BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16627 21. Wahlperiode 02.04.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Kurt Duwe (FDP) vom 25.03.19 und Antwort des Senats Betr.: Dieser Zug hält nicht in Hamburg-Harburg und der nächste auch nicht? Medienberichten zufolge kommt auf die Bahnreisenden und Pendler aus dem Hamburger Süden ab dem 29. Juli 2019 die nächste massive Einschränkung zu. Der dann in Kraft tretende Fahrplan verheißt nichts Gutes. So sollen viele ICE, IC und EC Verbindungen die Haltestelle Hamburg-Harburg nicht mehr bedienen. Insgesamt sind davon 68 von 112 Fernzughalten in Harburg betroffen. Grund hierfür sollen erhebliche Gleisbauarbeiten sein. Vor dem Hintergrund des bereits zwischen 2011 und 2015 um 25 Prozent gestiegenen Fahrgastaufkommens, wird es zu deutlichen Auswirkungen bei den Fahrtzeiten und der Erreichbarkeit Harburgs kommen und die Mobilität in der gesamten südlichen Metropolregion Hamburgs wird stark beeinträchtigt werden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat engagiert sich kontinuierlich, baustellenbedingte unvermeidbare Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Die zuständige Behörde nimmt regelmäßig an den Bau- und Informationsdialogen der Deutsche Bahn AG (DB AG) teil, die dazu dienen, frühzeitig einen Austausch über Auswirkungen geplanter Baumaßnahmen herzustellen. Im Rahmen dieser Gespräche wurden in Bezug auf die seit mehreren Jahren geplanten Erneuerungen der Eisenbahnbrücken über den Zollkanal seitens der DB AG bislang keine Auswirkungen auf die Zughalte in Harburg genannt. Für das zweite Halbjahr des Jahres 2019 und im folgenden Zeitraum ist nach Auskunft der DB AG der Fahrplan bezüglich des Halts in Hamburg-Harburg noch nicht abschließend festgelegt, da sich die vorübergehenden baubedingten Einschränkungen derzeit noch in Klärung befinden. Es wird weiter darauf hin gearbeitet, die unvermeidbaren Einschränkungen zu minimieren. Aus diesem Grund sind zum jetzigen Stand keine konkreteren Informationen möglich. Ab dem Sommer des Jahres 2019 waren von der DB AG zunächst Bauarbeiten zur Erneuerung der Eisenbahnüberführungen Harburger Chaussee und Zollkanal zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg Hauptbahnhof geplant. Diese Maßnahmen machen Fahrplaneinschränkungen für Hamburg-Harburg erforderlich. Diese Baumaßnahme musste nun kurzfristig verschoben werden. Alle Fernverkehrshalte für Hamburg-Harburg werden daher nach Angaben der DB AG ab sofort wieder in den Fahrplan eingespielt. Allerdings sind im zweiten Halbjahr des Jahres 2019 weitere unterjährige Baumaßnahmen geplant. Die DB AG hat mitgeteilt, alle fahrplantechnischen Anstrengungen zu unternehmen, um die Auswirkungen auf die Bedienung Harburgs zu minimieren. Drucksache 21/16627 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Auswirkungen auf den Halt in Hamburg-Harburg könnten aber nicht vollständig vermieden werden. Die Baumaßnahmen an der Zollkanalbrücke sind für Anfang des Jahres 2020 geplant und erfordern entsprechende baubedingte Fahrplaneinschränkungen. Die dazugehörigen Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der DB AG wie folgt: 1. Welche Umstände haben zu der Entscheidung geführt, die Fernzughalte in Hamburg-Harburg derart zu begrenzen? 2. Wie viele und welche Verbindungen sind davon betroffen? 3. Seit wann hat der Senat Kenntnis von den geplanten Änderungen? 4. Was haben der Senat und die Deutsche Bahn (DB) bisher unternommen , um die damit zu erwartenden Einschränkungen so gering wie möglich zu halten? 5. Für welchen Zeitraum ist die Reduzierung der Fernzughalte geplant? 6. Wann und in welchem Umfang werden die bisherigen Fernzughalte in Hamburg-Harburg wieder gewährleistet? 7. Welche Alternativen werden den Fahrgästen während der Zeit der Einschränkungen zur Verfügung gestellt? 8. Werden die noch in Harburg haltenden Züge in der Zeit mehr Fahrgäste als bisher aufnehmen können? Wenn ja, in welchem Umfang? Wenn nein, warum nicht? 9. Wie sollen die zu erwartenden zusätzlichen Fahrgäste im Hamburger Hauptbahnhof noch bewältigt werden? 10. Inwieweit sind mit den südlichen Nachbargemeinden sowie dem Land Niedersachsen diese Einschränkungen am Fernbahnhof Hamburg- Harburg abgestimmt worden? Siehe Vorbemerkung.