen unabhängig voneinander aufgestellt sind. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13541 5 Anlage Jahr Anzahl VZÄ Personalkosten in Euro Persönliche Beratungskontakte 2012 4,5 38.832,72 € 5.271 2013 4,5 38.187,76 € 5.401 2014 4,5 41.740,44 € 4.974 2015 4,5 35.522,46 € 5.260 2016 4,5 ab 10/16 4,25, ab 6/16 + 2,0 Projektstellen 53.912,74 € 5.750 2017 4,25 + 2,0 Projektstellen 43.613,46 € 7.524 In der Kürze der für die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit konnten die Daten von der UHH lediglich für die letzten sechs Jahre ermittelt werden.