BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1668 21. Wahlperiode 29.09.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 21.09.15 und Antwort des Senats Betr.: Ampelschaltung rund um den Eidelstedter Platz Im Zuge der Umbaumaßnahmen zur Busbeschleunigung wurden am Eidelstedter Platz die Ampeln neu gestaltet und neu geschaltet. Trotzdem kommt es am Eidelstedter Platz und an den zuführenden Straßen immer wieder zu Staus. Ich frage den Senat: 1.) Funktionieren die Ampeln am Eidelstedter Platz so wie vorgesehen? Handelt es sich um die endgültige Ampelschaltung, wenn nein, bis wann wird diese hergestellt? Die Ampelsteuerungen, die bisher in Festzeitsteuerungen laufen, arbeiten wie vorgesehen . Es sind noch nicht die endgültigen Ampelschaltungen installiert. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurden an diesen komplexen Knotenpunkten zunächst die Ampeln in Festzeitsteuerung programmiert. In der sich anschließenden Testphase wurden die Grundlagen für die Programmierung und Realisierung der endgültigen Ampelschaltungen mit verkehrsabhängiger Steuerung und Busvorrangschaltung erarbeitet . Die verkehrsabhängigen Steuerungen werden voraussichtlich bis November 2015 eingerichtet. 2.) Welche Kosten hat bislang die Ampelschaltung bei diesem Projekt verursacht , wie sind die endgültigen Kosten? Die Kosten für die ingenieurtechnische Bearbeitung inklusive Programmierung und Berechnung der Lichtsignalanlagen betragen rund 115.000 Euro. Für die elektrotechnische Realisierung sind bislang rund 40.000 Euro aufgewendet worden. Für die Einrichtung der verkehrsabhängigen Steuerung mit Busvorrangschaltung werden zusätzlich voraussichtlich weitere 48.000 Euro fällig. 3.) Wie sind die Ampeln mit Ampeln entlang der zu- und abführenden Straßen koordiniert, um einen optimalen Verkehrsfluss zu gewährleisten? Wenn ja, auf welchen Strecken und wie, wenn nein, warum nicht? Die Lichtsignalanlagen am Eidelstedter Platz sind mit den Ampeln in den angrenzenden beziehungsweise weiterführenden Straßen koordiniert und haben die gleichen Umlaufzeiten. Bedingt durch die Lastrichtungen, die kurzen Abstände der Ampeln untereinander, der Notwendigkeit Aufstellflächen für einbiegende Verkehre frei zu halten und auch der unterschiedlichen Phasen an den Ampeln, kann eine Grundkoordinierung erfolgen. Auch wenn bei sehr hohem Verkehrsaufkommen nicht alle Kraftfahrzeuge einer Phase immer in einem Rutsch über den Eidelstedter Platz fahren können, kann auf diese Weise für alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsrichtungen, unter anderem auch den Busverkehr, ein möglichst fließender Verkehrsablauf gewährt werden. Drucksache 21/1668 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 4.) Aus welchem Grund sind die Ampeln am Eidelstedter Platz in Richtung Holsteiner Chaussee so gestaltet, dass bei der Umschaltung auf Grün Fahrzeuge nur durchfahren können, wenn sie etwa 20 km/h fahren? (Betrifft die Ampeln in Höhe Eidelstedter Dorfstraße und Pinneberger Chaussee.) Die genannten Ampeln liegen sehr dicht beieinander. Die Aufstellbereiche zwischen den Ampeln nehmen einbiegende Verkehre auf und haben keinen freien Abfluss, weil zu der Zeit zum Beispiel Fußgänger oder Linkseinbieger der benachbarten Ampeln geschaltet sind. Darin begründet sich auch das Verhalten der Autofahrer, mit reduzierter Geschwindigkeit auf diese benachbarten Ampeln zuzufahren und durchzufahren. 5.) Wenn ein Fahrzeug vom Eidelstedter Platz aus Richtung Kieler Straße in Richtung Holsteiner Chaussee fährt, wird die Ampel am Rungwisch meistens Rot, nachdem die Fahrzeuge gerade bei den Ampeln in Höhe Eidelstedter Dorfstraße und Pinneberger Chaussee Grün bekommen haben. Warum ist dies so? Dies ist erforderlich, weil nur dann der links einbiegende Verkehr aus dem Rungwisch einen freien Aufstellbereich vor der Ampel Eidelstedter Platz/Pinneberger Chaussee (stadteinwärts) vorfindet. 6.) Wenn Fahrzeuge von der Holsteiner Chaussee in Richtung Kieler Straße fahren und in Höhe Pinneberger Chaussee Grün bekommen haben, warum ist dann oft die nachfolgende Ampel in Höhe Elbgaustraße Rot? Dies ist erforderlich, weil nur dann der links einbiegende Verkehr aus der Elbgaustraße einen freien Aufstellbereich vor der Ampel Eidelstedter Platz/Eidelstedter Dorfstraße (stadtauswärts) vorfindet. 7.) Für Busse, die aus Richtung Centrum kommen und aus dem Busbahnhof ausfahren und weiter links in Richtung Pinneberger Chaussee fahren , ist das Abbiegen oft erschwert (betrifft M4, 181, 281, 185, 284). Zu oft wird die Abbiegemöglichkeit durch Verkehr verhindert, der an der Ampel in Höhe Ekenknick steht. Wie soll dieses Problem behoben werden ? Mit Einrichtung der verkehrsabhängigen Steuerungen melden die Busse sich künftig je nach Fahrziel an und beeinflussen die Ampelschaltung, um eine ungehinderte Einfahrmöglichkeit zu erhalten. 8.) Sind die beiden Fußgängerampeln zum Eidelstedt CENTER in Höhe Wischhofsweg und weiter Richtung Kieler Straße an den Verkehrsfluss angepasst? Ja. Die Ampeln sind in die Koordinierung der Elbgaustraße und der Kieler Straße über die Umlaufzeiten eingebunden und somit an den Verkehrsfluss angepasst. 9.) Aus welchem Grund haben bei der Ampel Elbgaustraße/Furtweg/ Niekampsweg die aus den Straßen Furtweg und Niekampsweg kommenden Fahrzeuge jeweils eigene Ampelphasen? Diese Anlage ist nicht Bestandteil der Maßnahmen am Eidelstedter Platz. Aufgrund der Knotengeometrie mit den versetzten, nicht gegenüberliegenden Einmündungen Furtweg und Niekampsweg würde ein zeitgleiches Freigeben des Kfz- und Radverkehrs zu Konflikten führen. Insbesondere wäre das Linksabbiegen mit dem Geradeausfahrenden als kritisch zu bezeichnen. Daher wurde aus Sicherheitsgründen eine Signalisierung mit einer drei Phasensteuerung gewählt. 10.) Ist die Fußgängerampelschaltung an der Kieler Straße in Höhe Mühlenauweg /An der Feldmark an den Verkehrsfluss angepasst? Warum müssen Fußgänger dort sehr oft lange warten, teilweise mehr als zwei Minuten ? Diese Anlage ist nicht Bestandteil der Maßnahmen am Eidelstedter Platz. Die Fußgängerampelanlage Kieler Straße/Mühlenau wird mit den benachbarten Anlagen je nach Lastrichtung koordiniert geschaltet, das heißt sie ist an den Verkehrsfluss ange- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/1668 3 passt. Die mittlere Wartezeit für die Fußgänger beträgt 51 Sekunden: Diese müssen je nach Anforderungszeitpunkt zwischen fünf und 96 Sekunden warten. Eine Wartezeit von teilweise mehr als zwei Minuten kann anhand der aufgezeichneten Daten nicht festgestellt werden.