BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13698 21. Wahlperiode 10.07.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Jörn Kruse (AfD) vom 04.07.18 und Antwort des Senats Betr.: Berufsbegleitende Weiterbildung Grundlagen E-Moderation an der Universität Hamburg Moderationskompetenz ist in vielen Arbeitsbereichen und Berufsfeldern von zentraler Bedeutung – etwa in Studium und Lehre, bei Beratung und Coaching, für Projektmanagement und Teamarbeit. Eine professionelle Moderationstätigkeit ist mit hohen Anforderungen verbunden, da Moderatorinnen und Moderatoren zahlreiche Rollen und Aufgaben bewältigen und neben Organisations- und Fachkompetenz auch über methodisch-didaktische Kompetenz und Kommunikations- und Sozialkompetenz verfügen müssen. Sie bereiten beispielsweise eine zielführende Diskussion organisatorisch und inhaltlich vor, arbeiten die konkrete Zielsetzung heraus, initiieren und vernetzen Gesprächsbeiträge („weaving“), unterstützen das selbstgesteuerte Lernen und kollaborative Arbeiten und sichern Arbeitsergebnisse. Dank der vielfältigen Möglichkeiten des Internets und der neuen Medien kommt Onlinemoderation immer häufiger zum Einsatz. Sie hat ihre eigenen Spielregeln, denn als weitere Herausforderung kommt die Übertragung von (Präsenz-)Moderationstechniken in virtuelle Lern- und Arbeitsumgebungen hinzu. Die berufsbegleitende Weiterbildung Grundlagen E-Moderation richtet sich an alle, die einen Überblick über virtuelle Moderationstechniken und -kompetenzen erhalten und moderierte Onlinekommunikation synchron (Chats, Virtuelle Klassenräume, Webinare) oder asynchron (Onlineforen, Wikis und andere kollaborative Tools) einsetzen wollen. Im siebenwöchigen Blended-Learning-Kurs wird vermittelt, Online-Kommunikation und -Moderation in Einzelsegmenten genau zu planen, geeignete Onlineszenarien und Werkzeuge für Kommunikation und Information zu wählen, synchrone und asynchrone Kommunikation zu moderieren und didaktische Methoden online zu gestalten. Parallel sammeln die Teilnehmenden praktische Erfahrungen in der Onlinemoderation und erproben verschiedene Moderationsformen. Weitere Schwerpunkte liegen auf virtuellem Zeitmanagement, der Förderung von Commitment und Motivation sowie der effizienten Gestaltung virtueller Teamarbeit. Der Kursbeginn liegt im Oktober. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Universität Hamburg (UHH) wie folgt: 1. Seit wann bietet die Universität Hamburg die berufsbegleitende Weiterbildung E-Moderation an? Das Angebot wurde im Wintersemester 2010/2011 erstmalig durchgeführt. 2. Wer hat das Programm konzipiert? Drucksache 21/13698 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Das Programm basiert auf dem Blended-Learning-Kurs „Train the E-Trainer“, der im Rahmen eines geförderten Projektes von Mediendidaktikerinnen und Mediendidaktikern und Medientechnikerinnen und Medientechnikern konzipiert wurde. Aufgrund von Interessentennachfragen wurde aus dem umfangreichen E-Trainer-Programm der Fokus Moderation herausgegriffen und von Mediendidaktikerinnen und Mediendidaktikern neu konzipiert. 3. Wie viele Teilnehmer haben in den Jahren 2015 – 2017 am Programm teilgenommen? Aufgrund der strategischen Neuorientierung und Umstrukturierung der Weiterbildung an der UHH pausierte das Angebot im Zeitraum 2015 – 2017. 4. Wie viel Lehrpersonal steht für das Programm zur Verfügung? 5. Welche Stellen versehen diese gegenwärtig? 6. Wie viel kostet die Teilnahme? Das Programm wird von einem zweiköpfigen Moderationsteam durchgeführt, einem Praktiker und einem Beschäftigten der UHH. Weiterbildung wird an der UHH nicht im Hauptamt durchgeführt. Die Teilnahme kostet aktuell 730 Euro. 7. Ist geplant, das Programm in Zukunft zu erweitern? Falls ja, inwiefern? Falls nein, warum nicht? Der Bereich der Weiterbildung der UHH befindet sich in der Neuausrichtung. Die Überlegungen sind daher noch nicht abgeschlossen. 8. Für welche maximale Teilnehmerzahl ist das Programm konzipiert? Es können pro Durchgang maximal 20 Personen an dem Programm teilnehmen. 9. Welche virtuellen Moderationstechniken und -kompetenzen werden gelehrt? 10. Welche didaktischen Methoden werden vermittelt? Ziel des Programms ist die Schulung von Transferkompetenz, das heißt die Übertragung von Präsenzmoderationsmethoden in virtuelle Formate. Die Auswahl der einzelnen Methoden hängt daher auch von den jeweiligen Voraussetzungen, Vorkenntnissen und Interessen der Teilnehmenden ab. Vermittelt werden sowohl synchrone als auch asynchrone Moderationstechniken, zum Beispiel für die Moderation von Foren, Chats, Wikis und Webinaren und virtuellen Klassenzimmern.