BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/14774 21. Wahlperiode 02.11.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Philipp Heißner (CDU) vom 25.10.18 und Antwort des Senats Betr.: Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Pflegeheimen Viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen müssen in Pflegeheimen untergebracht werden. Dies erfolgt häufig auch außerhalb von Hamburg. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg misst der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen eine hohe Priorität bei. Vorrangig wird das Hilfesystem für die ambulante Betreuung im Elternhaus bei der Hilfeplanung beachtet, um so häufig wie möglich eine Betreuung außerhalb des Elternhauses zu vermeiden. Dennoch kann es Gründe auch aufgrund der Behinderung geben, die eine Betreuung außerhalb des Elternhauses, eventuell auch in einer Einrichtung, notwendig machen. Dabei handelt es sich jedoch in der Regel nicht um eine rechtlich gebotene Unterbringung , sondern meist um eine auf Antrag der jungen Menschen und deren Eltern gewährte Hilfe in Form des Wohnens in einer Wohngruppe, die dem speziellen Bedarf der Kinder und Jugendlichen gerecht wird. Sofern die Unterbringung stationär pflegebedürftiger behinderter Kinder und Jugendlicher erforderlich ist, erfolgt sie im Übrigen in spezialisierten Einrichtungen der Eingliederungshilfe; deren Leistungen umfassen auch die erforderliche Pflege. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie viele Plätze für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gibt es in Pflegeheimen in Hamburg? Sind diese voll belegt? Bitte Namen und Orte der Pflegeheime sowie Belegungszahlen nennen. In nach § 72 SGB XI zugelassenen Pflegeheimen in Hamburg gibt es keine ausgewiesenen Plätze speziell für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. 2. Weshalb werden Hamburger Kinder und Jugendliche auch in Pflegeheimen außerhalb Hamburgs untergebracht? Wie viele sind es derzeit? Bitte Namen und Orte der Pflegeheime außerhalb Hamburgs sowie Belegungszahlen nennen. Zu den möglichen Gründen für eine auswärtige Unterbringung siehe Drs 21/10743. In Pflegeheimen außerhalb Hamburgs sind keine Kinder mit Behinderungen untergebracht . Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Wie viele Hamburger Kinder und Jugendliche befinden sich derzeit auf jeweils welcher Rechtsgrundlage in einer geschlossenen Unterbringung? Wie viele Plätze für nach §1631b BGB untergebrachte Kinder und Jugendliche gibt es in geschlossenen Unterkünften in Hamburg? Werden Hamburger Kinder und Jugendliche auch in solchen Unterkünften Drucksache 21/14774 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 außerhalb Hamburgs untergebracht? Bitte Namen und Orte der Unterkünfte sowie Belegungszahlen nennen. In Wohngruppen der Behindertenhilfe leben innerhalb und außerhalb Hamburgs zurzeit 111 Hamburger Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Ob im Bereich der Eingliederungshilfe ein Unterbringungsbeschluss gemäß § 1631 b BGB für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen vorliegt, wird statistisch nicht erfasst. Plätze nach § 1631 b BGB werden in der Eingliederungshilfe nicht gesondert vereinbart. Im Übrigen siehe Drs. 21/14427 und Vorbemerkung. 4. Wie viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind in Hamburg in anderen Wohnformen untergebracht? Bitte Namen und Orte der Wohnformen sowie Belegungszahlen nennen. Siehe Anlage. 5. Wie teuer ist ein Platz in einem Pflegeheim in Hamburg und wie teuer ist ein solcher außerhalb Hamburgs? Das Heimentgelt besteht aus dem Pflegesatz (je nach Pflegegrad), den Kosten für Unterkunft und Verpflegung (U/V) sowie den Investitionskosten. Durchschnittlich liegen für vollstationäre Pflegeeinrichtungen in Hamburg die täglichen Kosten pro Platz für die Pflegesätze zwischen 50,90 Euro in Pflegegrad 2 und 95,32 Euro in Pflegegrad 5, für U/V bei 25,24 Euro und für die Investitionskosten bei 17,02 Euro. Im Übrigen siehe Antworten zu 1. und zu 2. 6. Nach welchen Kriterien werden die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen auf die Einrichtungen in- und außerhalb Hamburgs verteilt? Siehe Antwort zu 2. und Drs. 21/10743. 7. Wie häufig und durch wen wird die Qualität der Träger und Pflegeheime überprüft, in denen Hamburger Kinder und Jugendliche untergebracht sind? Bitte die genaue Vorgehensweise erklären. Für Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche ganztägig betreut werden, wird von der für den Ort der Einrichtung zuständigen Behörde auf Antrag des Trägers nach Prüfung der Voraussetzungen eine Erlaubnis zum Betrieb der Einrichtung nach § 45 SGB VIII erteilt. Eine Überprüfung in der Kinder- und Jugendhilfe erfolgt nach den Maßgaben des § 46 SGB VIII immer dann, wenn der zuständigen Behörde Informationen bekannt werden, die eine Überprüfung erforderlich machen. M in d e rj ä h ri g e j u n g e M e n s c h e n m it B e h in d e ru n g e n O rt T rä g e r W o h n e in ri c h tu n g A n z a h l Z u s tä n d ig k e it H a m b u rg G ro ß s ta d t- M is s io n H a m b u rg -A lt o n a K ie le r S tr .V II I M in d e rj .W o h n g ru p p e K ie le r S tr . 2 6 6 , 2 2 5 2 5 H a m b u rg 1 H a m b u rg H a m b u rg H a m b u rg e r B lin d e n s ti ft u n g H B S J u g e n d h e im S ü d ri n g S ü d ri n g 2 0 , 2 2 3 0 3 H a m b u rg 1 H a m b u rg H a m b u rg H a u s M ig n o n e .V . K in d e rh a u s M ig n o n M in d e rj .S G B V II I C h ri s ti a n -F .- H a n s e n -S tr a ß e 5 , 2 2 6 0 9 H a m b u rg 1 H a m b u rg H a m b u rg L e b e n s h ilf e S c h e n e fe ld e .V . 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