BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1423 21. Wahlperiode 04.09.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 28.08.15 und Antwort des Senats Betr.: Fehlnutzung der Notaufnahme am UKE Es häufen sich Berichte, dass Patienten die Notaufnahme am UKE aufsuchen , obwohl gar kein Notfall vorliegt. Ich frage den Senat: 1. Wie hat sich die Zahl der Patienten in der Notaufnahme des UKE seit 2009 bis heute entwickelt? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Im Zeitraum 1. Januar 2015 bis 30. Juni 2015 betrug die Anzahl der Patientenkontakte in der Zentralen Notaufnahme 36.246. Im Übrigen siehe Drs. 21/1092. 2. Bei wie vielen dieser Patienten lag in Wirklichkeit kein Notfall vor? 3. Welche medizinischen Fachrichtungen sind durchgängig beim Notdienst im UKE verfügbar? 4. Wie erfolgt die Versorgung derjenigen Patienten im Notdienst des UKE, die eigentlich einen Facharzt benötigen, welcher aber nicht vorhanden ist? Siehe Drs. 21/1092. 5. Welche Notdienstangebote werden von der Kassenärztlichen Vereinigung organisiert? Hält der Senat diese für ausreichend? Der von der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) durchgeführte Ärztliche Notfalldienst Hamburg (ÄNH) umfasst: a) die Beratung (Notfallzentrale) und Besuchsbehandlung außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten (montags/dienstags/donnerstags 18 – 8 Uhr, mittwochs 13 – 8 Uhr, freitags 17 – 8 Uhr, samstags/sonntags/feiertags 8 – 8 Uhr), b) den Kinderärztlichen Notfalldienst durch niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte an Hamburger Kinderkliniken (samstags/sonntags/feiertags 10 – 18 Uhr), c) die Notfallpraxen Altona und Farmsen (Montag – Freitag 19 – 24 Uhr, mittwochs ab 13 Uhr, Samstag/Sonntag/feiertags ab 7 Uhr). Mit der Frage, ob diese ambulanten Notdienstangebote insgesamt ausreichend sind, hat sich der Senat bisher nicht befasst. 6. Was unternimmt der Senat, um eine Fehlnutzung des Notdienstes des UKE zu verhindern? Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat zur Entlastung an der Zentralen Notaufnahme (ZNA) eine allgemeinmedizinische Sprechstunde zur Versorgung niedrigdringlicher Erkrankungsbilder eingerichtet, die an sieben Tagen an der Woche in der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr besetzt ist und durch Allgemeinmediziner des Drucksache 21/1423 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Instituts für Allgemeinmedizin des UKE und der Ambulanzzentrum der UKE GmbH geführt wird. Zudem besteht in der ZNA eine „Wartezimmerpräsentation“, mittels derer auf die von der der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg betriebenen Notfallpraxen hingewiesen wird. Ferner beteiligt sich das UKE an der von der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg und von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein beim Institut für Allgemeinmedizin des UKE in Auftrag gegebenen Studie „Patientenströme in Notaufnahmen (PINO“), die in insgesamt fünf teilnehmenden Krankenhäusern aus Hamburg und Schleswig-Holstein eine Erhebung unter den die jeweiligen Notaufnahmen aufsuchenden Patientinnen und Patienten durchführen wird. Der Beginn der Erhebung wird für Oktober 2015 angestrebt, als Laufzeit ist ein Jahr vorgesehen. Hinsichtlich der grundsätzlichen Frage der Entlastung der ZNA an Hamburger Kliniken siehe Drucksache 21/1092. Im Übrigen hat sich der Senat hiermit bisher nicht befasst.