BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/14023 21. Wahlperiode 21.08.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 13.08.18 und Antwort des Senats Betr.: Nachgefragt – Wie geht der Senat aus hochschulpolitscher Sicht mit dem Brexit um? Mit Drs. 21/10829 nimmt der Senat im Herbst 2017 auf Nachfrage der CDU- Fraktion Stellung zur Großbritannien-Reise von Wissenschaftssenatorin Fegebank. Dabei ging es insbesondere um die Auswirkungen des nahenden Brexits für den Hochschulstandort Hamburg. Bedauerlicherweise lässt die Senatsantwort zentrale Fragen offen, der Verweis auf eine mündliche Berichterstattung im Wissenschaftsausschuss ist aufgrund der Relevanz der Thematik und der Chancen und Risiken für den Hochschulstandort Hamburg unbefriedigend. So warnte die renommierte Royal Society Großbritanniens jüngst vor den Folgen des Brexits, unter anderem massive Kostensteigerungen und bürokratische Hürden für europäische Studenten und Wissenschaftler in Großbritannien, und sieht den wissenschaftlichen Austausch in Gefahr. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die exzellenten britischen Wissenschaftseinrichtungen sind global stark vernetzt und haben enge Verbindungen mit der Wirtschaft. Die Briten profitieren – genau wie Deutschland – besonders stark von der gesamten EU-Forschungsförderung. Eine gute und umfassende Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung liege daher bei den Brexit-Verhandlungen im Interesse Großbritanniens , der EU und auch Hamburgs, um die im Rahmen von EU-Programmen entstandenen vielfältigen Kooperationen zwischen Hamburger Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit ihrem britischen Partnern nicht zu gefährden . Diese Position hat die zuständige Senatorin in einem Gespräch mit der britischen Regierung im Rahmen ihre Delegationsreise nach Großbritannien nachdrücklich artikuliert . In dem im Juli 2018 vorgelegten Weißbuch der britischen Regierung zum Brexit hat die britische Regierung ihre Absicht artikuliert, weiter an den EU-Forschungs- und Innovationsprogrammen und an Erasmus+ partizipieren zu wollen. Ob einen solche Beteiligung zukünftig möglich sein wird und wie diese gegebenenfalls auszugestalten ist, ist genauso – wie Fragen der Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftlern – Gegenstand der nicht öffentlich geführten Brexit- Verhandlungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Trotz der bestehenden Verunsicherung ist ein Exodus der Wissenschaftsbeziehungen bisher ausgeblieben . Entgegen allen Erwartungen ist die Zahl der EU-Bewerberinnen und -bewerber um Bachelorstudiengänge an britischen Hochschulen in diesem Jahr sogar um 2 Prozent gestiegen. Die zuständige Behörde steht mit den Hamburger Hochschulen in einem engen Austausch zu diesen Fragen und beteiligt sich an der von der Senatskanzlei eingerichteten Koordinierungsstelle Brexit. Drucksache 21/14023 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der staatlichen Hamburger Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie folgt: 1. Welche konkreten Ergebnisse konnten seit der Antwort auf Drs. 21/10829 durch den Hamburger Senat beziehungsweise die an der Delegationsreise beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen der Freien und Hansestadt Hamburg im Kontext des nahenden Brexits mit den Gesprächspartnern aus Großbritannien erzielt werden? Bitte im Detail auflisten. Der Senat hat in der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Gleichstellung der Bürgerschaft am 15. Dezember 2017 ausführlich über die Ergebnisse der Delegationsreise berichtet. Siehe hierzu Drs. 21/13258. Technische Universität Hamburg (TUHH): Es wurde unter anderem eine neue Kooperation zwischen der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und der Universität Cambridge angebahnt und der Beitritt Großbritanniens zum European XFEL-Konsortium mit der britischen Regierung erörtert. Idee und Impulse aus den Gesprächen zum Thema Technologietransfer sind in das neue Förderprogramm der zuständigen Behörde für Technologietransfer und Innovation an Hochschulen eingeflossen. Im Rahmen der Delegationsreise wurde ein erster Kontakt zwischen den Professoren der TUHH und der Universität Cambridge, eine der weltweit führenden auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie an chemischen Reaktoren, hergestellt. Nach einer offenen und intensiven Diskussion gab es die Möglichkeit, die Labore und Magnetresonanztomographen der Universität Cambridge zu besichtigen. Als Ergebnis der Delegationsreise hat die TUHH einen Großgeräte-Förderantrag für einen Magnetresonanztomographen erarbeitet, der demnächst zur Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG) eingereicht werden wird. Mit der Universität Cambridge wurde unabhängig vom Brexit eine langfristige Kooperation vereinbart. Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW): Im Nachgang der Delegationsreise konnten seitens der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) in Gesprächen folgende Kooperationen konkretisiert beziehungsweise erneuert werden: das Europäische Hochschulnetzwerk CARPE (Consortium on Applied Research and Professional Education) sowie das Collaboration Agreement zwischen der HAW und der University of the West of Scotland (zum 1. August 2018 erneuert). Weiter wurde über Möglichkeiten von Kooperationen mit folgenden Hochschulen nach dem Brexit gesprochen: Edinburgh Napier University, Glasgow Caledonian University (GCU), University of Glasgow, University of Hertfordshire, Kingston University, Leeds Trinity University, Manchester Metropolitan University, Wimbledon College of Art, Winchester School of Art. Universität Hamburg (UHH): Vermehrt wird von britischen Hochschulen der Wunsch an die Fakultäten der Universität Hamburg (UHH) herangetragen, die Zusammenarbeit außerhalb des ERASMUS- Programms zu formalisieren. Teilweise werden inzwischen Vereinbarungen abgeschlossen . Weiterhin ist unklar, wie eine Finanzierung des Studierendenaustausches sowie von gemeinsamen Forschungsprojekten nach Ende der laufenden EU-Förderphase (Erasmus+ beziehungsweise Horizont 2020) aussehen wird, sodass eine langfristige Planung von Aktivitäten derzeit nicht möglich ist. Dennoch findet eine vielfältige Zusammenarbeit weiterhin statt. HafenCity Universität (HCU): Es besteht seitens Großbritanniens ein großes Interesse am Wissenschaftsstandort Hamburg, und auch seitens der HafenCity Universität (HCU) besteht großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Großbritannien. Aufgrund der derzeit jedoch noch unkla- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14023 3 ren Lage und vor dem Hintergrund der noch laufenden Brexit-Verhandlungen bestehen vonseiten der Forschung noch immer Unsicherheiten hinsichtlich der erforderlichen Förderfähigkeiten. Aus diesen rein formellen Gründen sind weitere Kooperationen nicht konkret planbar. 2. Welche Hamburger Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen pflegen institutionelle beziehungsweise aktive Partnerschaften mit akademischen beziehungsweise wissenschaftlichen Einrichtungen in Großbritannien? Die UHH, die HCU, die Hochschule für Musik und Theater (HfMT) und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) pflegen formalisierte Kooperationen mit britischen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Es bestehen vielfältige Kooperationen mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich aus der wissenschaftlichen Arbeit zum Beispiel in Form von gemeinsamen Publikationen , Drittmittelanträgen, gemeinsamen Konferenzteilnahmen ergeben. Die Hochschule für bildende Künste (HFBK) unterhält einen Studierendenaustausch im Rahmen der Art School Alliance mit dem Department of Art der Goldsmiths University of London und kooperiert im Rahmen von ERASMUS mit dem Wimbledon College of Arts der University of the Arts London. Die TUHH kooperiert im Rahmen des Studierendenaustausches mit der University of Southampton und der University of Strathclyde. Die TUHH bietet mit der University of Strathclyde im Rahmen ihrer internationalen Studienprogramme zwei Joint Master Programme an, den Global Technology and Innovation Management & Entrepreneurship und den Joint Master in Ship & Offshore Technology. Mit der University of Nottingham kooperiert die TUHH als Mitglied im strategischen internationalen Netzwerk ECIU (European Consortium of Innovative Universities: http://www.eciu.org/) im Rahmen internationaler Aktivitäten und Projekte im Bereich Lehre, Forschung und Weiterbildung . Außerdem bestehen von Seiten der TUHH folgende Forschungskontakte/Kooperationen mit Einrichtungen in Großbritannien: TUHH – Institut für Strukturdynamik: Imperial College London TUHH – Institut für Mathematik: London School of Economics and Political Science (LSE) (University of London) TUHH – Institut für Kunststoffe und Verbundwerkstoffe: Imperial College London TUHH – Institut für Kunststoffe und Verbundwerkstoffe: Department of Materials Science and Metallurgy University of Cambridge Die HAW verfügt über eine Kooperationsvereinbarung für Promotionen mit der University of the West of Scotland (UWS), erneuert zum 1. August 2018. Außerdem ist die HAW seit 2011 Partner im europäischen Hochschulnetzwerk CARPE (Consortium on Applied Research and Professional Education). Die Manchester Metropolitan University war bis Juni 2018 auch Partner in diesem Netzwerk. Darüber hinaus hat die HAW Partnerschaften mit folgenden Hochschulen: Napier University, Edinburgh Glasgow Caledonian University (GCU) University of Glasgow University of Hertfordshire Kingston University Leeds Trinity University Manchester Metropolitan University Wimbledon College of Art Winchester School of Art Drucksache 21/14023 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) unterhält insgesamt 137 Kooperationsvereinbarungen (Kooperationsverträge, Lizenzverträge, Konsortialverträge et cetera ) mit britischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Industriepartnern. Großbritannien ist ein wichtiges Partnerland für DESY. Kooperationsvereinbarungen bestehen seit 1977. Wichtige Partner sind beispielsweise: Science and Technology Facilities Council STFC; Diamond Light Source Ltd.; University College London; University of Oxford; University of St. Andrews; University of Bristol; University of Glasgow . Beispiele für Themen der Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit am DESY sind: Zusammenarbeit im Bereich Photon Science/Synchrotronstrahlung Zusammenarbeit im Bereich Detektorentwicklung (zum Beispiel Development of a CMOS Image Sensor for Low Energy x-ray detection) Zusammenarbeit PETRA und HERA-Beschleuniger, zum Beispiel ZEUS- Experiment Zusammenarbeit im Bereich Serial femtosecond crystallography, molecular biology use of FEL Zusammenarbeit auch im Bereich der Ausbildung von Doktoranden und Doktorandinnen , bei Industrieausstellungen sowie bei gemeinsamen EU-Projekten Großbritannien ist im März dem European XFEL beigetreten, was für den European XFEL ein großer Meilenstein war. Im Gespräch mit Sir Mark Walport wurde das Interesse seitens Großbritanniens am European XFEL nochmals betont. Am Science and Technology Facilities Council (STFC) in Rutherford wird ein European XFEL-Hub betrieben, welches britische Forscherinnen und Forscher, die beim European XFEL Messanträge stellen wollen, unterstützt. 27 Forscherinnen und Forscher aus Großbritannien waren bis jetzt als Nutzer bei European XFEL. Das Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) hat derzeit zehn aktive Partnerschaften mit akademischen Einrichtungen in Großbritannien. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) hat zur Zeit aktive Partnerschaften mit Public Health England in Porton Down, mit der Liverpool School of Tropical Medicine sowie mit der der University of Glasgow. Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) arbeitet mit folgenden wissenschaftlichen Einrichtungen in Großbritannien zusammen : University of Hertfordshire (EU Projekt: Enviguard/Development of a biosensor technology for environmental monitoring and disease prevention in aquaculture ensuring food safety) Natural Environment Research Council: (EU Projekt: CEASELESS/Copernicus Evolution and Applications with Sentinel Enhancements and Land Effluents for Shores and Seas) Science and Technology Facilities Council/Swindon (EU Projekt: Tumocs/Tuneable multiferroics based on oxygen octahedral structures); University of York (EU-Projekt: EMMC-CSA European Materials Modelling Council) University of Newcastle (EU Projekt: CLINSH/Clean Inland Shipping); Cranfield University (EU Projekt: LASIMM/Large Additive Subtractive Integrated Modular Machine); University of Birmingham/University of Stirling / University College York (EU Projekt : DANUBIUS-PP/Preparatory Phase for the Pan-European Research Infrastructure Danubius–Ri “The International Centre for Advanced Studies on River-Sea Systems”) Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14023 5 The Glasgow Caledonian University/University of Surrey (EU Projekt: OPERANDUM/OPEn-air laboRAtories for Nature baseD solUtions to Manage environmental risks) NERC-Southampton Oceanography Centre/European Centre for Medium-Range Weather Forecast/Reading (EU-Projekt: WAVEFLOW/Consistent wave-mean flow modelling in coupled atmosphere-wave-ocean models) University of Reading (Climpre_Pacmedy/Klimasimulation für verschiedene Abschnitte der Erdgeschichte) Das GIGA German Institute of Global and Area Studies/Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA) hat ein Kooperationsabkommen zur Zusammenarbeit bei der Herausgabe der GIGA-Zeitschrift „Journal of Current Chinese Affairs“ mit dem „Lau China Institute at King’s College“ (London). Darüber hinaus bestehen zahlreiche individuelle Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern britischer Universitäten und Forschungseinrichtungen. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht (MPI-Priv) pflegt institutionelle Kooperationen mit der University of Cambridge und der University of Oxford. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Oxford, Université de Genève, der École Polytechnique und des Collège de France warb Prof. Andrea Cavalleri, Direktor am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD), im Dezember 2012 einen Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates ERC ein. Die Forschung des europäischen Forschungsverbundes „Frontiers in Quantum Materials‘ Control (Q-MAC)“ zur Kontrolle von Materialeigenschaften in Quanten-Festkörpersystemen wird für eine Dauer von sechs Jahren mit knapp 10 Millionen Euro vom ERC unterstützt. Prof. Cavalleri arbeitet zudem intensiv mit seiner weiterhin bestehenden Arbeitsgruppe an der Universität Oxford zusammen, was unter anderem einen Austausch von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern beinhaltet. Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist aktuell Mitglied eines EU-Konsortiums, an dem unter anderem die Oxford University und das King’s College London beteiligt sind (EU-FP7-Projekt VOX-Pol, 2014-18. Violent Online Political Extremism (VOPE). Virtual Centre of Excellence for Research in Violent Online Political Extremism). Der amtierende Direktor des DHI London, Prof. Dr. Andreas Gestrich, ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Forschungsstelle für Zeitgeschichte (FZH). Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) pflegt Partnerschaften mit verschiedenen akademischen/wissenschaftlichen Einrichtungen in Großbritannien. Am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung bestehen folgende Partnerschaften mit britischen Einrichtungen: Projekt COST-Action „The Digital Literacy and Multimodal Practices of Young Children (DigiLitEY)” mit der University of Sheffield Forschungsnetzwerk Entangled Media Histories (EMHIS) mit der Bournemouth University und der Aberystwyth University Projekt „EU Kids Online – Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen im europäischen Vergleich“ mit der London School of Economics and Political Science Projekt „Journalism Elsewhere“ mit der Cardiff University Projekt „Reuters Institute Digital News Survey“ mit dem Reuters Insitute for the Study of Journalism Forschungsnetzwerk „Network of Internet and Society Research Centers (NoC)” mit der University of Oxford Projekt (beantragt) „Coordination and Support Action” mit der London School of Economics and Political Science Drucksache 21/14023 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) bestehen folgende Partnerschaften mit britischen Einrichtungen: Projekt „Utilisation of Staphylococcal immune evasion protein Sbi as a novel vaccine adjuvant“ mit der University of Bath Projekt „Structure-specific recognition protein-1 (SSRP1): overall shape and histone binding” mit dem Cancer Research UK Beatson Institute Projekt „Conformational transition of FGFR kinase activation” mit dem Institute of Structural and Molecular Biology der University College London Projekt „Structural studies of the intrinsically unfolded protein ataxin-3” mit dem Laboratory Maurice Wohl Clinical Neuroscience Institute Projekt „Struktur von Muskelproteinen” mit dem King´s College London Einrichtung des European Bioinformatics Institute des EMBL 3. Wie viele Studenten mit britischem Pass studieren aktuell an welchen Hamburger Universitäten und Hochschulen? Einrichtung Anzahl Studierende mit britischem Pass Universität Hamburg (UHH) 46 Studierende (davon 15 Incoming- Austauschstudierende), 19 Promovierende Technische Universität Hamburg (TUHH) fünf Studierende HafenCity Universität (HCU) drei Studierende Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) neun Studierende Hochschule für bildende Künste (HFBK) acht Studierende Hochschule für Musik und Theater (HfMT) zwei Studierende, eine Promovierende 4. Wie viele (ausschließlich) britische Wissenschaftler forschen derzeit temporär oder dauerhaft an Hamburger Institutionen? An der UHH waren gemäß Hochschulpersonalstatistik 2017 acht Professorinnen/ Professoren sowie 21 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter mit der britischen Staatsangehörigkeit tätig. Um UKE arbeiten mit Stand zum 30. Juni 2018 zwölf Beschäftigte mit britischer Staatsangehörigkeit. Daten über nicht beschäftigte britische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an der UHH einen zeitlich begrenzten Forschungsaufenthalt absolvieren, werden nicht gesondert erfasst, deshalb liegen keine Daten hierzu vor. An der HAW arbeiten derzeit zwei britische Wissenschaftlerinnen /Wissenschaftler – einmal als Professor im Department Medizintechnik (Fakultät Life Sciences) und zum anderen als Vertretungsprofessorin im Department Design (Fakultät Design, Medien und Information). An der HFBK arbeiten zurzeit zwei Wissenschaftler aus Großbritannien. An der HfMT arbeitet zurzeit ein Wissenschaftler aus Großbritannien. Das DESY beschäftigt aktuell 33 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler britischer Staatsangehörigkeit. Außerdem ist Großbritannien eines der bedeutsameren Herkunftsländer für Gastforschende am DESY mit durchschnittlich 50 bis 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort (insgesamt: rund 3.000 Gastforschende aus über 40 Nationen). Am European XFEL gibt es 17 Beschäftigte mit britischem Pass. Bis jetzt haben drei davon eine doppelte Staatsangehörigkeit. Am HPI arbeiten zurzeit drei temporäre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler britischer Staatsangehörigkeit mit Gaststatus . Am BNITM arbeiten zurzeit zwei Personen aus Großbritannien. Am HZG forschen zurzeit vier britische Wissenschaftler (zwei Wissenschaftler; zwei Postdocs). Das IFSH beschäftigt eine britische Wissenschaftlerin. Am MPI-Priv. waren im Jahr 2018 bislang zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Großbritannien für einen temporären Forschungsaufenthalt beschäftigt. Derzeit (Stichtag 15.08.2018) ist niemand aus Großbritannien am Institut. Am MPSD forschen derzeit sechs britische Wis- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14023 7 senschaftlerinnen und Wissenschaftler Das MPI-Met beschäftigt derzeit drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 5. Wie viele in Hamburg immatrikulierte Studenten verbrachten in folgenden Semestern ein Auslandssemester an einer britischen Universität beziehungsweise Hochschule: Sommer 2015, Winter 2016/2017, Sommer 2018? Im Rahmen des ERASMUS-Programms verbrachten im Sommersemester 2015 sechs, im Wintersemester 2016/2017 42 sowie im Sommersemester 2018 18 Studierende der UHH ein Auslandssemester an einer britischen Hochschule. Im akademischen Jahr 2014/2015 gab es zwei Free Mover der TUHH, einen in Belfast und einen am Imperial College London. Im akademischen Jahr 2017/2018 war ein Student der TUHH mit Erasmus+ in Southampton. Von den Studierenden der HAW haben im Sommersemester 2015 fünf, im Wintersemester 2016/2017 neun Studierende und im Sommersemester 2018 sechs Studierende ein Auslandssemester an einer britischen Hochschule absolviert. Von den Studierenden der HFBK haben im Sommersemester 2015 zwei Studierende und im Wintersemester 2016/2017 sowie im Sommersemester 2018 jeweils ein Studierender ein Semester an einer britischen Hochschule absolviert. Ein Student der HfMT war im Wintersemester 2016/2017 an einer britischen Hochschule immatrikuliert. 6. Wie viele in Hamburg tätige Wissenschaftler verbrachten in folgenden Semestern Forschungsaufenthalte an einer britischen Universität beziehungsweise Hochschule: Sommer 2015, Winter 2016/2017, Sommer 2018? Die UHH erfasst die Forschungsaufenthalte ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht. Die TUHH gibt an, dass im Sommersemester 2015 ein Wissenschaftler und im Wintersemester 2016/2017 zwei Wissenschaftler einen Forschungsaufenthalt in Großbritannien hatten. Im Sommersemester 2015 waren vier Professorinnen und Professoren der HAW für Forschungsaufenthalte an einer britischen Hochschule. Im Sommersemester 2018 war ein Professor der HAW für einen Forschungsaufenthalt an einer britischen Hochschule. Für das HPI waren im Sommersemester 2015 und im Wintersemester 2016/2017 jeweils zwei Personen zu einem Forschungsaufenthalt in Großbritannien. Für das MPI-Priv waren im Sommersemester 2015 ein Wissenschaftler und im Wintersemester 2016/2017 zwei Wissenschaftlerinnen beziehungsweise Wissenschaftler zu einem Forschungsaufenthalt in Großbritannien. Für das MPSD waren im Sommersemester 2015 sechs Personen, im Wintersemester 2016/2017 fünf Personen und im Sommersemester 2018 bislang neun Personen zu einem Forschungsaufenthalt in Großbritannien . 7. Welche Strategie verfolgt der Hamburger Senat in der Wissenschaftspolitik , um die Risiken des Brexits für Hamburg zu reduzieren beziehungsweise die sich bietenden Chancen zu nutzen? 8. Was unternimmt der Senat konkret, um die bestehenden Austausch- und Kooperationsprogramme zwischen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Hamburg und Großbritannien auch bei einem harten Brexit zu schützen beziehungsweise ein Fortbestehen zu sichern? Siehe Vorbemerkung.