BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/14542 21. Wahlperiode 12.10.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 05.10.18 und Antwort des Senats Betr.: Offene Hochschulen – Was ist der aktuelle Stand? 2011 startete das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Bund- Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“.1 Im Rahmen des Wettbewerbs werden Hochschulen gefördert, die Projekte im Sinne einer offenen Hochschule, die ihr Lehrangebot einer breiteren Zielgruppe zur Verfügung stellt, anbieten. Am Wettbewerb hat sich die HAW Hamburg mit einem Projekt beteiligt.2 Der Wettbewerb zeigt, dass das Thema lebenslanges Lernen im Rahmen einer offenen Hochschule über die Landesgrenzen hinaus eine hohe Relevanz hat. Insbesondere durch die Digitalisierung haben sich in den letzten Jahren zahlreiche neue Chancen ergeben, durch die man mehr Menschen die Möglichkeit geben kann, eine universitäre Bildung zu erhalten und dies auch mit ihrem Privat- und Berufsleben zu vereinbaren . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Welche Maßnahmen hat der Senat bereits ergriffen, um die Hamburger Hochschulen, bei der Öffnung des Lehrangebots, insbesondere durch digitale Angebote wie e-Learning Plattformen und Massive Open Online Courses (MOOC), zu unterstützen? Insbesondere mit der Hamburg Open Online University (HOOU), einer hochschulübergreifenden Initiative und Lernplattform (www.hoou.de) der Hamburger Hochschulen , unterstützt der Senat die Öffnung der hochschulischen Lehr- und Lernangebote in Form digitaler Angebote. Als ganzheitlich angelegtes Digitalisierungsprojekt im Bereich der Hochschullehre adressiert die HOOU sowohl die gesellschaftliche Teilhabe an wissenschaftlichen Lernangeboten wie auch den kulturellen Wandel in der Hochschullehre. Sie deckt dabei ein breites Spektrum der digitalen Lehr- und Lernformate ab, das von der Unterstützung von Präsenzveranstaltungen in diversen Formaten des Blended-Learning bis hin zur Online-Lehre, zum Beispiel unterschiedliche MOOC-Formate, reicht. 2. Ist der Senat bereits mit Hamburger Hochschulen in Kontakt getreten, um zu erörtern, welche Möglichkeiten es gäbe, Strukturen für ein offenes Hochschulangebot zu schaffen? Wenn ja, was ist dabei herausgekommen? 1 https://www.haw-hamburg.de/weiterbildung/berufsbegleitend/offene-hochschule.html (Stand: 25.09.2018). 2 https://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de/ergebnisse/dokumente/20170727_ Projektergebnisblaetter_WR_1.pdf (Stand: 25.09.2018). Drucksache 21/14542 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die zuständige Behörde hat die im Rahmen des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“ gestellten Anträge Hamburger Hochschulen unterstützt: Ergänzend zu dem genannten Projekt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ist noch das Projekt an der Technischen Universität Hamburg („ContinuIng“) zu erwähnen (https://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de/foerderprojekte/2- wettbewerbsrunde-uebersichtsseite/einzelprojekte-uebersichtsseite/4). Zu den besonders ausgeprägten Stärken Hamburgs gehört die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung (hoher Anteil an beruflich qualifizierten Studienanfängerinnen und –Studienanfängern, circa 4,5 Prozent, siehe http://www.che.de/downloads/CHE_AP_195_Studieren_ohne_Abitur_2017.pdf). Diese soll auch weiterhin gefördert werden. 3. Hat der Senat bereits Kontakt mit Unternehmen oder Verbänden aufgenommen , um zu erörtern inwiefern man eine Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen/Verbänden fördern könnte? Im Jahr 2013 hat der Senat eine Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs beschlossen. Teil des gegründeten Fachkräftenetzwerks sind neben den Senatsbehörden , den Kammern, dem Unternehmensverband Nord, dem DGB und der Agentur für Arbeit auch die Hochschulen. Die wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs soll auch durch die im Jahr 2010 gegründete Innovationsallianz Hamburg gefördert werden. Bei dieser handelt es sich um ein Bündnis von Politik, Wirtschaftsvertretern, Verbänden und den Hochschulen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Hamburg zu einer Innovationshauptstadt in Europa weiterzuentwickeln.