BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/14958 21. Wahlperiode 16.11.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thomas Kreuzmann (CDU) vom 09.11.18 und Antwort des Senats Betr.: Wie viel bleibt den Vereinen von den mühsam eingeworbenen Sponsorengeldern ? Wenn Amateure im Sport erfolgreich sind und in den Spitzensport aufsteigen, dann steigen zugleich auch die Kosten. Je höher die Ligazugehörigkeit und je weiter die Reisen zu Auswärtsspielen sind, desto höher sind die damit verbundenen Reisekosten. Auch andere Kosten wie die Schiedsrichtergelder und die Aufwendungen für Ordnerdienste steigen mit der jeweiligen Liga. Um die höheren Kosten zu decken, sind die Vereine auf Sponsoren angewiesen . Diese zu akquirieren, ist für Sportarten, die nicht wie der Fußball im Medienfokus stehen, äußerst schwierig. Wenn dann von den mühsam eingeworbenen Geldern auch etwas abgeführt werden muss, erschwert es das Geschäft zusätzlich. Diese macht das Beispiel der Crocodiles Hamburg deutlich, die neben der Miete für die Eiszeit auch noch Anteile von der eingeworbenen Bandenwerbung und den Eintrittsgeldern an Bäderland abführen müssen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Eissporthalle Farmsen, Spielstätte der „Crocodiles“, befindet sich im Eigentum der Sprinkenhof GmbH. Die Bäderland Hamburg GmbH (BLH) ist durch einen Betriebsführungsvertrag mit dem Betrieb der Halle beauftragt. Gemäß Vertrag ist BLH verpflichtet , den Betrieb der Halle „…nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten so zu gestalten , dass die Aufwendungen möglichst durch die Erträge gedeckt werden.“ Jede Reduzierung von Erträgen würde das Betriebsergebnis der Halle belasten und unmittelbar zu einer Erhöhung des Verlustausgleiches durch die Freie und Hansestadt Hamburg führen. Das Management des Spielbetriebs der Oberligamannschaft der Crocodiles Hamburg erfolgt durch die 1. Hamburger Eissport GmbH. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Ist es den Vereinen grundsätzlich möglich, an ihren Sportstätten durch Werbebanner Einnahmen zu erzielen a) in Sporthallen? Ja, in den bezirklichen sowie in den vereinseigenen Sporthallen ist es grundsätzlich möglich, durch Werbebanner Einnahmen zu erzielen. In Schulsporthallen ist dies nach der Dienstvorschrift „Mitbenutzung von Schulräumen und Schulanlagen“ (siehe https://www.hamburg.de/contentblob/69572/data/bbs-vo-schulraeume-mitnenutzung- 01-06.pdf) grundsätzlich unzulässig. Drucksache 21/14958 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 b) auf Fußballplätzen? Ja, auf den bezirklichen sowie vereinseigenen Fußballplätzen ist dies grundsätzlich möglich. c) im Eisstadion an der Hagenbeckstraße? Ja. 2. Müssen von den Werbebannereinnahmen Abgaben an den Betreiber der Sportanlage abgeführt werden? Wenn ja, in welcher Höhe und an wen? Nein. 3. Müssen von den Eintrittsgeldern Abgaben an den Betreiber der Sportanlage abgeführt werden? Wenn ja, in welcher Höhe und an wen? Nein. 4. Wer hat die Höhe der Abgaben festgelegt, die in der Eissporthalle Farmsen an den Betreiber Bäderland abgeführt werden müssen? Zwischen der Sprinkenhof GmbH und der 1. Hamburger Eissport GmbH besteht ein Vertrag. Die Vertragskonditionen werden zwischen den Vertragspartnern für jede Saison neu ausgehandelt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 5. Gibt es in der Eissporthalle Farmsen noch andere Nutzer, die von Bandenwerbung und Eintrittsgeldern Anteile an Bäderland abführen müssen ? Nein. 6. Wie viele Meter Bande gibt es in der Eissporthalle Farmsen, die für Werbung vermarktet werden können? Es stehen rund 180 laufende Meter Bande zur Vermarktung zur Verfügung. 7. Wie viele Meter davon hat Bäderland selbst vermarktet? Wie hoch waren die Einnahmen daraus in den letzten fünf Jahren? Keine. 8. Wie viele Meter davon wurden von Nutzern beziehungsweise Mietern der Halle vermarktet? Wie hoch waren die Anteile davon, die an Bäderland abgeführt wurden, in den letzten fünf Jahren? Aktuell werden 144 laufende Meter Bande durch die 1. Hamburger Eissport GmbH vermarktet. In den vergangenen Jahren erhielt BLH pro Saison: 2013/2014 0 Euro, 2014/2015 4.125 Euro, 2015/2016 3.800 Euro, 2016/2017 17.700 Euro, 2017/2018 13.425 Euro, 2018/2019 voraussichtlich 14.000 Euro. 9. Die Nutzer beziehungsweise Mieter der Eissporthalle Farmsen müssen von den Eintrittsgeldern für Sportveranstaltungen Anteile an Bäderland abführen. a) Wie hoch ist dieser Anteil? Für die in der Vorsaison stattfindenden Freundschaftsspiele entfällt erstmals seit der Saison 2017/2018 die Beteiligung an den Ticketeinnahmen. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/14958 3 Für alle anderen Spiele sieht die aktuelle Vertragssituation folgende Staffelung vor (Anteil vom Netto-Umsatz): Umsätze bis 100.000 Euro = 15 Prozent, Umsätze von 100.000 bis 200.000 Euro = 10 Prozent, Umsätze über 200.000 Euro = 5 Prozent. b) Wie viel Einnahmen hat Bäderland dadurch in den letzten fünf Jahren erzielt? Die Einnahmen aus den Spielen betrugen pro Saison: 2013/2014 0 Euro, 2014/2015 350 Euro, 2015/2016 0 Euro, 2016/2017 rund 36.000 Euro, 2017/2018 rund 31.000 Euro, 2018/2019 noch nicht absehbar.