BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13549 21. Wahlperiode 03.07.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Heike Sudmann (DIE LINKE) vom 25.06.18 und Antwort des Senats Betr.: Entwicklung auf der Buslinie 114 in Groß Borstel (II) Der Senat antwortete auf meine erste Anfrage zur Buslinie 114 (Drs. 21/13277) unter anderem: „Fahrgastrückgänge wie auf der Linie 114 sind im Hamburger Stadtgebiet in den letzten Jahren selten festgestellt worden.“ Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Auf der Grundlage von Auskünften des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) und der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie hat die HHA auf den Fahrgastrückgang reagiert? Siehe Drs. 21/13277. 2. Welche Ursachen für den Rückgang wurden ermittelt? Falls die Ursachen nicht erforscht wurden: weshalb nicht? Eine Erforschung von Ursachen für in Erhebungen festgestellte Nachfrageentwicklungen findet nicht statt, wenn die Ursachen außerhalb des Verkehrsangebots (zum Beispiel Alternativangebote) liegen. In der Methodik liegende Ursachen für die Zahlenunterschiede können ausgeschlossen werden. Ebenso gibt es keine Anhaltspunkte für grobe Unplausibilitäten. 3. Inwieweit trägt die Einbeziehung der Haltestelle Orchideenstieg, die nur wenige Hundert Meter von der U-Bahn-Station Lattenkamp entfernt liegt, zu einer möglichen Verfälschung der (Fahrgast-)Situation auf dem restlichen untersuchten Abschnitt der Linie 114 bei? Die Fahrgastzahlen der Haltestelle Orchideenstieg tragen nicht zu einer möglichen Verfälschung der Datengrundlage bei. Zum einen umfassen die in der Drs. 21/13277 genannten Querschnittswerte sämtliche Fahrgäste, die zwischen Groß Borstel und dem Umsteigepunkt U Lattenkamp fahren, also auch die Ein- und Aussteiger der Haltestelle Orchideenstieg. Zum anderen weist die Haltestelle Orchideenstieg in den Erhebungen eine ähnliche Entwicklung der Ein-und Aussteigerzahlen aus wie auf der gesamten Linie. 4. Fanden die Erhebungen 2011 und 2016 in der gleichen Jahreszeit beziehungsweise den gleichen Monaten statt, sodass ein Rückgang, zum Beispiel durch den sommerlichen Umstieg auf das Fahrrad keine Verzerrung der Erhebung hervorrufen konnte? Die Erhebung im Jahr 2011 fand in den Monaten Februar und März statt, die Erhebung im Jahr 2016 bis auf die Nacherhebung zweier Einzelfahrten ebenfalls im März. Saisonale Schwankungen sind daher als Ursache für den festgestellten Rückgang nicht zu vermuten. Drucksache 21/13549 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 5. In welchem genauen Zeitraum (jeweils Datum und Uhrzeiten) fanden die Erhebungen statt? Erhebung 2011: 10.02.2011 Betriebsbeginn bis 13.30 Uhr, 17.02.2011 06.00 – 18.00 Uhr, 22.02.2011 Betriebsbeginn bis Betriebsende, 24.02.2011 06.00 – 16.30 Uhr, 29.03.2011 09.00 – 16.00 Uhr, 31.03.2011 18.00 – Betriebsende. Erhebung 2016: 22.03.2016 15.00 – 21.15 Uhr, 29.03.2016 Betriebsbeginn bis Betriebsende, 31.03.2016 Betriebsbeginn bis Betriebsende, 12.04.2016 13.00 – 14.00 Uhr (Nacherhebung Einzelfahrt), 19.04.2016 19.45 – 20.30 Uhr (Nacherhebung Einzelfahrt). 6. Welche Beschwerden oder positive Rückmeldungen zur Linie 114 gab es bei der HOCHBAHN in der Zeit zwischen den Erhebungen? Kundeneingaben können sowohl beim HVV als auch bei den Verkehrsunternehmen eingehen. Beim HVV gingen zwischen den Jahren 2011 und 2016 nur wenige Kundenreaktionen zur StadtBus-Linie 114 ein. Mehrere davon bezogen sich auf die für einige Schichtmodelle zu früh endende Bedienung der Haltestelle Lufthansa-Basis, woraufhin das Leistungsangebot entsprechend erweitert wurde (siehe Drs. 21/13277). Die Rückmeldungen an die HOCHBAHN umfassten verschiedene Themen und bezogen sich im Wesentlichen auf Fahrtausfälle, zu frühe Abfahrt, Lob am oder Kritik für das Verhalten des Fahrpersonals, Verspätung oder Differenzen beim Fahrkartenverkauf oder bei der Fahrscheinkontrolle. Besondere Auffälligkeiten sind nicht festgestellt worden. 7. Welche Beschwerden oder positive Rückmeldungen gab es bei der HOCHBAHN zur Linie 114 nach den Angebotskürzungen zum 10. Dezember 2017? Beim HVV sind seit dem 10. Dezember 2017 nur vier Kundenreaktionen zur StadtBus- Linie 114 eingegangen. Diese bezogen sich auf die Auslastung der Fahrten morgens zwischen 7 und 8 Uhr, den als unzureichend empfundenen 20-Minuten-Takt am Abend und am Wochenende sowie die langen Wartezeiten an U Lattenkamp beim Umstieg von der U-Bahn zu den Fahrten des durchgehenden Nachtverkehrs am Wochenende. Die Erweiterung der Betriebszeiten zur Lufthansa-Basis wurde gelobt. Die HOCHBAHN hat nach dem 10. Dezember 2017 größtenteils Rückmeldungen über zu frühe Abfahrten, Verspätungen, Fahrtausfälle thematisiert sowie Lob für das Verhalten des Fahrpersonals erhalten. Im Einzelnen gab es drei Beschwerden über die Auslastung morgens im Zehn-Minuten-Takt sowie eine Beschwerde bezüglich des als unzureichend empfundenen 20-Minuten-Taktes am Abend.