BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16307 21. Wahlperiode 26.02.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 19.02.19 und Antwort des Senats Betr.: Wertschätzung von Lebensmitteln in Hamburg verbessern Seit März 2012 setzt sich das Projekt „Zu gut für die Tonne!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln ein. Dabei geht es in Kooperation mit der Landwirtschaft, der Industrie, dem Handel, der Gastronomie und Verbraucherschützern vor allem um die Aufklärung über den hohen Wert von Lebensmitteln und über den Umgang im Hinblick auf deren Haltbarkeit. Darunter fallen auch Hinweise über die wichtige Arbeit von Hilfsorganisationen wie zum Beispiel der Hamburger Tafel und deren Bedarf an Lebensmittelspenden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Gesundheitsausschuss hat sich in seiner Sitzung am 10. Januar 2019 mit dem Thema Lebensmittelverschwendung respektive Lebensmittelwertschätzung ausführlich befasst. Siehe Drs. 21/15894. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Mit welchen Maßnahmen und Projekten versucht der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde, die Verbraucherinnen und Verbraucher in Hamburg für eine stärkere Wertschätzung von Lebensmitteln zu sensibilisieren? 2. Inwieweit kooperieren der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden mit der Landwirtschaft, der Industrie, dem Handel, der Gastronomie und Verbraucherorganisationen bei der Aufklärung über den Wert von Lebensmitteln in Hamburg? Siehe Drs. 21/15894. 3. Liegen dem Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde Daten bezüglich der sogenannten Wegwerfrate bezogen auf genusstaugliche Lebensmittel in Hamburg vor? Wenn ja, wie hat sich die Wegwerfrate seit 2011 jahresweise bis heute entwickelt? 4. Erachtet es der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde als realistisch , die Wegwerfrate für genusstaugliche Lebensmittel, wie von der EU-Kommission in dem „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa “ vorgegeben, auch in Hamburg bezogen auf das Ausgangsjahr 2011 bis 2020 zu halbieren? Wenn ja, welche Maßnahmen zu der Erreichung dieses Ziels führen der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden aktuell durch? Wenn nein, warum nicht? Drucksache 21/16307 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die bisherigen Studien zur Messung der Lebensmittelverschwendung weisen erhebliche Unschärfen auf, da es an einer einheitlichen Messmethode fehlt. Im Übrigen siehe Drs. 21/15894. Da es keine verlässlichen Daten zur Wegwerfrate gibt, kann auch die Reduzierung nicht quantifiziert werden. Ein korrekter Nachweis der Halbierung der Wegwerfrate bis 2030, wie es das UN-Nachhaltigkeitsziel vorgibt, erscheint daher kaum realistisch. Die bisherigen Studien zur Messung der Lebensmittelverschwendung weisen erhebliche Unschärfen auf, da es an einer einheitlichen Messmethode fehlt. Im Übrigen siehe Drs. 21/15894. 5. Inwieweit beteiligt sich Hamburg an dem Projekt „Zu gut für die Tonne!“ und inwieweit wurde dieses bereits in Hamburg umgesetzt? Bitte alle Einzelmaßnahmen auflisten, die über dieses Projekt entweder bereits durchgeführt wurden, aktuell durchgeführt werden oder deren Durchführung für die Zukunft in Planung ist. Auf der Webseite von „Zu gut für die Tonne“ befindet sich eine Meldung zur Veröffentlichung der Checkliste der Verbraucherzentrale Hamburg, die praktische Hinweise zur Haltbarkeit von Lebensmitteln vermittelt: https://www.zugutfuerdietonne.de/no_cache/meldungen/artikel/verbraucherzentralehamburg -veroeffentlicht-praktische-checkliste-mit-hinweisen-zur-haltbarkeit/ ?cHash=55f6f75df7e171a7bd9bd912bda6ca33&sword_list%5B0%5D=hamburg. Darüber hinaus beteiligt sich ein Betrieb der DEHOGA an diesem Projekt und die Hamburger Berufsschule für Köchinnen und Köche, die mit einer Aktion teilgenommen haben, bei der in der Öffentlichkeit gekocht wurde. Im Übrigen siehe Drs. 21/15894. 6. Inwieweit klärt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die Hamburgerinnen und Hamburger über die Arbeit von Hilfsorganisationen , wie zum Beispiel der Hamburger Tafel, und über die Möglichkeit, Lebensmittelspenden zu leisten, auf? Wie in der oben genannten Sitzung des Gesundheitsausschusses berichtet (siehe Drs. 21/15984), ist auf der Website der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz ein Beitrag zum Thema Vermeidung von Lebensmittelverschwendung eingestellt (https://www.hamburg.de/lebensmittel/4600836/lebensmittelverschwendung/), der unter den weiterführenden Links auf die Hamburger Tafel verweist. Ferner informiert auch die Behörde für Umwelt und Energie unter dem Link https://www.hamburg.de/ressourcen-und-materialeffizienz/12066424/gemeinsamgegen -lebensmittelverschwendung/ über die Arbeit der Hamburger Tafel e.V.