BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/14297 21. Wahlperiode 18.09.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 10.09.18 und Antwort des Senats Betr.: Gender Studies und Unternehmertum – Welche Akzente setzt der rotgrüne Senat? Im September 2017 diskutierte die Hamburgische Bürgerschaft anhand des CDU-Antrages Drs. 21/10260 die Stärkung von Gründerinnen in Hamburg. Ebenso beantragte die CDU-Fraktion mit ihrem Haushaltsantrag Drs. 21/7093, ein Programm aufzulegen, mit dem es den Hamburger Hochschulen und Universitäten ermöglicht wird, zehn neue Professuren für Ausgründungen und IT beziehungsweise für den Bereich Entrepreneurship zu schaffen . Ausgangspunkt dieser Forderungen war die Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage der CDU Drs. 21/729, dass lediglich zwei Lehrstühle originär im Bereich Entrepreneurship forschen, jedoch weitere 18 im Bereich der Gender Studies. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Universität Hamburg (UHH), Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), HafenCity Universität Hamburg (HCU), Hochschule für bildende Künste (HFBK), Hochschule für Musik und Theater (HfMT), Technischen Universität Hamburg (TUHH) sowie auf Grundlage von Auskünften der staatlich anerkannten privaten Hochschulen sowie der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie wie folgt: 1. a) Welche Fachbereiche setzen sich an allen staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten mit „Gender Studies und Gender- Mainstreaming“ auseinander und/oder bieten eventuell sogar einen eigenen Studiengang an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. An der UHH gibt es keinen eigenständigen Studiengang „Gender Studies“. In der Fakultät für Erziehungswissenschaft gehört im Fach Erziehungswissenschaft die Auseinandersetzung mit dem Einfluss der Dimension „Gender“ auf Erziehungs-, Bildungsund Sozialisationsprozesse zu den Grundfragen. In der Lehre bildet „Gender“ eine Facette des Phänomens „Heterogenität“, das als prioritäres Thema der Lehrerbildung regelmäßig im Lehrangebot vertreten ist. An der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften gibt es Forschung in den Fachbereichen Mathematik, Informatik und Geowissenschaften, die einen Bezug zu Fragen der Gender Studies aufweist . Im Rahmen des „Freien Wahlbereichs Gender & Queer Studies Hamburg“ wird zum Beispiel eine Lehrveranstaltung mit dem Titel „Diversity Management und Genderkompetenz – Relevant für die Ausbildung und berufliche Praxis in Mathematik und Drucksache 21/14297 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 (Wirtschafts-)Informatik“ angeboten. In der Fakultät für Betriebswirtschaft und der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften findet ebenfalls eine Auseinandersetzung mit Fragen der Gender-Studies in der Lehre und der Forschung statt. Die HAW bietet zum Thema „Gender Studies“ keinen eigenen Studiengang an. Allerdings ist dieses Thema Inhalt verschiedener Module. An der Fakultät Wirtschaft und Soziales, in allen Departments: Pflege und Management, Public Management, Soziale Arbeit und Wirtschaft. Das Department Gesundheitswissenschaften der Fakultät Life Sciences der HAW setzt sich im Masterstudiengang Health Science mit Gender Themen auseinander. An der HCU gibt es keinen eigenen Studiengang „Gender Studies“. Geschlechteraspekte werden als Querschnittsthema betrachtet und entsprechend in alle Studiengänge , insbesondere in das Studium fundamentale, einbezogen. Die HFBK bietet im Bachelor-/Masterstudiengang „Bildende Künste“, Studienschwerpunkt „Theorie und Geschichte“, das Modul „Kunst- und Kulturwissenschaften, Gender Studies“ an. Die HFBK ist beitragende Hochschule zum hochschulübergreifenden Zertifikat Genderkompetenz. An der HfMT setzt sich der Bereich Musikwissenschaft im Studiendekanat III mit „Gender-Studies und Gender-Mainstreaming“ auseinander. An der TUHH gibt es keinen entsprechenden Fachbereich und auch keinen solchen Studiengang. Im Wesentlichen ist die Arbeitsgruppe Arbeit – Gender – Technik mit dem Thema befasst. b) Welche Forschungsprojekte wurden an allen staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten mit „Gender Studies und Gender- Mainstreaming“ durchgeführt (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. Die TUHH hat in der oben genannten Arbeitsgruppe folgende Forschungsprojekte bearbeitet: Arbeit 2.0. Neue Anforderungen an Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen im Umgang mit Social Media Subjektkonstruktionen und digitale Kultur. Neue Subjektformen im Wechselspiel mit soziokulturellen Praktiken im Cyberspace Handlungsfähigkeit in entgrenzten Arbeitsverhältnissen Studienkonflikte und Studienerfolgsfaktoren von Studierenden der TU Hamburg- Harburg Die Integration hochqualifizierter Migrantinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Bedeutung des Internets für gesellschaftliche Teilhabe – am Beispiel alltäglicher Praxen Erwerbsloser Studienabbruch von Frauen in den Ingenieurwissenschaften Analyse Studienabbruch relevanter Studienerlebnisse zur Exploration von Ansatzpunkten zur Erhöhung der Bindungskräfte technischer Studiengänge Bedeutung des Internet im erwerbslosen Alltag E-Empowerment – die Nutzung des Internet in frauenpolitischen Netzwerken Technikhaltungen von Studienanfängerinnen und -anfängern in technischen Studiengängen Telearbeit – Chancen für eine bessere Integration von beruflichen und familiären Lebensbereichen Konzeption einer Gender-Portals für die Gender und Queer Studies an Hamburger Hochschulen Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14297 3 An der HfMT wurde beziehungsweise wird das Forschungsprojekt „Musik und Gender im Internet“ im Studiendekanat III durchgeführt. Für die UHH siehe Anlage 1. 2. Wie viele Professoren, Lehrkräfte und sonstige Mitarbeiter forschen beziehungsweise arbeiten in den unter 1. genannten staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten im Bereich „Gender Studies und Gender-Mainstreaming“ (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Eine systematische Erfassung findet dazu an der UHH nicht statt. Es steht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern frei, in ihrer Forschung zu Fragen aus dem Bereich der „Gender Studies“ zu arbeiten. Gender-Studies sind keine klar abgegrenzte Forschungsdisziplin, sondern eine wissenschaftliche (Theorie-)Perspektive, die in vielen Disziplinen und Forschungsgebieten Anwendung findet. An der TUHH forschen zu diesem Bereich eine Professorin sowie zwei wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen. Zudem gibt es eine 0,5 Stelle Sekretariat sowie gegebenenfalls weitere Mitarbeiter/-innen in Drittmittelforschungsprojekten. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. und Anlage 2. 3. Welche Gesamtkosten fallen jährlich für die Forschungsdisziplin „Gender Studies und Gender-Mainstreaming“ in den unter 1. und 2. genannten staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Die Gesamtkosten konnten nur durch die HfMT und die TUHH benannt werden. An der HfMT belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten für das Forschungsprojekt „Musik und Gender im Internet“ auf insgesamt 137.000 Euro. An der TUHH belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten auf circa 300.000 Euro. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. 4. a) Welche Fachbereiche setzen sich an allen nicht staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten mit „Gender Studies und Gender -Mainstreaming“ auseinander und/oder bieten eventuell sogar einen eigenen Studiengang an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. An der EBC Hochschule (EBC) setzen sich die beiden Fachbereiche Wirtschaft und Management sowie Care and Education Management an ihren thematischen Schnittstellen mit „Gender-Studies und Gender Mainstreaming“ auseinander. Einen eigenen Studiengang gibt es nicht. An der Evangelischen Hochschule gibt es keinen eigenen Studiengang „Gender Studies “. Die damit verbundenen Themen sowie Aspekte des „Gender Mainstreaming“ und der Geschlechtergerechtigkeit sind jedoch integraler Bestandteil aller BA- und MA-Studiengänge, zum Beispiel im Rahmen von Modulen beziehungsweise Seminaren zu „Differenzsensibler Sozialer Arbeit“, Diversity Management, Intersektionalität und soziale Ungleichheit, Soziale Arbeit mit Frauen und Mädchen sowie in forschungsbezogenen Seminaren (Forschungswerkstätten). Der Themenkomplex „Gender Studies“ beziehungsweise „Gender-Mainstreaming“ wird an der Hamburger Fernhochschule (HFH) in bestimmten Modulen aller Bachelorund Masterstudiengänge behandelt und somit setzen sich alle Fachbereiche („Wirtschaft und Recht“, „Technik“, „Gesundheit und Pflege“) mit den oben genannten Themen auseinander. Ein separater Studiengang wird hierzu nicht angeboten und ist auch nicht geplant. Drucksache 21/14297 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Die Hamburg School of Business Administration (HSBA) bietet keinen eigenen Studiengang zum Thema „Gender-Studies und Gender-Mainstreaming“ an. Gender Studies sind Gegenstand von einzelnen Modulen im Bachelor-Studiengang Business Administration (beispielsweise dem Modul „Sustainable Leadership“). Geschlechter- und Gleichstellungsaspekte werden darüber hinaus als Querschnittsthema betrachtet und werden in Studium-Generale-Veranstaltungen berücksichtigt, die allen Hochschulangehörigen offenstehen. Die Kühne Logistics University (KLU) hat nur einen Fachbereich, den der (internationalen ) Betriebswirtschaftslehre. Im Rahmen des BWL-Fachbereichs setzen sich die Professuren zu Human Ressource Management, Leadership und Organizational Behaviour mit dem Forschungsbereich der „Gender-Studies bzw. des Gender- Mainstreaming“ auseinander. Einen eigenen Studiengang zu Gender-Studies/Gender- Mainstreaming gibt es an der KLU nicht. Gender-Mainstreaming ist als Leitbild der Gleichstellungsarbeit im Gleichstellungskonzept der Medical School Hamburg (MSH) integriert. Gender-Studies und Gender- Mainstreaming sind zudem inhaltlicher Bestandteil in allen Studiengängen. Es gibt aber keinen Fachbereich oder Studiengang, der sich explizit mit der Thematik auseinandersetzt . b) Welche Forschungsprojekte wurden an allen nicht staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten mit „Gender Studies und Gender-Mainstreaming“ durchgeführt (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. Einen eigenen Forschungsbereich „Gender-Studies und Gender Mainstreaming“ gibt es an der EBC nicht, aber entsprechende Forschungsbeiträge (zum Beispiel Konferenzbeiträge und Veröffentlichungen zum Thema erwerbsarbeitsbezogenes Diversity- Management). Das zur Evangelischen Hochschule gehörige Zentrum für Disability Studies (ZeDiSplus ) verfolgt ein intersektionales Forschungsprogramm, das die Genderperspektive einschließt. Dabei handelt es sich um ein bis Ende 2018 befristetes Forschungsinstitut . Darüber hinaus wird derzeit ein Forschungsprojekt zum Thema „Familie“ mit einem gendertheoretischen Ansatz im Rahmen einer dreisemestrigen Forschungswerkstatt im Masterstudiengang durchgeführt. An der HFH wurden zwei Projekte durchgeführt: „Beruflicher Aufstieg durch Akademisierung im Gesundheitswesen“ (5/2013 – 11/2015), durchgeführt am Fachbereich Gesundheit und Pflege sowie „Zusammensetzung des Vorstands im Krankenhaus: Eine Geschlechter- und Berufsgruppenperspektive“ (3/2015 – 8/2015), durchgeführt am Fachbereich Gesundheit und Pflege. Im Department „Strategy & Leadership“ der HSBA beschäftigt sich eine Professorin für den Bereich „Personal/Organisation“ mit Fragen zum Gender Pay Gap. Darüber hinaus stellen Gender-Studies an der HSBA keine eigene Forschungsdisziplin dar. Eine genaue Erfassung, welche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Genderfragen als zusätzliche Perspektive in ihre Forschungsarbeiten aufnehmen, erfolgt nicht. An der KLU wurde das DFG-Projekt „Soziale Vergleichsprozesse und Führung in Organisationen – The Role of Social Comparisons in Leadership“ durchgeführt. 5. Wie viele Professoren, Lehrkräfte und sonstige Mitarbeiter forschen beziehungsweise arbeiten in den unter 4. genannten nicht staatlich finanzierten Hochschulen im Bereich „Gender Studies und Gender- Mainstreaming“ (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Der EBC ist eine genaue Auflistung der eingesetzten Personalressourcen nicht möglich , da es keinen eigenen Forschungsbereich gibt. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14297 5 An der Evangelischen Hochschule gibt es keine Professorinnen beziehungsweise Professoren, Lehrkräfte oder Mitarbeitende, die sich ausschließlich beziehungsweise überwiegend mit „Gender Studies und Gender-Mainstreaming“ befassen. Es handelt sich um ein Querschnittsthema mit unterschiedlichen und variablen Anteilen in Forschung und Lehre des Personals. Die Anzahl der Mitarbeitenden und der Umfang der Arbeitszeit kann daher nicht konkret beziffert werden. Das ZeDiSplus verfügt über zwei Stellen im Umfang von je 0,75, einer Stelle im Umfang von 0,5 sowie Honorarmittel und einer geringen Lehrentlastung für den Koordinator. Diese Mittel sind bis Ende 2018 befristet. Das Forschungsprojekt „Familie“ wird von einer Lehrbeauftragten durchgeführt. Mit der Erstellung der Lehrmaterialien zu den in der Antwort zu 4. erwähnten Modulen und deren Betreuung befassen sich an der HFH 15 Professorinnen und Professoren sowie sieben wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. An der KLU forschen derzeit drei Professuren zu je 10 Prozent sowie ein Doktorand im Forschungsbereich „Gender Studies/Gender-Mainstreaming“. 6. Welche Gesamtkosten fallen jährlich für die Forschungsdisziplin „Gender Studies und Gender-Mainstreaming“ in den unter 4. und 5. genannten nicht staatlich finanzierten Hochschulen an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. An der KLU belaufen sich die Gesamtkosten für den Forschungsbereich „Gender Studies und Gender-Mainstreaming“ auf circa 50.000 Euro/Jahr. Für die Lehrbeauftragung im Forschungsprojekt „Familie“ entstehen an der Evangelischen Hochschule Kosten in Höhe von 8.550 Euro/Jahr. Den übrigen Hochschulen ist es nicht möglich gewesen, die Kosten gesondert zu erheben. Genderbezogene Themen und Fragestellungen fließen dort als Querschnittsaufgabe in Lehre und Forschung ein und die Lehrenden befassen sich nicht ausschließlich mit diesem Thema. 7. Welche Fachbereiche setzen sich an allen staatlich finanzierten Hochschulen und Universitäten mit dem Forschungsbereich „Existenzgründung “ auseinander und/oder bieten eventuell sogar einen eigenen Studiengang an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. Inwiefern und in welchem Umfang sich einzelne Wissenschaftlerinnen beziehungsweise Wissenschaftler der UHH im Rahmen ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit mit Fragen der Existenzgründung beziehungsweise der Entrepreneurship befassen, wird in den Fakultäten beziehungsweise vonseiten der Verwaltung nicht systematisch erfasst. Beispielhaft für Forschungsaktivitäten auf dem genannten Gebiet sind folgende Projekte, die die Fakultäten benannt haben: Forschung zu Entrepreneurship und dem fakultären Schwerpunkt Nachhaltigkeit (WiSo): „Multilevel analysis on sustainable entrepreneurship: A conceptual approach“ Forschungsbereich „Existenzgründung“ (BWL): Management Transfer Lab bündelt die Aktivitäten der Fakultät An der HAW wird am Department Pflege & Management im Bachelorstudiengang „Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung & Management“ und im Masterstudiengang „Sozial- und Gesundheitsmanagement“ das Thema „Existenzgründung“ behandelt. Regelmäßig bieten Lehrende verschiedener Departments der HAW gemeinsam eine Ringvorlesung „Entrepreneurship“ an. Spezifische Forschungsprojekte gibt es dazu an der HAW nicht. Die HCU kooperiert in diesem Bereich mit Hamburg Innovation, ein eigener Studiengang existiert nicht. Auch an der TUHH gibt es keinen eigenen Studiengang zu dem Thema. Das Institut für Unternehmertum des Studiendekanats Management-Wissen- Drucksache 21/14297 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 schaften und Technologie beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit dem Thema „Existenzgründung“. 8. Wie viele Professoren, Lehrkräfte und sonstige Mitarbeiter forschen beziehungsweise arbeiten in den unter 7. genannten staatlich finanzierten Hochschulen im Forschungsbereich „Existenzgründung“ (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Im Department Ökotrophologie der Fakultät Life Sciences der HAW arbeiten zwei Professorinnen/Professoren zum Thema Existenzgründung. Im Department Wirtschaft der Fakultät Wirtschaft und Soziales arbeiten zwei wissenschaftliche Mitarbeitende (insgesamt ein VZÄ) zum Thema Existenzgründung. In dem Institut für Unternehmertum an der TUHH forschen ein Professor sowie zwei wissenschaftliche Mitarbeiter/- innen. Zudem gibt es eine Stelle Sekretariat sowie weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Drittmittelforschungsprojekten. Die UHH erfasst diese Daten nicht systematisch (siehe Antwort zu 7.). 9. Welche Gesamtkosten fallen jährlich für die Forschungsdisziplin „Existenzgründung “ in den unter 7. und 8. genannten Fachbereichen an den staatlich finanzierten Hochschulen an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Die jährlichen Gesamtkosten für das Institut für Unternehmertum an der TUHH belaufen sich auf circa 360.000 Euro. Im Übrigen siehe Antworten zu 7. und 8. 10. Welche Fachbereiche setzen sich an allen nicht staatlich finanzierten Hochschulen mit dem Forschungsbereich „Existenzgründung“ auseinander und/oder bieten eventuell sogar einen eigenen Studiengang an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen darstellen. An der Brand Academy befasst sich das Studiendepartment Management mit dieser Thematik. An der EBC setzt sich der Fachbereich Wirtschaft und Management mit dem Thema Existenzgründung auseinander. Einen eigenen Studiengang dazu gibt es nicht. In den Studiengängen International Business Management und International Business & Fashion Management ist die Ausarbeitung eines Business Plans ein fester Bestandteil des Studiums. Es ist geplant, ein Modul „Entrepreneurship“ in allen Studiengängen des Fachbereiches Wirtschaft und Management zu integrieren. In Kooperation mit der Hamburger Sparkasse gibt es ein Start-up-Center, welches Studierende bei konkreten Gründungsvorhaben unterstützt. An der HFH wird der Themenbereich „Existenzgründung“ in der Lehre in mehreren Modulen der Bachelor- und Masterstudiengänge aller drei Fachbereiche („Wirtschaft und Recht“, „Technik“, „Gesundheit und Pflege“) behandelt. Ein separater Studiengang wird hierzu nicht angeboten und ist auch nicht geplant. An der HSBA gibt es keinen eigenständigen Studiengang zum Thema „Existenzgründung “. Als Hochschule mit ausschließlich wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen wird das Thema der Existenzgründung jedoch in allen Bachelor- und Masterstudiengängen innerhalb einzelner Module thematisiert. Dasselbe gilt für die Forschung, in der das Thema „Existenzgründung“ ebenfalls keine eigenständige Forschungsdisziplin darstellt, durchaus aber in anderen Disziplinen mitbetrachtet wird, wie beispielsweise dem Forschungsschwerpunkt zum Thema Familienunternehmen. Im Rahmen des BWL-Fachbereichs der KLU setzen sich die Professuren im Bereich Marketing & Innovation, Computer Science in Logistics sowie Digital Economy mit dem Forschungsbereich „Existenzgründung“ auseinander. Seit 2017 organisiert die KLU einen jährlichen Start-up-Day, der seitens der Gründerszene sowie bei Studierenden auf großes Interesse stößt. Es ist geplant, zusätzliche Angebote für grün- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14297 7 dungsinteressierte Studierende zu entwickeln. Einen eigenen Studiengang zu „Existenzgründung “ gibt es an der KLU derzeit nicht. Studiengänge der MSH, die nach Abschluss das Führen einer eigenen Praxis ermöglichen , haben ein Modul Praxismanagement. Dieses beinhaltet auch Themen der Existenzgründung. Ein speziellen Fachbereich oder Forschungsbereich gibt es an der MSH nicht. An der Northern Business School (NBS) befassen sich Angehörige des Studienganges Betriebswirtschaft mit dem Forschungsbereich „Existenzgründung“. Dieses Forschungsfeld wird insbesondere durch die Angehörigen des Institutes für Unternehmensrechnung , Controlling und Finanzmanagement (IUCF) bearbeitet. Zur Förderung des Wissenschaftstransfers bietet das IUCF unter anderem eine Existenzgründersprechstunde für die Hochschulangehörigen an. Weitere Informationen finden sich unter http://iucf.nbs.de/existenzgruendung.html. 11. Wie viele Professoren, Lehrkräfte und sonstige Mitarbeiter forschen beziehungsweise arbeiten in den unter 10. genannten Fachbereichen an den nicht staatlich finanzierten Hochschulen im Forschungsbereich „Existenzgründung“ (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Ab Oktober 2018 wird an der Brand Academy eine Professur für „Innovation & Entrepreneurship “ eingerichtet, die sich mit dem Thema Existenzgründung in Forschung und Lehre auseinandersetzen wird. An der EBC gibt es eine Professur mit der Denomination „Entrepreneurship & Innovation Management“ im Fachbereich Wirtschaft und Management am Standort Berlin. Einen eigenen Forschungsbereich „Existenzgründung“ gibt es nicht, aber Forschungsbeiträge (zum Beispiel Konferenzbeiträge und Veröffentlichungen zum Thema Crowdfunding ). An der HFH sind mit der Erstellung der Lehrmaterialien zu den in der Antwort zu 10. erwähnten Modulen und deren Betreuung elf Professorinnen und Professoren sowie sieben wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befasst. An der KLU forschen derzeit eine Professur und anteilig zwei Professuren sowie ein Doktorand im Forschungsbereich „Existenzgründung“. An dem IUCF an der NBS arbeiten vier Professuren zusammen: Professuren für Rechnungswesen & Controlling, für Controlling & Finanzwirtschaft, für Wirtschaftsinformatik und für Finanzierung. 12. Welche Gesamtkosten fallen jährlich für die Forschungsdisziplin „Existenzgründung “ in den unter 10. und 11. genannten Fachbereichen an den nicht staatlich finanzierten Hochschulen an (Stand 31.08.2018)? Bitte differenziert nach Hochschule und Fakultät beziehungsweise Studiengang und ohne Verweis auf andere Drucksachen aufschlüsseln. Für die an der Brand Academy in der Antwort zu 11. genannte geplante Professur ab Oktober 2018 fallen anteilige jährliche Kosten in Höhe von circa 30.000 Euro an. Für die Professur „Entrepreneurship & Innovation Management“ an der EBC, die Forschung weiterer Professoren in diesem Gebiet und das Start-up-Center fallen jährlich Gesamtkosten von circa 50.000 Euro an. An der KLU belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten für den Forschungsbereich „Existenzgründung“ auf circa 200.000 Euro. Die NBS und die HFH erfassen den jährlich anfallenden Kostenbedarf nicht gesondert . Drucksache 21/14297 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 8 Anlage 1 Forschungsprojekte mit Bezug zu Gender-Studies und Gender- Mainstreaming an der UHH Fakultät Fachbereich Weiterbildungskarrieren im Kontext von Biografie und Geschlecht Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialökonomie Gender Equality in a Comparative Perspective Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialwissenschaften GenderMathematik Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Fachbereich Mathematik Teilprojekt von Aufstiegskompetenz von Frauen - Aufstiegskompetenz von Frauen: Entwicklungspotentiale und Hindernisse auf dem Weg zur Spitze. Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft Fachbereich Psychologie Teilprojekt von Aufstiegskompetenz von Frauen - Aufstiegskompetenz von Frauen: Entwicklungspotentiale und Hindernisse auf dem Weg zur Spitze. Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft Fachbereich Psychologie Teilprojekt von Aufstiegskompetenz von Frauen - Aufstiegskompetenz von Frauen: Entwicklungspotentiale und Hindernisse auf dem Weg zur Spitze. Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialökonomie Transnational Digital Networks Migration and Gender Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialwissenschaften Jahrestagung dvs-Kommission Geschlechterforschung v. 18.- 20.11.2010 Geschlecht & bew Fakultät für Erziehungswissenschaft Fachbereich Erziehungswissenschaft Kooperatives Lernen als Beitrag zum geschlechtersensiblen Sportunterricht Fakultät für Erziehungswissenschaft Fachbereich Erziehungswissenschaft Impact of local welfare systems on female labour force participation and social cohen Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialwissenschaften Berufsorientierung auf zukunftsträchtige Berufe. Fakultät für Erziehungswissenschaft Fachbereich Erziehungswissenschaft Verbundprojekt: Geschlechterstereotype als Ursache persistenter Geschlechterdisparitäten - TP2 (QUANT) Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialökonomie Teilprojekt von Integr. Climate Sys. Ana. II (CliSAP II) - Excellenzcluster 177 Integrierte Klimasystemanalyse und -vorhersage Hamburg Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) Frauen in der Spitzenforschung - zum Verhältnis von Geschlechterungleichheit und Exzellenz Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialwissenschaften Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14297 9 Forschungsprojekte mit Bezug zu Gender-Studies und Gender- Mainstreaming an der UHH Fakultät Fachbereich Teilprojekt von Berufswahl und Geschlecht U3M - Berufswahl und Geschlecht: Welche schulischen Einflüsse tragen wie zur Erweiterung des Interessensspektrums von Jugendli Fakultät für Erziehungswissenschaft Fachbereich Erziehungswissenschaft Mikropolitik am Arbeitsplatz Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialökonomie Zuwendungsvertrag Hans-Böckler- Stiftung Berufsorientierung und Gender: Welche schulischen Einflüsse tragen zur Erweiter Fakultät für Erziehungswissenschaft Fachbereich Erziehungswissenschaft Frauenförderungsmaßnahmen (Habilitationen) in den GW Fakultät für Geisteswissenschaften Fachbereich Sprache, Literatur und Medien II (SLM II) Feministische Geographien des new materialism Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Fachbereich Geowissenschaften Teilprojekt von Aufstiegskompetenz von Frauen - AUFSTIEG: TP Mentale Blockaden Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft Fachbereich Psychologie Frauen in der Spitzenforschung Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialwissenschaften Strengthening the role of woman scientists in Nano-Science Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften Fachbereich Sozialwissenschaften Drucksache 21/14297 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 10 Anlage 2 Hochschule Anzahl Professoren Lehrkräfte Wiss. Mitarbeiter HAW gesamt 5 0 5 davon: Fakultät Design, Medien und Information 1 0 0 davon: Fakultät Life Sciences – Department Gesundheitswissenschaften 1 0 0 davon: Fakultät Technik und Informatik 0 0 0 davon: Fakultät Wirtschaft und Soziales – Department Soziale Arbeit 3¹⁾ 0 5 HFBK²⁾ 1 0 0 HfMT 1 0 4³⁾ ¹⁾ Davon eine Professur „Gender/Migration“ für den Bereich der Departments Soziale Arbeit sowie Pflege und Management besetzt. ²⁾ Der Bereich wird zeitweise durch zusätzliche Seminarangebote ergänzt. ³⁾ Es werden Mitarbeiterinnen in Teilzeit beschäftigt.