BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1541 21. Wahlperiode 15.09.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Kruse (FDP) vom 09.09.15 und Antwort des Senats Betr.: Werbung für Gründer und Kreative – Pop-up-Stores für Hamburg? Durch das Berliner Konzept „Pop into Berlin“ werden in verschiedenen Metropolen Europas sogenannte Pop-up-Stores für jeweils eine Woche, im Zeitraum von September bis Dezember 2015, eröffnen. Ziel dieses Konzeptes ist es Investoren und Touristen durch Berliner Unternehmen und Kulturschaffende anzuziehen. Wirtschaftsförderer, das Tourismus-Marketing Visit Berlin, die Verwaltung und Unternehmen vor Ort beteiligen sich gemeinsam daran. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften der Hamburg Marketing GmbH und ihrer Konzerntöchter wie folgt: 1. Wie bewertet der Hamburger Senat das Konzept aus Berlin mit verschiedenen Pop-up-Stores in Europa, um Investoren und Touristen zu werben? Kann das Konzept „Pop into Berlin“ auch für Hamburg von Bedeutung sein? Wenn ja, wodurch? Wenn nein, warum nicht? Alle europäischen Metropolen stehen im zunehmenden Wettbewerb um Investoren, qualifizierte Arbeitskräfte und Touristen und entwickeln spezifische Marketingaktivitäten , um sich in diesem Wettbewerb zu positionieren. Die zuständige Behörde verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, den Bekanntheitsgrad, die Standortattraktivität und die Internationalität Hamburgs durch ein profiliertes, zielgerichtetes und übergreifendes Marketing zu steigern und hat zu diesem Zweck die Hamburg Marketing GmbH (HMG) gegründet (vergleiche Drs. 19/6161). Im Übrigen hat sich der Senat mit dem Berliner Konzept nicht befasst. 2. Gibt es vom Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde Planungen zu ähnlichen Projekten? Wenn ja, wann werden diese umgesetzt, mit welchen Beteiligten und mit wie vielen finanziellen Mitteln wird die Freie und Hansestadt Hamburg dies unterstützen? Wenn nein, warum nicht? Die Hamburg Convention Bureau GmbH (HCB) als Tochter der HMG führt seit 2014 das Veranstaltungsformat „Hamburg on Tour“ durch: 2014 war Hamburg on Tour zu Gast in Wien. Vom 18. bis 19. September 2015 wird es in Kopenhagen umgesetzt. Eine Fortsetzung im Jahr 2016 ist geplant. Das Konzept „Hamburg on Tour“ beruht auf jährlichen Live-Kommunikations-Events in internationalen Metropolen (http:// hamburg-ahoi.com/hamburg-on-tour/). Ziel des Veranstaltungsformats ist es, die Stär- Drucksache 21/1541 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 ken der Metropolregion Hamburg insbesondere gegenüber einer jungen Zielgruppe unmittelbar erlebbar zu machen. Zur Erreichung dieses Ziels werden Partner aus der Metropolregion Hamburg aus den Bereichen Kultur, Medien, Musik und Wirtschaft eingebunden (unter anderem Elbphilharmonie, Thalia Theater, Hamburgische Staatsoper , Hamburg Ballett, Kunstmeile Hamburg, NDR Sinfonieorchester, City Management Hamburg, Deutsche Bahn). Die zuständige Behörde stellt dem HCB dafür im laufenden Jahr 250.000 Euro zur Verfügung. Schwerpunktmäßig verfolgen Senat und HMG jedoch den Ansatz, in Kooperation mit städtischen oder privaten Partnern im Rahmen bestehender Anlässe die Stärken der Metropolregion Hamburg durch gezielte Medienarbeit national und international zu vermarkten. Daneben gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen der Konzerntöchter Hamburg Tourismus GmbH und Hamburg Convention Bureau GmbH sowie der übrigen für das Hamburg Marketing relevanten Gesellschaften zur Ansprache von Touristen, Unternehmen und sonstiger Besucher in Form von Messebeteiligungen oder Branchenevents. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft mbH betreibt an verschiedenen Standorten in Hamburg und mit unterschiedlichen Konzepten und Partnern Pop-up-Flächen. Ziel dieser Pop-up-Aktivitäten ist es allerdings, Akteuren der Kreativwirtschaft die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten im Rahmen einer temporären Flächennutzung der Öffentlichkeit zu präsentieren beziehungsweise ihre Konzepte und Ideen in einem öffentlichen Rahmen auszuprobieren. Die Akteure der Kreativwirtschaft sollen damit – jenseits von langfristigen Vertragsbindungen und dauerhaften Verpflichtungen – Gelegenheit haben, temporär Flächen (vorwiegend Ladenflächen) zu nutzen. 3. Wird es detaillierte Planungen für die nächsten Jahre vom Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde geben, um Hamburg international stärker zu bewerben? Wenn ja, werden Start-ups darin eingebunden sein und wann werden diese Pläne der Bürgerschaft vorgestellt? Wenn nein, warum nicht? Siehe Antwort zu 2. Die Überlegungen der zuständigen Behörde zur Vermarktung der Eröffnung der Elbphilharmonie 2017 und gegebenenfalls der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 sind noch nicht abgeschlossen. Inwieweit Start-ups in den Konzepten gegebenenfalls eine Rolle spielen werden steht derzeit noch nicht fest.