BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16623 21. Wahlperiode 02.04.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Jens Wolf (CDU) vom 25.03.19 und Antwort des Senats Betr.: Nachpflanzung von Bäumen in Winterhude? Hamburg ist eine der grünsten Städte Europas, insbesondere die zahlreichen Straßenbäume prägen unser Stadtbild. Entgegen vollmundiger Aussagen („Lebensqualität kommt nicht aus dem Betonmischer. Das wissen die (...) Hamburger, denen ihre Bäume am Herzen liegen (...). Hamburgs Bäume brauchen eine langfristige Perspektive über den Wahltermin hinaus.“) werden in Hamburg jedoch mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt. Von 2010 bis 2016 hat sich die Anzahl der Straßenbäume von 230 405 auf 224 947 reduziert – und dieser Trend wird anhalten. Denn obwohl Hamburg durchschnittlich rund 2 500 Straßenbäume pro Jahr durch Fällungen verliert, plant der Senat für 2019 und 2020 lediglich 920 beziehungsweise 720 Nachpflanzungen. Unsere Forderung nach einer Erhöhung auf mindestens 1 000 Nachpflanzungen gefällter Straßenbäume pro Jahr (Drs. 21/15268) lehnte die rot-grüne Mehrheit in der Bürgerschaft ab. Diese Nachpflanzpraxis wirft einige Fragen auf. Während beispielsweise im Poelchaukamp vor der Hausnummer 1 der Stumpf eines gefällten Baumes seit vielen Jahren einen traurigen Anblick bietet und auch der an der Kreuzung Poelchaukamp/Dorotheenstraße entfernte Baum nach wie vor ohne Nachfolger ist, zeigen andere Beispiele in Winterhude, dass Nachpflanzungen auch unverzüglich erfolgen können. So wurden gefällte Bäume in der Straße Fernsicht (vor der Hausnummer 5), in der Mövenstraße (Ecke Leinpfad ) und im Leinpfad (vor der Hausnummer 23) zum Teil innerhalb von zwei Tagen ersetzt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Sämtliche Bäume an den angeführten Standorten wurden in der Saison 2017/2018 gefällt und wurden beziehungsweise werden in der Saison 2018/2019 ersetzt. Für die Straßenbäume an der Fernsicht 5 und am Leinpfad 23 wurden die Ersatzpflanzungen im Zeitraum 27.Februar – 1.März 2019 vorgenommen. Der Straßenbaum Mövenstraße/Leinpfad musste nach den Herbststürmen 2017 gefällt werden. Auch in diesem Fall erfolgte die Ersatzpflanzung im zuvor genannten Zeitraum. Der Jungbaum am Poelchaukamp/Dorotheenstraße wurde im Oktober 2017 durch den Sturm Xavier entwurzelt. Die Ersatzpflanzung ist für Anfang April 2019 vorgesehen . Der Standort Poelchaukamp vor der Hausnummer 1 wird nicht nachgepflanzt. Eine Ersatzpflanzung ist im Dezember 2018 erfolgt, siehe dazu auch Antwort zu 5. Drucksache 21/16623 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Nach welchen Kriterien wird festgelegt, ob überhaupt eine Nachpflanzung gefällter Bäume erfolgt? 2. Nach welchen Kriterien wird die Reihenfolge der Nachpflanzung gefällter Bäume festgelegt? 3. Wie lange dauert es durchschnittlich bis eine Nachpflanzung gefällter Bäume erfolgt? Bei Eignung des Standortes erfolgt die Nachpflanzung an derselben Stelle. Sofern der Standort aus fachlicher Sicht ungeeignet ist, erfolgt die Pflanzung an einem Alternativstandort – beides wird dem örtlich zuständigen Regionalausschuss bereits mit Vorlage der Fälllisten zur Kenntnis gegeben. Sämtliche gefällte Straßenbäume werden in der darauf folgenden Pflanzsaison ersetzt. Darüber hinaus hat der Bezirk Hamburg-Nord in der laufenden Wintersaison zusätzlich insgesamt 169 Straßenbäume an bisher nicht erschlossenen Standorten gepflanzt und somit erheblich mehr Bäume gepflanzt als gefällt. Nachpflanzungen im Rahmen von Bauvorhaben anderer Bedarfsträger erfolgen nach Beendigung der Baumaßnahme. 4. Wie kommen die erheblichen Unterschiede zwischen den Zeiträumen, die zwischen Fällung und Nachpflanzung liegen, allgemein und konkret im oben geschilderten Sachverhalt zustande? Siehe Vorbemerkung. 5. Wann wurde der Baum am Poelchaukamp vor der Hausnummer 1 gefällt und wann wird seine Nachpflanzung endlich erfolgen? Der Standort wird nicht nachgepflanzt, da die Baumscheibe zwischen Bordstein und Gehweg eine Tiefe von weniger als 1 m aufweist. Abzüglich der Rückenstütze des Bordsteins wäre der zur Verfügung stehende Raum nicht einmal für eine Pflanzung ausreichend, da die Ballengröße ab Baumschule einen Durchmesser von 80 – 100 cm aufweist. Der alte Straßenbaum stand bereits mit seinen Wurzelanläufen im Fahrbahnbereich – der Stubben wird im Zusammenhang mit Reparaturarbeiten der Fahrbahn ausgefräst. Alternativstandort für diesen Baum ist die Ohlsdorfer Straße gegenüber Nummer 87. Der Baum wurde im Dezember 2018 gepflanzt.