BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/15531 21. Wahlperiode 21.12.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Ralf Niedmers (CDU) vom 13.12.18 und Antwort des Senats Betr.: „Hyperloop“ im Hamburger Hafen? Wie kürzlich bekannt wurde, arbeiten die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und das kalifornische Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) gemeinsam am Containertransport in Hochgeschwindigkeit, in Form eines sogenannten Hyperloops. Zum Zwecke dieses Vorhabens gründeten die beiden Unternehmen ein Joint Venture namens Hyper Port Cargo Solutions. Zunächst seien die Entwicklung einer Transportkapsel für Standardseecontainer, eine 100 Meter lange Röhren-Teststrecke sowie der Aufbau einer Übergabestation voraussichtlich auf dem Containerterminal Altenwerder geplant. Unter dem „Hyperloop“ versteht man Magnetschwebebahnen, in der Kapseln durch unterirdische Tunnel bis zu 1 200 km/h schnell rasen. In der Röhre herrscht annähernd ein Vakuum, sodass sich die Züge ohne Luftwiderstand und Reibung vorwärts bewegen. Auf diese Weise würde die Transportkapsel beispielsweise von Hamburg nach Frankfurt am Main nur 30 Minuten brauchen . Im Hamburger Hafen könnten damit die Container in Kapseln durch den Tunnel geleitet und damit rasend schnell an ihr Ziel gebracht werden. Derzeit bezweifeln Experten jedoch die realistische Umsetzung dieser Technik ebenso wie deren Wirtschaftlichkeit. Es scheint somit fraglich, ob es in zwei bis drei Jahren in Hamburg eine „Hyperloop“-Baustelle geben wird. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der HHLA wie folgt: 1. Waren der Senat und/oder die zuständige Behörde an den Gesprächen mit HTT beteiligt oder haben bereits eigene Gespräche geführt? Wenn ja, wann haben diese mit welchem Inhalt stattgefunden und wer war konkret beteiligt? Nein. 2. Ist für den Bau einer „Hyperloop“-Teststrecke ein Planfeststellungsverfahren erforderlich? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Hiermit hat sich die zuständige Behörde noch nicht befasst. Drucksache 21/15531 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Ist es richtig, dass sich die Länge der geplanten „Hyperloop“-Teststrecke auf 100 Meter beschränken soll? Wenn nein, welche Länge soll die „Hyperloop“-Teststrecke haben? 4. Auf welche maximale Geschwindigkeit kann auf der geplanten „Hyperloop “-Teststrecke beschleunigt werden? 5. Wurden oder werden neben dem Containerterminal Altenwerder weitere mögliche Standorte geprüft? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) als börsennotierte Aktiengesellschaft beantwortet Fragen aus aktienrechtlichen Gründen nur einheitlich auf der jährlichen Hauptversammlung. 6. Ist der Bau einer „Hyperloop“-Teststrecke nach Auffassung des Senats beziehungsweise der zuständigen Behörde innerhalb der nächsten fünf Jahre realistisch? Wenn ja, worauf gründet sich diese Annahme? Wenn nein, warum nicht? Hiermit hat sich der Senat noch nicht befasst. 7. Hat der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde Kenntnis über die Kosten, die der Bau einer „Hyperloop“-Teststrecke mit sich brächte? Bitte nach DIN Kostengruppen differenzieren. Nein. 8. Welche Vorteile sind durch den Einsatz eines „Hyperloops“ in Hamburg zu erwarten? Gibt es zudem Nachteile? Wenn ja, welche? Siehe Drs. 21/15501. 9. Wie bewertet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde grundsätzlich das Vorhaben der HHLA, den Hamburger Hafen mit einem „Hyperloop“ auszustatten? Der Senat begrüßt grundsätzlich Bestrebungen, Innovationen in Hamburg zu entwickeln und zu etablieren. Bei dem konkreten Vorhaben des „Hyperloops“ handelt es sich um ein Projekt der HHLA zur Erprobung eines neuen Transportsystems. Der Senat bewertet es positiv, wenn in Hamburg entsprechende Technik entwickelt und ausprobiert wird.