BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16535 21. Wahlperiode 22.03.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Detlef Ehlebracht, Dirk Nockemann und Peter Lorkowski (AfD) vom 14.03.19 und Antwort des Senats Betr.: Die reale Entwicklung des Verkehrs in Hamburg (II) Gemäß der Drs. 21/15955 „Entwicklung des Verkehrs in Hamburg“ ist die Verkehrsbelastung in der Innenstadt, insbesondere seit dem Jahr 2000, rückläufig . Demnach reduzierte sich zwischen 2000 und 2017 der tägliche Verkehr werktags (DTVw) im Schnitt um 10,9 Prozent in der Kernstadt, in der City sogar um 13,3 Prozent. Auch auf den Stadtstraßen reduzierte sich das Verkehrsaufkommen um 7,2 Prozent. Insgesamt nahm das Verkehrsaufkommen um 3,5 Prozent ab – trotz steigender Bevölkerungszahlen. Nach der Antwort des Senats in der Drs. 21/16190 „werden die Zählstellen entsprechend ihrer Lage im Straßennetz den Bereichen (City, Kernstadt und so weiter) zugeordnet. Aus den Veränderungen an den einzelnen Zählstellen kann aufgrund der großen Anzahl der Zählstellen sicher auf die Entwicklung des Verkehrsaufkommens geschlossen werden. Absolute Zahlen für die Gesamtmenge der Kfz in einzelnen Bereichen liegen daher nicht vor.“ Um den Prozentsatz wie in Ihrer Antwort zu Drs. 21/15955 zu berechnen, braucht man einen Grundwert, der immer 100 Prozent entspricht. Der von Ihnen angegebene Prozentsatz hat ebenso einen Prozentwert.1 Dies vorausgeschickt fragen wir den Senat: 1. Wie hat sich seit dem Jahr 2000 bis einschließlich 2017 das Verkehrsaufkommen von Kraftfahrzeugen in Hamburg in absoluten Zahlen des DTVw-Wertes entwickelt? Bitte geben Sie den Grundwert, Prozentwert und Prozentsatz an jeweils für a) in der City, b) in der Kernstadt, c) auf den Stadtstraßen, d) Ring und Tangential, e) Landesgrenze, f) Landesgrenze ohne BAB, 1 https://www.kapiert.de/mathematik/klasse-7-8/prozentrechnung-zinsrechnung/mitprozenten -rechnen-1/prozentsaetze-berechnen/. Drucksache 21/16535 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 g) auf den Autobahnen, h) in der Gesamtsumme. Die in der Tabelle angegebenen Grund- und Prozentwerte der Entwicklung des Verkehrsaufkommens von Kraftfahrzeugen in Hamburg setzen sich aus der Summe des Verkehrsaufkommens aller Zählstellen, die jeweils entsprechend ihrer Lage im Straßennetz den Bereichen (City, Kernstadt und so weiter) zugeordnet werden, zusammen . Dabei gibt es in Hamburg: - City: 13 Zählstellen - Kernstadt: 35 Zählstellen - Stadtstraßen: 273 Zählstellen - Ring- und Tangentialverkehr: 34 Zählstellen - Landesgrenze: 42 Zählstellen - Landesgrenze ohne Autobahnen: 34 Zählstellen - Autobahnen: 37 Zählstellen - Gesamt: 327 Zählstellen Jahr Kern-stadt City Ring- und Tangential Landesgrenze Landesgrenze ohne BAB Autobahnen Stadtstraßen Gesamt 2000 980 000 446 000 1 185 000 1 113 000 579 000 2 932 000 7 812 000 11 255 000 2001 955 000 442 000 1 197 000 1 128 000 590 000 2 978 000 7 715 000 11 253 000 2002 949 000 439 000 1 199 000 1 130 000 585 000 3 015 000 7 646 000 11 212 000 2003 950 000 431 000 1 194 000 1 121 000 585 000 3 004 000 7 631 000 11 195 000 2004 934 000 423 000 1 186 000 1 125 000 584 000 3 011 000 7 617 000 11 191 000 2005 929 000 424 000 1 185 000 1 130 000 591 000 2 978 000 7 605 000 11 153 000 2006 936 000 420 000 1 190 000 1 129 000 588 000 2 987 000 7 578 000 11 131 000 2007 923 000 420 000 1 188 000 1 139 000 593 000 3 029 000 7 535 000 11 148 000 2008 911 000 406 000 1 183 000 1 125 000 588 000 2 962 000 7 430 000 10 966 000 2009 906 000 417 000 1 177 000 1 133 000 585 000 2 992 000 7 380 000 10 929 000 2010 884 000 397 000 1 176 000 1 129 000 582 000 2 995 000 7 309 000 10 855 000 2011 893 000 406 000 1 185 000 1 137 000 588 000 3 003 000 7 370 000 10 930 000 2012 873 000 405 000 1 168 000 1 137 000 594 000 2 973 000 7 330 000 10 861 000 2013 870 000 397 000 1 166 000 1 142 000 593 000 3 024 000 7 306 000 10 886 000 2014 873 000 395 000 1 171 000 1 138 000 595 000 2 990 000 7 299 000 10 843 000 2015 865 000 392 000 1 166 000 1 156 000 601 000 3 050 000 7 278 000 10 885 000 2016 878 000 390 000 1 161 000 1 157 000 597 000 3 081 000 7 275 000 10 906 000 2017 873 000 387 000 1 171 000 1 155 000 593 000 3 053 000 7 250 000 10 866 000 Im Übrigen siehe Drs. 21/15955. 2. Nach der Antwort des Senats in der Drs. 21/16190 wird „in den überwiegenden Fällen von einem Ingenieurbüro manuell gezählt. Die Zählungen werden in der Regel mithilfe von Zählpersonal in der Zeit von 6 bis 19 Uhr durchgeführt. Die so ermittelten Rohdaten werden der zuständigen Behörde übermittelt und mit einem mathematischen Verfahren auf 24- Stunden-Werte hochgerechnet.“ Bitte erläutern Sie dieses „mathematische Verfahren“. Aus den Werten der Dauerzählstellen in Hamburg wurden für jeden Wochentag (Montag bis Freitag) richtungsgetrennt 468 sogenannte normierte Ganglinien für Pkws und 421 normierte Ganglinien für Lkws ermittelt. Bei einer Ganglinie handelt es sich um die zeitliche Verteilung der Kraftfahrzeuge über den gesamten Tag. Für die Berechnung der Ganglinien wird das mathematische Verfahren der „Fourier-Analyse“ angewendet . Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/16535 3 Anschließend wird bei der Hochrechnung der Zeiträume 00.00 Uhr bis 06.00 Uhr und 19.00 Uhr bis 24.00 Uhr aus den normierten Ganglinien für jede Fahrbeziehung und jede Fahrzeugart automatisch diejenige Ganglinie ausgewählt, die mit den Zählwerten in der Zählzeit 06.00 Uhr bis 19.00 Uhr am besten übereinstimmt.