BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/15065 21. Wahlperiode 27.11.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Stephan Jersch (DIE LINKE) vom 19.11.18 und Antwort des Senats Betr.: Historisches Filmarchiv (II) Auf meine Schriftliche Kleine Anfrage „Historisches Filmarchiv“ (Drs. 21/7632) gab der Senat mit seiner Antwort am 27.01.2017 an, dass eine Digitalisierung der Bestände des Historischen Filmarchives geplant sei und die Beauftragung zur Digitalisierung „voraussichtlich bis Mitte 2017“ erfolgen soll. Dazu frage ich den Senat: 1. Wie viele Filme oder Videoaufzeichnungen sind seit 2017 in das Filmarchiv aufgenommen worden? Bitte Titel und Datum der Aufnahme und das jeweilige Format aufführen. 2. Bei wie vielen der unter 1. genannten archivierten Filme und Videoaufzeichnungen liegen die Rechte bei der Freien und Hansestadt Hamburg beziehungsweise für wie viele Filme liegen die Rechte möglicherweise bei Privatpersonen, Organisationen oder Unternehmen? Bitte aufschlüsseln nach Filmtiteln. Es sind seit 2017 keine Titel neu aufgenommen worden. 3. In der Drs. 21/7632 stellte ich unter Punkt 3. unter anderem die Frage, wer beziehungsweise welche Stelle über die Aufnahme von Film beziehungsweise Videoaufzeichnungen in das Historische Filmarchiv entscheidet . Diese Frage wurde seinerzeit vom Senat nicht beantwortet. Daher stelle ich sie hiermit noch einmal. Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) ist verantwortlich für das Historische Filmarchiv. Es werden keine Filme beziehungsweise Videoaufzeichnungen in das Filmarchiv neu aufgenommen. 4. Der Senat gab in Drs. 21/7632 an, dass die Lizenzinhaber bei circa 70 Prozent der Filme unbekannt sind. Welche Auswirkungen hat das auf Sichtungen, Einräumung von einmaligen Nutzungsrechten, Kopiervorgänge und Nutzung von Tondokumente? Sind die Lizenzinhaber unbekannt, können keine Nutzungsrechte eingeräumt werden. Im Zuge der Digitalisierung der Filme wird die Rechtefrage sukzessiv geklärt. 5. Wie viele a. Sichtungen (außerhalb und innerhalb des LI), b. Einräumungen von Nutzungsrechten für eine einmalige Verwendung , c. Kopiervorgänge (von 16mm auf VHS im LI) und d. Nutzungen von Tondokumenten Drucksache 21/15065 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 gab es jeweils durch private beziehungsweise institutionelle Nutzer und Nutzerinnen seit 2017? Bitte nach Nutzergruppen und den generierten Einnahmen aufschlüsseln. Die erfragten Daten werden im LI nicht statistisch erfasst und lassen sich nicht nachträglich ermitteln. Aus der nachstehenden Übersicht ergibt sich die Anzahl der insgesamt angefallenen Geschäftsvorfälle anhand der Anzahl der Rechnungen und der damit zusammenhängenden Einnahmen (Lizenz- und Verleihgebühren): Jahr Anzahl Rechnungen Einnahmen in € 2017 3 385,44 2018 2 1.908,51 Quelle: Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung 6. Unter Punkt 6. in Drs. 21/7632 gab der Senat an, dass eine Digitalisierung der Bestände des Historischen Filmarchivs in Vorbereitung sei. Eine Beauftragung zur Digitalisierung sollte voraussichtlich bis Mitte 2017 erfolgen. Wie ist der aktuelle Stand bei der Digitalisierung? Falls mit der Digitalisierung bisher nicht begonnen wurde: Welche Gründe liegen dafür vor und was plant der Senat diesbezüglich konkret? Für die bisher digitalisierten Filme siehe Anlage. 7. Unter Punkt 7. in 21/7632 gab der Senat an, dass für die Kosten der Digitalisierung für das Jahr 2017 bis zu 100.000 Euro bereitgestellt sind. Welche Kosten entstanden bisher konkret für die Digitalisierung in 2017 und 2018 und aus welcher Produktgruppe wurden diese bestritten? Sind gegebenenfalls im neuen Doppelhaushalt weitere Mittel geplant? Wenn ja, in welcher Produktgruppe und in welcher Höhe? Die dafür bereitgestellten 100.000 Euro werden von der für Kultur und Medien zuständigen Behörde verwaltet. Das LI ruft die Gelder unter Nachweis der verausgabten Kosten ab. Bisher waren dies rund 8.500 Euro. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/15065 3 Anlage Übersicht der bisher digitalisierten Filme: Jahr der Digitalisierung 2017 Titel Produktionsjahr Der Druckfehlerteufel 1926 Hamburg hat’s eilig 1928 Hamburger Hafen 1929 1929 Hafen 1 1961 Hafen 2 1961 Hamburger Hafen – 1964 1964 Hamburg glaubt an seine Zukunft 1949 Stadionfeste der Hamburger Schulen 1953 + 1957 1957 Jugendfürsorge 1945 Altona nach dem Krieg 1954 Neu-Altona 1958 Neu-Altona 1963 ABC-Straße (+ Gr. Bergstraße) 1965 Laterna magica Hamburgensis 1959 Alt-Hamburg 1970 Hamburg der Zwanziger Jahre 1925 Aufnahmen Alt-Hamburg 1927 Streifzüge durch Hamburg 1939 Baurat Stein 1939 Hamburg 1927 1927 [Hamburg und seine Nachbarstadt Altona] 1936 Das Hamburger Gängeviertel – einst und jetzt 1937 Bezirksamt Hamburg-Nord 1954 Beflaggung Hamburgs zur Wahl 1933 Aufmarsch auf dem Rathausmarkt 1934 Weltkongreß für Freizeit und Erholung 1936 Feuer! Einsatz der Feuerschutzpolizei 1938 Straßensammlung für das Kriegswinterhilfswerk 1940 Arbeitsmaiden im Kriegshilfsdienst 1942 Jahr der Digitalisierung 2018 Titel Produktionsjahr Arbeit im Hamburger Hafen 1937 Drucksache 21/15065 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Eisbrecher auf der Elbe 1940 Hebung eines gesunkenen Baggers 1942 Diestelkai 1 1942 Diestelkai 2 1943 Kransprengung 1946 Wiederaufbau von Schuppen 75 1947 Zerstörtes Hamburg 1943 Fleischwarenfabrik der GEG Altona 1931 Kindererholungsheim Haffkrug 1927 Hamburger Kinder in der Bayerischen Ostmark 1940 Heraus aus der Schulstube 1950 Hamburger Jugend im Ferienheim Puan Klent/Sylt 1950 Walddörferschule 1949 Einweihung der Schule Iserbrook 1949 Schule Vierbergen 1953 Zuschüttung der Wallanlagen 1947 Bunkersprengung in Wilhelmsburg 1947 Sprengung eines Wasserturms 1947 Wiederherstellung des Hamburger Rathausturmes 1951 Quelle: Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Stand September 2018