BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/15186 21. Wahlperiode 07.12.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Christiane Blömeke (GRÜNE) vom 29.11.18 und Antwort des Senats Betr.: Gesundheitsfachberufe in Hamburg Eine gute Gesundheitsversorgung ist nur durch das Zusammenspiel vieler Berufsgruppen zu erreichen. Neben der Ärzteschaft wird sie von einer Vielzahl nicht ärztlicher Berufsgruppen erbracht. Dabei machen zunehmend Pflegekräfte, aber auch die Berufsgruppen der sogenannten Heilmittelerbringer verstärkt auf ihre prekäre berufliche Situation aufmerksam. Die finanzielle Schieflage in der Ausbildungs- und Vergütungssituation der Heilmittelerbringer ist dabei unübersehbar: Die Ausbildung in Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie an Schulen in privater Trägerschaft kostet in der Regel ein dreistelliges monatliches Schulgeld. Auf die teure Ausbildung folgt ein niedriges Gehalt für eine anspruchsvolle Arbeit mit hoher Verantwortung – ohne Aussicht auf bessere Verdienstmöglichkeiten durch Berufserfahrung oder (ebenfalls kostenintensive) Fortbildungen. Die Therapeutinnen und Therapeuten scheiden zu einem hohen Anteil nach wenigen Jahren aus dem Beruf wieder aus. Die Folge ist zunehmender Fachkräftemangel. Menschen, die therapeutische Unterstützung im Genesungsprozess brauchen, oder Kinder, die für ihre gesunde Entwicklung auf professionelle Unterstützung angewiesen sind, müssen daher auch in Hamburg mit langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz rechnen. Neben den privaten Berufsfachschulen gibt es in Hamburg auch zahlreiche Krankenhäuser, die Gesundheitsfachberufe ausbilden. Hier werden die Kosten der Ausbildung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Ausbildungen werden über das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) finanziert, soweit die Schule als Ausbildungsstätte mit einem Krankenhaus verbunden ist. An diesen Ausbildungsstätten ist die Ausbildung somit für Schülerinnen und Schüler kostenfrei. Die Bundesregierung hat angekündigt, das Schulgeld in den Gesundheitsfachberufen generell abzuschaffen. Einige Bundesländer zahlen mit Blick auf den Therapeutenmangel seit Kurzem das Schulgeld für bestimmte Gesundheitsfachberufe entweder vollständig oder anteilig mit Mitteln aus den jeweiligen Landeshaushalten. Zuletzt hat der Landtag in Schleswig-Holstein die Schulgeldfreiheit ab 2019 für Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie angekündigt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die zuständige Behörde tritt für die Schulgeldfreiheit für alle Gesundheitsfachberufe ein. Der Senat vertritt die Ansicht, dass eine bundeseinheitliche Regelung zur Finanzierung der oben genannten Ausbildungen der geeignetste Weg ist, einen einheitlichen , unkomplizierten und vor allem vollständig schulgeldfreien Zugang für alle Drucksache 21/15186 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Gesundheitsfachberufe sicherzustellen. Dies wird durch einzelne Länderinitiativen nicht gewährleistet. So werden in verschiedenen Landesinitiativen – wie in Schleswig- Holstein und Niedersachsen – zum Beispiel die Zahl der geförderten Ausbildungsplätze , die Fördersummen oder die geförderten Berufsbilder begrenzt. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) dagegen strebt ein Gesamtkonzept für alle Gesundheitsfachberufe – also Diätassistenz, Ergotherapie, Logopädie, Masseure und medizinische Bademeister, Medizinisch-technische Laborassistenz, Medizinisch-technische Radiologieassistenz, Orthoptist/in, Pharmazeutisch-technische Assistenz, Physiotherapie , Podologie – an. Das BMG führte dazu aktuell in den Ländern Umfragen zu Schulkosten, Personalkosten, Ausbildungsvergütung, Schulgeld, Förderungen et cetera durch. Ziel ist es, eine valide Kosteneinschätzung für die Schulgeldfreiheit auf Bundesebene vorzunehmen. Daneben setzt sich die zuständige Behörde auf Landesebene bereits dafür ein, Zusammenschlüsse zwischen Hamburger Plankrankenhäusern und privaten Berufsfachschulen zu erreichen, um diese in die Refinanzierung nach Krankenhausgesetz zu überführen und somit Schulgeldfreiheit zu erreichen. Mit diesen Zusammenschlüssen wird auch die Qualität der Ausbildung gestärkt. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Welche Gesundheitsfachberufe sind als Heilmittelerbringer anerkannt? Heilmittel dürfen an Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung nur durch solche Gesundheitsfachberufe erbracht werden, die durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als Heilmittelerbringer zugelassen sind (§ 124 SGB V). Voraussetzung für die Zulassung ist neben einer entsprechenden Berufsausbildung eine Praxisausstattung, die eine zweckmäßige und wirtschaftliche Leistungserbringung gewährleistet. Der GKV-Spitzenverband gibt Empfehlungen zur einheitlichen Anwendung der Zulassungsbedingungen (§ 124 Absatz 4 SGB V). Diese enthalten unter anderem die Berufsausbildungen, die Voraussetzungen für eine Anerkennung sind. Siehe dazu im Einzelnen „Zulassungsempfehlung des GKV Spitzenverbandes nach § 124 Absatz 4 SGB V für Heilmittelerbringer in der Fassung vom 26.11.2018 (anzuwenden ab dem 01.12.2018): https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/ ambulante_leistungen/heilmittel/heilmittel_zulassungsempfehlungen/20181102_ Heilmittel_Zulassungsempfehlungen_Endfassung.pdf. 2. Welche Schulen in welcher Trägerschaft bilden in Hamburg die betreffenden Berufsgruppen aus? Wie viele Ausbildungsplätze stehen insgesamt zur Verfügung? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln.) Eine Übersicht über die Schulen, die die betreffenden Berufsgruppen ausbilden, differenziert nach den gefragten Berufsgruppen; gibt die folgende Übersicht. Schule Tr äg er1 am Kr an ke nha us 2 Ausbildung Ausbildungsplätze Stand 01.12.2018 im Kranken - haus an privaten Berufs - fachschulen 3 Gesamt Berufsfachschule für Logopädie der Ev. Krankenhaus Alsterdorf gGmbH p j Logopäde/in 60 60 Döpfer Schulen Hamburg p n Ergotherapeut/in 150 150 Döpfer Schulen Hamburg p n Logopäde/in 90 90 Döpfer Schulen Hamburg p n Masseur/in u. med. Bademeister/in 90 90 Döpfer Schulen Hamburg p n Physiotherapeut/in 150 150 Grone Berufsfachschule für Ergotherapie4 p n Ergotherapeut/in 4150 4150 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/15186 3 Schule Tr äg er1 am Kr an ke nha us 2 Ausbildung Ausbildungsplätze Stand 01.12.2018 im Kranken - haus an privaten Berufs - fachschulen 3 Gesamt Grone Berufsfachschule für Physiotherapie4 p n Physiotherapeut/in 4150 4150 Institut für praxisorientierte Weiterbildung GmbH p n Physiotherapeut/in 150 150 Ludwig Fresenius Schulen GmbH p n Ergotherapeut/in 78 78 Ludwig Fresenius Schulen GmbH p n Masseur/in u. med. Bademeister/in 5150 5150 Ludwig Fresenius Schulen GmbH p n Physiotherapeut/in 225 225 MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH/ Asklepios p J Ergotherapeut/in 78 78 MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH/ Asklepios p j Logopäde/in 75 75 MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH/ Asklepios p j Physiotherapeut/in 70 70 maxQ. – Fachschule für Podologie in Hamburg p n Podologe/in 96 96 UKE Berufsfachschule für Physiotherapie s j Physiotherapeut/in 75 75 Gesamt Ergotherapeut/in 78 378 456 Gesamt Logopäde/in 135 90 225 Gesamt Masseur/in u. med. Bademeister/in 0 240 240 Gesamt Physiotherapeut/in 145 675 820 Gesamt Podologe/in 0 96 96 Gesamt über alle Ausbildungen 358 51.479 51.837 1 p: privat (freie Träger einschließlich kirchlicher Träger), s: staatlich 2 j: ja, n: nein 3 maximale Ausbildungskapazitäten der privaten Berufsfachschulen ohne Beteiligung eines Krankenhauses 4 Zahl der Plätze bezogen auf die Vollzeitausbildung (ohne Plätze für verkürzte Ausbildung) 5 korrigierte Angabe, Stand 04.12.2018 Quellen: Krankenhausplan der Freien und Hansestadt Hamburg sowie Abfrage der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zu den Ausbildungskapazitäten der privaten nicht mit einem Krankenhaus verbundenen Schulen. 3. Zu welchen Anteilen bezogen auf die Gesamtheit der Ausbildungsplätze werden diese Gesundheitsfachberufe in Hamburg an Berufsfachschulen in privater Trägerschaft ohne Beteiligung eines Krankenhauses ausgebildet ? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln.) Einen Überblick über die Schulen, die die betreffenden Berufsgruppen ausbilden, differenziert nach den gefragten Berufsgruppen, gibt die folgende Übersicht. Drucksache 21/15186 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Berufsgruppe Anteil der Ausbildungsplätze der privaten Berufsfachschulen ohne Beteiligung eines Krankenhauses an den Ausbildungsplätzen gesamt 1 in % Ergotherapeut/in 82,9 Logopäde/in 40,0 Masseur/in u. med. Bademeister/in 100,0 Physiotherapeut/in 82,3 Podologe/in 100,0 Gesamt über alle Ausbildungen 80,5 1 Bezogen auf die maximalen Ausbildungskapazitäten der privaten Berufsfachschulen ohne Beteiligung eines Krankenhauses. Zahl der Plätze bezogen auf die Vollzeitausbildung (ohne Plätze für verkürzte Ausbildung). Stand 01.12.2018. Quellen: Krankenhausplan der Freien und Hansestadt Hamburg, Abfrage der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zur Besetzung der Ausbildungsplätze an den Hamburger Plankrankenhäusern sowie Abfrage der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zu den Ausbildungskapazitäten der privaten nicht mit einem Krankenhaus verbundenen Schulen, Statistik der Schulen des Gesundheitswesens (Erhebung Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz ), Berechnungen Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz. 4. Wie hoch ist das durchschnittliche Schulgeld an den privaten Berufsfachschulen der betreffenden Gesundheitsberufe in Hamburg? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln.) Nach Angaben der Träger der privaten Berufsfachschulen stellt sich die Höhe des Schulgelds (pro Monat) wie folgt dar: Ergotherapie 430 € Logopädie 425 € Physiotherapie 420 € Masseure- und Bademeister 320 € Podologen 299 € zuzüglich Prüfungsgebühren, Lehrmittel und Exkursionskosten schulspezifisch (Stand 4.11.18) 5. Zu welchen Anteilen bezogen auf die Gesamtheit der Ausbildungsplätze wird die Ausbildung in den betreffenden Gesundheitsfachberufen in Hamburg über die gesetzlichen Krankenkassen finanziert? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln.) Welche Voraussetzungen müssen dazu erfüllt sein? Ausbildung/ Berufsfachschule Anteil der Ausbildungsplätze an Berufsfachschulen, die mit einem Hamburger Plankrankenhaus verbunden sind in % Diätassistent/-in 100 Ergotherapeut/-in 21 Logopädin/Logopäde 56 Orthoptist/-in 100 Physiotherapeut/-in 24 Voraussetzung ist die Aufnahme der Ausbildungskapazitäten in den Krankenhausplan der Freien und Hansestadt Hamburg. Rechtsgrundlage für die Berücksichtigung der Ausbildungskapazitäten im Budget ist das Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz - KHG), § 17a Finanzierung von Ausbildungskosten. 6. An welchen Krankenhäusern werden die betreffenden Gesundheitsfachberufe ausgebildet und wie viele Ausbildungsplätze stehen dort insgesamt zur Verfügung? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln.) Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/15186 5 7. Wie hat sich die Anzahl der Ausbildungsplätze an den Hamburger Krankenhäusern in den letzten drei Jahren entwickelt? Die Krankenhäuser, an denen die betreffenden Gesundheitsfachberufe ausgebildet werden sowie die Entwicklung der Ausbildungsplätze in den letzten 3 Jahren sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Schule Träger Ausbildung ausbildendes Krankenhaus Ausbildungsplätze Stand 01.12.16 Stand 01.12.17 Stand 01.12.18 Berufsfachschule für Logopädie der Ev. Krankenhaus Alsterdorf gGmbH privat Logopäde/in Ev. Krankenhaus Alsterdorf 60 60 60 MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH privat Ergotherapeut/in Asklepios Klinikum Harburg 78 78 78 privat Logopäde/in Asklepios Klinikum Harburg 75 75 75 privat Physiotherapeut/in Asklepios Klinikum Harburg 70 70 70 UKE Berufsfachschule für Physiotherapie staatlich Physiotherapeut/in Universitätsklinikum HH-Eppendorf 75 75 75 Gesamt über alle Ausbildungen 358 358 358 Quelle: Krankenhausplan der Freien und Hansestadt Hamburg 8. In welchem Verhältnis stehen Angebot und Nachfrage bei den (kostenfreien ) Ausbildungsplätzen für Gesundheitsfachberufe in den Hamburger Krankenhäusern? Können regelhaft alle Ausbildungsplätze besetzt werden ? Es können generell stets alle Ausbildungsplätze in den Berufsfachschulen besetzt werden, die mit Hamburger Plankrankenhäusern verbunden sind. Nicht ausgeschlossen ist, dass Schülerinnen und Schüler die Ausbildung abbrechen oder die Ausbildung aus anderen Gründen abgebrochen wird. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bezogen auf die (kostenfreien) Ausbildungsplätze für die betreffenden Gesundheitsfachberufe an den Hamburger Krankenhäusern ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Schule Träger Ausbildung ausbildendes Krankenhaus Anteil besetzter Ausbildungsplätze an den Plätzen insgesamt in % Stand 01.07.16 Stand 01.07.17 Stand 01.07.18 Berufsfachschule für Logopädie der Ev. Krankenhaus Alsterdorf gGmbH privat Logopäde/in Ev. Krankenhaus Alsterdorf 93,3 95,0 100,0 MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH (Asklepios) privat Ergotherapeut/in Asklepios Klinikum Harburg 96,2 96,2 96,2 privat Logopäde/in Asklepios Klinikum Harburg 49,3 66,7 96,0 privat Physiotherapeut/in Asklepios Klinikum Harburg 108,6 108,6 101,4 UKE Berufsfachschule für Physiotherapie staatlich Physiotherapeut/in Universitätsklinikum HH-Eppendorf 100,0 104,0 101,3 Gesamt über alle Ausbildungen 89,1 93,9 98,9 Quellen: Krankenhausplan der Freien und Hansestadt Hamburg, Abfrage der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zur Besetzung der Ausbildungsplätze an den Hamburger Plankrankenhäusern, Berechnungen Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz. Drucksache 21/15186 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Eine Auslastung über 100 Prozent bedeutet, dass zusätzliche Ausbildungsplätze besetzt worden sind. 9. Setzt sich der Senat dafür ein, den Anteil der von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Ausbildungsplätze in den betreffenden Gesundheitsfachberufen in Hamburg zu steigern? Wenn ja, wie? Ja. Die zuständige Behörde ist im Rahmen der Krankenhausplanung im intensiven Kontakt mit Hamburger Plankrankenhäusern und einer privaten Berufsfachschule, um diese in die Refinanzierung nach Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) zu überführen und somit Schulgeldfreiheit zu erreichen. 10. Wann ist nach Kenntnis des Senates mit einer bundesweiten Abschaffung des Schulgeldes in den betreffenden Gesundheitsberufen zu rechnen ? Die Bunderegierung hat sich dazu noch nicht geäußert, zu welchem Zeitpunkt eine entsprechende Regelung, wie sie in der Koalition und auf Bundesebene vereinbart ist, in Kraft treten wird. 11. Welche Berufsfachschulen in Hamburg bieten in Kooperation mit einer Hochschule einen akademischen Abschluss in den betreffenden Gesundheitsfachberufen an? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln.) Eine Übersicht über die Berufsfachschulen, die in Hamburg eine Kooperation mit einer Hochschule einen akademischen Abschluss in den betreffenden Gesundheitsfachberufen anbieten, ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Schule Träger Ausbildung Kooperation mit Hochschule Studiengang/Abschluss1 Berufsfachschule für Logopädie der Ev. Krankenhaus Alsterdorf gGmbH privat Logopäde/in MSH Medical School HH Bachelorstudiengang Physiotherapie (B.Sc.) Institut für praxisorientierte Weiterbildung GmbH privat Physiotherapeut/in MSH Medical School HH Bachelorstudiengang Physiotherapie (B.Sc.) Ludwig Fresenius Schulen GmbH privat Physiotherapeut/in Hochschule Fresenius Bachelorstudiengang Physiotherapie (B.Sc.) MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH (Asklepios ) privat Ergotherapeut/in IB-Hochschule Studiengang Ergotherapie (B. Sc.) MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH (Asklepios ) privat Logopäde/in IB-Hochschule Studiengang Logopädie (B. Sc.) MAH Medizinische Akademie Hamburg GmbH (Asklepios ) privat Physiotherapeut/in IB-Hochschule Studiengang Physiotherapie (B. Sc.) UKE Berufsfachschule für Physiotherapie staatlich Physiotherapeut/in Hochschule21 Physiotherapie DUAL (Bachelor of Science) 1 aufgeführt sind die Studiengänge, die konkret bezogen auf den jeweiligen Gesundheitsfachberuf angegeben sind. Der Studiengang angewandte Therapiewissenschaft ist nicht mit aufgeführt . Quellen: Recherche der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz auf Basis der Angaben der betreffenden Schulen im Internet. Weitere Hinweise finden sich auf den Websites der jeweiligen Schulen. 12. Wirkt sich die Möglichkeit eines akademischen Abschlusses auf die Bewerbungslage der betreffenden Schulen positiv aus? Nach Aussage der Schulen interessiert sich im Durchschnitt jede/r Zweite für eine duale Ausbildung. Im Institut für praxisorientierte Wissenschaften studieren über drei Viertel der Auszubildenden dual an der MSH. Um die Ausbildung in Therapieberufen für Nicht-Abiturientinnen/-Abiturienten und für Abiturientinnen/Abiturienten gleicher- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/15186 7 maßen attraktiv zu machen, muss nach Aussage vieler Schulleitungen die Option zur Erlangung eines akademischen Grades ermöglicht werden können. Diesem Anspruch gehen die meisten Schulen nach. Die Bewerberzahlen für den rein berufsfachschulischen Bereich gehen dadurch aber nicht zurück. 13. Sind mit einem akademischen Abschluss in den betreffenden Gesundheitsfachberufen für die Absolventinnen und Absolventen zusätzliche Kosten verbunden? Wenn ja, in welcher Höhe? Die Höhe der Studiengebühren ist abhängig von der kooperierenden Hochschule und deren Studienkonzepten und liegt in der Regel während der Phase, in der zunächst ausbildungsbegleitend studiert wird, im Durchschnitt bei 120 Euro/Monat. Mit dem Ende der Ausbildung und dem darauf in der Regel folgenden Vollzeitstudium liegen die Studiengebühren zwischen 280 und 450 Euro/Monat zuzüglich Prüfungsgebühren. 14. Welche Bedeutung hat die Akademisierung der Gesundheitsberufe aus Sicht des Senates für die Zukunft der betreffenden Berufsbilder und die Fachkräftegewinnung? Aus Sicht der zuständigen Behörden sollte neben der Beibehaltung einer Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf an einer Berufsfachschule auch eine Akademisierung der Gesundheitsberufe angeboten werden, weil diese künftig komplexere Tätigkeiten ausüben werden als heute. Aufgrund der zunehmenden Komplexität chronischer beziehungsweise geriatrischer Erkrankungen und Multimorbidität, die zu einer sektorenübergreifenden , interprofessionellen und insbesondere rehabilitativen Versorgung führen, müssen die Gesundheitsberufe befähigt werden, ihr Handeln anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse zu reflektieren und die zur Verfügung stehenden Versorgungsmöglichkeiten kritisch prüfen zu können. 15. Wie viele inhabergeführte Praxen in den betreffenden Gesundheitsberufen sind aktuell in Hamburg verzeichnet? (Bitte nach Berufsgruppe aufschlüsseln .) Auf Grundlage von Daten des VdeK LV Hamburg gibt es folgende Praxen: Physiotherapeuten 761 Ergotherapeuten 186 Logopäden 241 Podologen 78 16. Wie viele Praxen welcher Berufsgruppen sind in den letzten drei Jahren geschlossen worden? 17. Wie viele Praxen welcher Berufsgruppen wurden in den letzten drei Jahren eröffnet? Eine Angabe, wie viele Praxen in den letzten drei Jahren geschlossen oder geöffnet wurden, kann aufgrund fehlender Datenbasis nicht gemacht werden.