BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/15455 21. Wahlperiode 11.12.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Jennyfer Dutschke (FDP) vom 05.12.18 und Antwort des Senats Betr.: Kostenfreiheit der Ausbildung in Gesundheits- und Pflegeberufen (II) An den staatlichen Pflegeschulen ist die Ausbildung in Hamburg bereits kostenfrei . Ferner ist in der Freien und Hansestadt Hamburg die Ausbildung in der Logopädie, Ergo- und Physiotherapie an der MAH Medizinische Akademie GmbH der Asklepios Kliniken ebenfalls bereits kostenfrei, da die Ausbildung über die Träger der gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird.1 Senatorin Prüfer-Storcks äußerte kürzlich, dass sie sich für mehr Zusammenschlüsse von Plankrankenhäusern und privaten Berufsfachschulen im Gesundheitsbereich einsetzt, damit die Kosten der Ausbildung beziehungsweise das Schulgeld nicht von den Berufsschülern, sondern von den gesetzlichen Krankenkassen getragen wird. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Für welche nicht kostenfrei erlernbaren Gesundheitsberufe bietet sich ein Zusammenschluss von Plankrankenhäusern und privaten Berufsfachschulen tatsächlich an? Für welche Gesundheitsberufe bietet sich kein Zusammenschluss an? (Bitte einzeln ausführen für die folgenden Gesundheitsberufe: Ergotherapie, Logopädie, Diätassistenz, Masseure, medizinische Bademeister, medizinisch-technische Laborassistenz, medizinisch-technische Radiologieassistenz, Orthopisten, pharmazeutisch -technische Assistenz, Physiotherapie und Podologie. Bitte erläutern , in welchen Bereichen es Zusammenschlüsse gibt.) Grundsätzlich bieten sich aus Sicht der zuständigen Behörde Zusammenschlüsse von Plankrankenhäusern und privaten Berufsfachschulen bei allen Gesundheitsberufen mit Ausnahme von Podologen, Masseuren/medizinischen Bademeistern an. Besonders eignen sich insbesondere die Berufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie für eine Angliederung an Hamburger Plankrankenhäuser. Einen Zusammenschluss zwischen privater Berufsfachschule und einem Krankenhaus gibt es seit 2016 bei der Ausbildung von Logopäden, die durch die Aufnahme der Ausbildungskapazitäten in den Krankenhausplan der Freien und Hansestadt Hamburg in die Finanzierung über die Krankenkassen und damit vom Schulgeld befreit werden konnten. 2. Wie soll dieser „Zusammenschluss“ aussehen? Das Krankenhaus beziehungsweise die Krankenhäuser können Träger einer Berufsfachschule werden. Dazu können sie sich beispielsweise an einer privaten Berufsfachschule als Mehrheitsgesellschafter beteiligen. 1 Vergleiche Drs. 21/10386. Drucksache 21/15455 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Welche Vor- und Nachteile bieten Zusammenschlüsse zwischen Plankrankenhäusern und privaten Berufsfachschulen für a) die Schüler und Auszubildenden, b) die Plankrankenhäuser, c) die privaten Berufsfachschulen? Insbesondere für die Auszubildenden haben solche Zusammenschlüsse zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel Schulgeldfreiheit, praxisnahe Ausbildungsplätze sowie gesicherte Praxiseinsätze am Krankenhaus. Auch für die Plankrankenhäuser bieten sich Vorteile durch die Sicherung von Qualitätsstandards sowie Sicherung von zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die privaten Berufsfachschulen erhalten als Kooperationspartner Krankenhäuser, praxisnahe Ausbildungsplätze sowie gesicherte Praxiseinsätze am Krankenhaus. Dem stehen Investitionen und zum Teil veränderte Gesellschafterstrukturen gegenüber . 4. Welche Gesundheitsberufe, die aktuell einem Schulgeld unterliegen und in privaten Gesundheitsfachschulen angeboten werden, lassen sich auch im Rahmen kostenfreier Ausbildungsalternativen in der Freien und Hansestadt Hamburg erlernen? Welche nicht? (Bitte nach einzelnen Berufen aufschlüsseln.) Berufsgruppe Schulgeldfreie Berufsfachschulen verbunden mit Krankenhäusern Schulgeld belegte private Berufsfachschulen Ergotherapeut/in X Logopäde/in X Physiotherapeut/in X Masseur/in u. med. Bademeister/in X Podologe/in X Diätassistent/in X MTA-Labor X MTA-Radiologie X Orthoptist/in X 5. Welchen Bedarf für die unter 4. genannten Berufe gibt es jeweils in der Freien und Hansestadt Hamburg? (Bitte einzeln aufschlüsseln.) Die Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschulen für den ambulanten Bereich, Krankenhäuser und rehabilitativer Versorgungsangebote ist nach Kenntnis der zuständigen Behörde weiterhin hoch. Ein konkreter Bedarf für Hamburg kann aber nicht beziffert werden.