BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1365 21. Wahlperiode 28.08.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver (CDU) vom 20.08.15 und Antwort des Senats Betr.: Verlängerung der Buslinien 143 beziehungsweise 543 über das Langenbeker Feld nach Rönneburg? Die Anwohner der oberen Gordonstraße im Übergang zur Radickestraße in Harburg wurden informell über Planungen der Verlängerung der Buslinie 143 und/oder 543 informiert. Vor allem die Anwohner am Durchgang Gordonstraße/Radickestraße sind aufgrund der Enge fassungslos über diese Pläne. Bisher galt es, den Durchgangsverkehr des vor circa 25 Jahren mit einer Vielzahl an Wohneinheiten bebauten Langenbeker Feldes nach Rönneburg zu unterbinden – dies galt auch für die Bereiche Celler Weg, Soltauer Ring, deren Bebauung in den Siebzigerjahren stattfand. Das Langenbeker Feld ist über die Linie 143 und in den Hauptverkehrszeiten über die Verstärkungslinie 543 als auch über weitere zahlreiche Buslinien an der Winsener Straße gut an den ÖPNV angeschlossen . Das gleiche gilt für Rönneburg, das mit den Linien 141 und 241 über die Jägerstraße gut angebunden ist. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Bei den Überlegungen, den Bereich Rönneburger Straße/Radickestraße/Gordonstraße besser an das Busnetz anzuschließen, handelt es sich um eine Projektidee der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), die noch in Prüfung ist. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) wie folgt: 1. Aus welchen Gründen wird die Verlängerung der Gordonstraße über die Radickestraße erwogen? Ziel der Maßnahme ist es, die Bereiche Rönneburger Straße/Radickestraße/Gordonstraße besser an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) anzuschließen . Die Gebiete liegen teilweise außerhalb des im städtischen Raum üblichen Haltestelleneinzugsbereichs von 400 Metern. Die vergleichsweise hohe Nachfrage an den vorhandenen Haltestellen im Bereich der Stadtteile Wilstorf, Langenbek und Rönneburg zeigt, dass hier ein Potenzial für den ÖPNV besteht. Mit dem Verkehrsangebot würde dieses Potenzial besser ausgeschöpft und eine Alternative zur Nutzung des motorisierten Individualverkehrs angeboten werden. Der Abschnitt zwischen Gordonstraße und Radickestraße würde nur für Busse geöffnet werden, wobei tagsüber ein Aufkommen von drei Bussen pro Richtung und Stunde vorgesehen wäre. Pkw und Lkw würden durch feste und bewegliche Poller an der Durchfahrt gehindert werden (wie zum Beispiel an der Lkw-Sperre an der Ausschläger Allee). Drucksache 21/1365 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Wie soll die Linienführung aussehen, welche Haltestellen sind geplant? Es wird geprüft, eine direkte Busverbindung über Gordonstraße, Radickestraße und Rönneburger Strasse einzurichten und Haltestellen in den Bereichen Musilweg, Schneverdinger Weg, Rönneburger Straße (Süd) und Gromballring vorzusehen. 3. Wie soll der Durchgang am Engpass von der oberen Gordonstraße (Hausnummer 50) zur Radickestraße (Hausnummer 49) gestaltet werden ? Es gibt erste Überlegungen, den vorhandenen Geh- und Radweg so zu erweitern, dass er von Bussen mitbenutzt werden kann. Eine Mischfläche für Fußgänger, Radfahrer und Busse wird auch an anderen Stellen in Hamburg praktiziert (Beispiele: Speersort, Hahnenkamp/Ottenser Hauptstraße/Paul-Nevermann-Platz). 4. Warum soll der Grundsatz der verhinderten Durchlässigkeit nach Rönneburg aufgegeben werden? Welches Verkehrsaufkommen ist aufgrund der Öffnung für Bus- beziehungsweise Pkw-Verkehr zu erwarten? Siehe Antwort zu 1. 5. Wie haben sich die Fahrgastzahlen der Linien 143/543 an den Haltestellen Blätterring und Einhausring seit 2010 entwickelt? 6. Wie haben sich die Fahrgastzahlen der Linien 141/241 an den Haltestellen Radickestraße und Mensingstraße seit 2010 entwickelt? Die Verkehrserhebungen im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) finden routinemäßig alle vier bis fünf Jahre statt. Für die Linie 543, die erst im Dezember 2014 ihren Betrieb aufnahm, liegen noch keine Werte vor. Zur Darstellung der Nachfrageentwicklung werden daher die letzten beiden Zählungen genannt. Haltestelle Erhebung 2008 Ein- und Aussteiger Erhebung 2013 Ein- und Aussteiger Einhausring 1.090 1.070 Blättnerring 170 200 Mensingstraße 1.450 1.450 Radickestraße 1.530 1.760 7. Rechtfertigt diese Entwicklung eine Ausweitung des ÖPNV-Angebots in Form der Verlängerung der Buslinien 143 und/oder 543? Siehe Antwort zu 1. 8. Gibt es Defizite in der ÖPNV-Anbindung in diesem Bereich? Wenn ja, um welche Straßenzüge handelt es sich, die nicht weniger als 1 Kilometer an die Jägerstraße oder Winsener Straße angeschlossen sind? Es sind keine Siedlungsgebiete über einen Kilometer von den vorhandenen Haltestellen entfernt. Im städtischen Raum wird bei Bushaltestellen grundsätzlich ein Einzugsradius von rund 400 Metern zugrunde gelegt. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. 9. Wie weit ist das Neubaugebiet an der oberen Rönneburger Straße von der Bushaltestelle Radickestraße oder Mensingstraße mit den Linien 141 und 241 an der Jägerstraße entfernt? Das Neubaugebiet an der oberen Rönneburger Straße ist von der Haltestelle Radickestraße rund 430 Meter, von der Haltestelle Mensingstraße rund 610 Meter Fußweg entfernt. 10. Welche Fahrgaststeigerungen werden mit einer Verlängerung erwartet? Eine Schätzung der zusätzlichen Nachfrage liegt noch nicht vor. Im Übrigen siehe Antwort zu 1.