BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/146 21. Wahlperiode 07.04.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver und Karin Prien (CDU) vom 30.03.15 und Antwort des Senats Betr.: Schulbau-Rochade in Harburg In den Medien wird bereits der Beginn des Umbaus an der Goethe-Schule für eine stolze Gesamtsumme von 22 Millionen Euro verkündet, ohne die noch im Raum stehende Frage nach der Zukunft der Grundschule Kerschensteinerstraße und der Sprachheilschule Baererstraße zu beantworten geschweige denn zu erwähnen. Offensichtlich soll die Sprachheilschule an die Schule Schwarzenberg und die Grundschule an den Standort Baererstraße ziehen. Hierfür sind die Rahmenbedingungen noch zu schaffen. Sicher ist, dass es vor Beginn der Umbaumaßnahmen an der Goethe-Schule Harburg Gewissheit sowie Planungs- und Finanzierungssicherheit für die beiden oben genannten Schulen geben muss. Ansonsten haftet dem Umbau weiterhin der Geschmack an, dieses auf dem Rücken der schwächsten Kinder und Jugendlichen auszutragen. Auch die Schülerinnen und Schüler aus dem ReBBZ-Standort Baererstraße haben Anspruch auf eine ihnen entsprechende Ausstattung des neuen Schulstandortes. Aus der Eltern- und Lehrerschaft wird öffentlich die mangelnde Informationspolitik der Schulbehörde kritisiert. Daher fragen wir den Senat: Die im Harburger Zentrum befindlichen allgemeinen Schulen Goethe-Schule-Harburg, Grundschule Kerschensteinerstraße, Lessing-Stadtteilschule (mit Zweigstelle in Sinstorf ) und die Grund- und Stadtteilschule Maretstraße benötigen erheblich mehr Platz. Insbesondere die Stadtteilschulen sollen deshalb um- und ausgebaut werden. Auch die Grundschule Kerschensteinerstraße soll von diesen Baumaßnahmen profitieren. Geplant ist, dass am Ende eines genau abgestimmten Bauprozesses die Grundschule Kerschensteinerstraße in das bis dahin freigewordene und hergerichtete Gebäude des ehemaligen Lessing-Gymnasiums umzieht. Um die umfangreichen Baumaßnahmen an den genannten Schulen, insbesondere an der Goethe-Schule-Harburg, beginnen zu können, muss dort auf dem engen Schulgelände Platz für die Baumaßnahmen geschaffen werden, indem zunächst alte Gebäudeteile abgerissen werden. Dies setzt voraus, dass die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kerschensteinerstraße zwischenzeitlich in eine Interimsunterbringung ziehen, da der Bezug des ehemaligen Lessing-Gymnasiums erst nach Abschluss der Baumaßnahmen für die Lessing-Stadteilschule bezogen werden kann. Für diesen Umzug konnte jetzt eine mit allen Beteiligten abgestimmte gute Lösung gefunden werden: Die Grundschule zieht für einen Übergangszeitraum ab Schuljahr 2016/2017 mit allen Klassen an den Standort Baererstraße 81. Gleichzeitig wird der dortige Standort des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums zum ReBBZStandort Schwarzenberg umziehen. Nach Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten, geplant zum Schuljahr 2018/2019, wird die Grundschule Am Soldatenfriedhof ihren endgültigen Standort finden. Der Schulstandort Baererstraße wird dann aufgegeben. Drucksache 21/146 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die Planungen sehen im Detail vor, dass die Grundschule Kerschensteinerstraße temporär mit allen Jahrgangsstufen in die Baererstraße ausgelagert wird. Der Umzug kann nach aktuellem Stand zum Schuljahr 2016/2017 erfolgen. Dieses Vorhaben findet die Zustimmung der Schulgemeinschaft. Der Verbleib am Standort Baererstraße ist bis zum Schuljahr 2018/2019 vorgesehen, bevor der endgültige Umzug in den Standort Soldatenfriedhof erfolgt. Im gleichen Zuge wird das ReBBZ Harburg ab dem Schuljahr 2016/2017 am Standort Schwarzenberg zusammengeführt. Mit dem aktuell geplanten Bauablauf wird so den drängenden Baufragen verschiedener Schulen Rechnung getragen, die für alle Beteiligten bestmögliche Variante umgesetzt und am Ende der Maßnahmen werden allen Beteiligten deutlich attraktivere Schulen zur Verfügung stehen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Welche Erweiterungsmaßnahmen sind für den Umzug der Sprachheilschule Baererstraße am Standort Schwarzenberg erforderlich? Sind die ursprünglich für die Grundschüler geplanten Erweiterungsbauten ausreichend oder muss es weitere Ergänzungen geben? Hierbei ist neben dem Schulbetrieb auch das Ganztagsschulangebot zu berücksichtigen. Wo werden die Schülerinnen und Schüler den Sportunterricht absolvieren , wo findet das Mittagessen statt? Als Erweiterung für das Regionale Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ) wird der Standort um einen Neubau ergänzt. Die Planung des Neubaus wurde gemäß des zu erwartenden Bedarfs für das ReBBZ Harburg am Schwarzenberg ausgelegt. Der Standort verfügt über eine Sporthalle. Für die Essensversorgung steht neben der pädagogischen Lehrküche (Schüler kochen für Schüler) im Pausengebäude Flächenpotenzial für eine Ausgabeküche und einen Speiseraum zur Verfügung. 2. Wird die für die Schule Baererstraße so wichtige Kooperation mit dem bisherigen (Nachbar-)Haus der Jugend weitergeführt? Wenn ja, wie? Wenn nein, durch welche anderen Angebote soll dies kompensiert werden ? Wie kann der Ganztagsbetrieb in gewohnter Weise am Standort Schwarzenberg fortgeführt werden? Im Rahmen der Zusammenführung der Schülerinnen und Schüler des ReBBZ Harburg am Standort Schwarzenbergstraße werden mit allen zurzeit bestehenden Kooperationspartnern , unter anderem auch mit dem Haus der Jugend, Gespräche geführt, um die bewährten Kooperationen fortzusetzen. Schon jetzt ist der Standort Schwarzenberg auf die Durchführung des schulischen Ganztages eingestellt. Die vorhandenen Räumlichkeiten sind geeignet, das Angebot auszubauen. 3. Wann kann frühestens der Umzug der Sprachheilschule an den neuen Standort erfolgen? Siehe Drs. 20/13698. 4. Welche Arbeiten sind danach am Standort Baererstraße vorzunehmen, um den Umzug der Grundschule Kerschensteinerstraße vorzubereiten? Es werden voraussichtlich kleinere Renovierungsarbeiten erforderlich. 5. Wird der Umzug für die beiden Schulen en bloc beziehungsweise im Ganzen geplant? Die Planung der Umzüge wurde noch nicht begonnen. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/146 3 6. Wie soll am Standort Baererstraße für die Grundschule das Sport- und das Ganztagsschulangebot realisiert werden? Wo werden die Schülerinnen und Schüler den Sportunterricht absolvieren, wo findet das Mittagessen statt? Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kerschensteinerstraße werden in der Sporthalle Baererstraße unterrichtet. Das Ganztagsangebot findet in den Klassenräumen oder bei Angeboten (Kunst, Sport) in Fachräumen statt. Die Mittagsversorgung wird in den derzeit von der Bildungsabteilung des ReBBZ (Standort Baererstraße) genutzten Räumlichkeiten gewährleistet werden.