BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16636 21. Wahlperiode 02.04.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Franziska Rath (CDU) vom 25.03.19 und Antwort des Senats Betr.: Patenschaften auf den letzten Drücker – Hat der Senat die Brückenfunktion von Paten bei der Integration nicht erkannt? (II) Am 16. November 2018 wies die Sozialsenatorin in einer Pressemitteilung darauf hin, dass bis zum 7. Dezember noch Mittel für die Förderung, Stärkung und Qualifizierung von Patenschaften aus dem Integrationsfonds beantragt werden könnten. Drs. 21/15544 informierte darüber, dass die im November 2016 (Drs. 21/6914) beschlossenen Mittel zu Beginn des Jahres 2019 vergeben werden sollten. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften der ASB Zeitspender-Agentur, stellvertretend für den Trägerverbund, der die Plattform openhamburg und zugehörige Kampagne organisiert (siehe Drs. 21/15544), wie folgt: 1. Wie viele Anträge sind für die 167 000 Euro eingegangen und wie viele Anträge wurden berücksichtigt? Insgesamt gingen zehn Anträge zur Ausschreibung ÖB 007/2018/AI241 ein, wovon neun Trägern ein positiver Bescheid erstellt werden konnte. 2. Welcher Träger erhielt für welchen Projektzweck Mittel in jeweils welcher Höhe von den ausgelobten Geldern? Alle Projekte erhalten die Projektmittel für die Förderung, Stärkung und Qualifizierung von Patenschaftsprojekten. Nachfolgende Tabelle zeigt die Träger, die nach Abschluss des Auswahlverfahrens Projektmittel bewilligt bekommen mit der entsprechenden Zuwendungshöhe, Zeitraum der Bewilligung sowie dem spezifizierten Zuwendungszweck: Träger Zuwendungszweck Zeitraum Zuwendung (bisher bewilligt ) Patriotische Gesellschaft Mentoring-Bereich im Diesterweg -Stipendium Hamburg 01.03.2019 – 30.06.2020 13 540,51 € Future of Ghana Germany e.V. Vermittlung von Patenschaften 01.03.2019 – 30.06.2020 11 080,08 € Human @ Human e.V. Projekt Begleiterberatung 01.03.2019 – 30.06.2020 12 620,51 € Bürger helfen Bürgern (RA) Lern-, Sozial- und Kulturpatenschaften Hamburg 01.03.2019 – 30.06.2020 13 589,70 € Schülerpaten e.V. Projektkoordination Schülerpaten 01.03.2019 – 30.06.2020 9 102,56 € Drucksache 21/16636 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Träger Zuwendungszweck Zeitraum Zuwendung (bisher bewilligt ) Leseleo e.V. Patenschaften zur Qualifzierung in Sprach- und Leseförderung 01.03.2019 – 30.06.2020 13 520,51 € Bee4change e.V. bee-Mentor Projekt 01.03.2019 – 30.06.2020 14 430,08 € Bergedorfer für Völkerverständigung e.V. Kontakt- und KulturMittlerinnen 01.03.2019 – 30.06.2020 15 000,00 € SchlauFox e.V. Bildungsmentoring 01.07.2019 – 30.06.2020 * Gesamtfördersumme (bisher bewilligt) 102 883,95 € * Vorgang befindet sich noch in der Bearbeitung, maximale Bewilligung in Höhe von 10 549,60 Euro. 3. Drs. 21/6914 ist als Zusatz-Antrag eine Reaktion auf die Forderung der CDU-Fraktion zur Einrichtung einer zentralen Vermittlungsplattform für Patenschaften (Drs. 21/6724) und fordert zusätzlich eine Öffentlichkeitskampagne zur Gewinnung neuer Paten. a) Seit Mitte Februar ist www.open-hamburg.de online. Wie viele Besucher hatte die Plattform bisher? b) Für die Öffentlichkeitskampagne wurde die Polycore Werbeagentur GmbH im Februar 2018 ausgewählt. Die Kampagne sollte im Februar 2019 starten. Welche Maßnahmen wurden − außer den Werbefilmen auf der Internetseite der Plattform − bisher wo im Rahmen der Kampagne durchgeführt und wie sehen die Planungen für die Laufzeit der Kampagne bis Ende 2019 aus? Seit Kampagnenstart wurde die Website 6 170 Mal aufgerufen, was zu 13 082 Seitenaufrufen führte (Stand 26.03.2019). Diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die Aufrufe der Plattform, nicht auf die zugehörige Facebook-Seite. Die Kampagne setzt in ihrer Mechanik vor allem auf die zielgruppengerechte Ansprache und eine darauf aufbauende virale Begleitung. Entsprechend liegt der Kampagnenplanung eine Multichannel-Strategie mit einem Online-First-Fokus zugrunde. So wurden die Werbefilme, die auf der Website eingebunden wurden, vor allem über Social-Media-Kanäle gestreut. Die dadurch erzielte Gesamtreichweite liegt derzeit bei knapp 700 000 Personen (Stand 26.03.2019). Zusätzlich werden regelhaft inhaltliche Beiträge von den Initiativen hinter der Kampagne veröffentlicht, um die Kampagne auch über die Start-Phase lebendig zu halten. Vor dem Start der Kampagne wurden Workshops zu den Themen Events, PR und Social Media durchgeführt, um die beteiligten Initiativen für die bestmögliche Nutzung der Kampagne zu schulen. Außerdem wurden gemeinsame Werbemittel wie Flyer, Facebook-Materialien und Plakate entwickelt, die von den Initiativen frei eingesetzt werden können. Dieses „Kampagnen-Kit“ können interessierte Initiativen per E-Mail unter mitmachen@open-hamburg.de anfragen. Darüber hinaus siehe auch https://www.open-hamburg.de/index.php?id=4. In Kürze wird eine Plakatkampagne mit den bekannten Protagonisten veröffentlicht, um auch außerhalb des Internets Sichtbarkeit in der Stadt zu erzeugen. Außerdem finden Gespräche mit lokalen Kinobetreibern statt, die Interesse bekundet haben, die Kampagnenfilme kostenfrei zu zeigen. Um ein nachhaltiges Fundament für die Öffentlichkeitsarbeit der beteiligten Initiativen zu schaffen, wurde die Dachmarke »Open Hamburg« ins Leben gerufen. Diese Marke können die Initiativen auch langfristig für Events und weitere Aktivitäten zur Freiwilligengewinnung nutzen. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/16636 3 Der Kampagnenstart hatte eine prominente Platzierung im Rahmen der Aktivoli- Freiwilligenbörse. Die Hinweise auf open-hamburg wurden neben dem eigenen Kanal von open-hamburg auch auf den Kanälen der Sozialbehörde (Facebook, Twitter, Forum Flüchtlingshilfe) publiziert. Es ist beabsichtigt, über das Jahr hinweg im Rahmen passender Anlässe durch eine Verbreitung der von open-hamburg erstellten Inhalte weitere Reichweite zu erzielen. c) Gibt man Open Hamburg bei Google ein, findet der bereits vorinformierte Interessierte nur Hinweise auf das gleichnamige Tennisturnier . Wie gedenkt der Senat, die Auffindbarkeit der Plattform zu verbessern? Es wird darauf hingewiesen, dass die Website direkt auf dem ersten Platz der organischen Suchergebnisse liegt, wenn ein privates Browserfenster genutzt und darin bei Google »Open Hamburg« eingegeben wird. Ein privates Browserfenster ist hierfür unerlässlich, weil den Ergebnissen der Suchanfrage das sonstige Nutzungsverhalten zugrunde liegt.