BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1436 21. Wahlperiode 08.09.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 31.08.15 und Antwort des Senats Betr.: Umstieg auf das Fahrrad Es besteht der Eindruck, dass die Nutzung des Fahrrades in Hamburg in der letzten Zeit zugenommen hat. Allerdings ist zweifelhaft, ob dahinter ein Umstieg bisheriger Autofahrer steckt oder nicht vielmehr bisherige Nutzer des ÖPNV und bisherige Fußgänger nunmehr das Fahrrad nutzen. Ich frage den Senat: 1. Wie hat sich der Anteil der einzelnen Verkehrsträger (Auto, Schnellbahn, Bus, Fahrrad, Fuß) am Modal Split seit 2010 verändert? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. 2. Gibt es Erkenntnisse, wie viele Autofahrer seit 2010 ganz oder teilweise auf das Fahrrad umgestiegen sind? Bitte gegebenenfalls entsprechende Studien angeben. 3. Gibt es Erkenntnisse, wie viele Bürger seit 2010 für einen Teil ihrer Mobilität auf das Fahrrad umgestiegen sind? Bitte gegebenenfalls entsprechende Studien angeben. 4. Gibt es Erkenntnisse, wie eine eventuelle Zunahme des Radverkehrs zustande gekommen ist, insbesondere welche Verkehrsträger die heutigen Radfahrer zuvor benutzten? Bitte gegebenenfalls entsprechende Studien angeben. 5. Gibt es Erkenntnisse, dass es im Berufsverkehr zu einem nennenswerten Umstieg vom Auto auf das Fahrrad gekommen ist? Bitte gegebenenfalls entsprechende Studien angeben. Wenn ein solcher Umstieg erfolgte : Wie erklärt der Senat, dass es dennoch zu zahlreichen Staus im Berufsverkehr kommt? Es liegen derzeit keine verlässlichen Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor. Zur Ermittlung zentraler Mobilitätskennwerte beteiligt sich Hamburg regelmäßig an der bundesweiten Befragung, die im Rahmen des Projekts „Mobilität in Deutschland (MiD)“ durchgeführt wird. Die Ermittlung des Modal Splits und die Analyse von Verhaltensänderungen sind integraler Bestandteil dieser Untersuchung. Die letzte Befragung hat im Jahr 2008 stattgefunden , die MiD 2016 befindet sich derzeit in Vorbereitung. Da sich Verhaltensänderungen im Mobilitätsbereich, sofern sie auftreten, in der Regel strittweise einstellen, sind mehrjährige Intervalle für eine Zeitreihenentwicklung üblich. Gleichzeitig ist eine häufiger stattfindende Befragung nicht wirtschaftlich, weil eine Stichprobe von mehreren Tausend Haushalten notwendig ist, um belastbare und repräsentative Ergebnisse für das gesamte Stadtgebiet Hamburgs zu erzielen. Drucksache 21/1436 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Mobilitätsuntersuchungen und -analysen zum Radverkehr in Hamburg, die durch Dritte durchgeführt werden, nutzen häufig die Ergebnisse der jeweils aktuellen MiDUntersuchung .