BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13941 21. Wahlperiode 10.08.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 02.08.18 und Antwort des Senats Betr.: Ist der Hauptbahnhof nicht mehr ganz dicht? Hintergründe der „Dauertropfstelle “ an Gleis 14 Der Hamburger Hauptbahnhof (Hbf) ist nach dem Pariser Nordbahnhof („Gare du Nord“) der am zweitstärksten frequentierte Bahnhof in Europa. Über 500.000 Passagiere verkehren hier täglich. Mit rund 800 Zügen des Fernund Regionalverkehrs und 1.200 S-Bahnen sind die gerade einmal 14 Gleise extrem stark ausgelastet. Eine intakte Infrastruktur, im Großen wie im Kleinen , ist daher von großer Bedeutung, damit der immense Strom an Fahrgästen störungs- und unfallfrei fließt. Dies ist aktuell nicht durchgängig der Fall. So befindet sich mitten auf dem Bahnsteig von Gleis 14, wo sich werktäglich Zehntausende Fahrgäste des Regional- und Fernverkehrs drängeln, im Abschnitt B-C kurz vor dem Aufgang zum Südsteg ein anscheinend herrenloser Eimer, in den aus der Deckenkonstruktion trotz sommerlicher Hitze und ausbleibenden Regens kontinuierlich Wasser tropft. Drumherum wurde lediglich eine kleine, provisorisch anmutende Absperrung aufgestellt. Ansonsten sind die Umstände dort seit Monaten unverändert. Vor allem wegen der vermeintlichen Nichtigkeit des dortigen Problems stellt sich vor dem Hintergrund der mittelfristig geplanten großen Veränderungen im Rahmen der Kapazitätserweiterung des Hauptbahnhofs die Frage, warum diese „Dauertropfstelle “ nicht längst trockengelegt werden konnte. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der DB AG wie folgt: 1. Welche Ursache beziehungsweise welcher Schaden liegt der Leckage beziehungsweise der „Dauertropfstelle“ am oben genannten Ort auf dem Bahnsteig an Gleis 14 zugrunde? 2. Woher stammt das dort austretende Leckwasser? Eine quer über alle Bahnsteige verlaufende wasserführende Leitung an der Unterseite der Steintorbrücke weist eine kleine Korrosion auf, aus der häufiger, wenn auch geringfügig, Frischwasser austritt. 3. Seit wann besteht diese Ursache beziehungsweise dieser Schaden? Das ist nicht bekannt. 4. Warum wurde diese Ursache beziehungsweise dieser Schaden bisher nicht behoben? Die Ursachenforschung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Schadstelle am Rohr befindet sich im Bereich der Oberleitung. Für die Behandlung ist unter anderem eine Abschaltung der Oberleitung erforderlich. Drucksache 21/13941 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 5. Wie bewertet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde den Umstand, dass dieses vermeintlich kleine Problem über einen unverhältnismäßig langen Zeitraum nicht behoben wurde? Da die Ursachenforschung noch nicht abgeschlossen ist, ist auch keine Bewertung zur Verhältnismäßigkeit des Zeitraumes möglich. 6. Zu wann soll die Ursache beziehungsweise der Schaden behoben werden und wann wird das entsprechende Hindernis auf dem Bahnsteig an Gleis 14 beseitigt? Ein Termin steht noch aus. Es ist eine entsprechende Sperrpause (inklusive Sicherungsplan und -personal, Abschaltung der Oberleitung) erforderlich. Im Übrigen siehe Antwort zu 4. 7. Wie viele Züge sind bisher im laufenden Jahr jeweils an den Gleisen 13 und 14 abgefertigt worden? An beiden Gleisen wurden im Jahr 2018 bisher rund 45.000 Züge abgefertigt. 8. Wie viele Fahrgäste nutzen den gemeinsamen Bahnsteig der Gleise 13 und 14 schätzungsweise durchschnittlich an einem normalen Werktag? Den gemeinsamen Bahnsteig nutzen geschätzt etwa 30.000 Personen. 9. Gibt es aktuell weitere derartiger „Dauertropfstellen“ am Hamburger Hauptbahnhof? Wenn ja, wo und seit wann bestehen die zugrunde liegenden Ursachen beziehungsweise Schäden? Es sind keine weiteren Leckagen bekannt.