BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16894 21. Wahlperiode 23.04.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Detlef Ehlebracht und Peter Lorkowski (AfD) vom 15.04.19 und Antwort des Senats Betr.: Bike and Fly – Hamburg Airport ans StadtRAD-Netz angeschlossen Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete am 08.04.2019, dass im Zuge des im Februar stattfindenden Neustarts des Betriebs des StadtRAD-Netzes die erste zusätzliche Station eröffnet wurde. Diese befindet sich am Hamburger Flughafen. Der Helmut-Schmidt-Airport ist damit Vorreiter und bundesweit der einzige Flughafen mit einem StadtRAD-Angebot. Gemäß der Drs. 21/10999 und 21/15125 ging die Anzahl der Passagiere die nicht mit Bus, Bahn, Auto oder Flugzeug zum Flughafen gelangten, von 1,7 Prozent (2014) auf 0,8 Prozent (2017) zurück. Doch diese niedrigen Prozentzahlen liegen noch in der Fehlertoleranz einer Umfrage. Im Jahr 2017 gab es laut der Homepage des Hamburg Airports1 17 622 997 Fluggäste. Dies wären 140 985 pro Jahr oder 386 pro Tag, welche zu Fuß oder per Fahrrad den Flughafen erreichen oder ihre Reise nach dem Flug fortsetzen. Nach der vom Bundesverkehrsministerium herausgegebenen Studie „Radverkehr in Deutschland – Zahlen, Daten, Fakten“ (ZiV, Seite 31)2 legen Fahrradfahrer im Durchschnitt Strecken von 5,6 km zurück. In diesem Umkreis gibt es nur sieben Stadtradstationen. Dies vorausgeschickt fragen wir den Senat: 1. Wie schätzt der Senat den Nutzen des bundesweit einzigen StadtRAD- Angebots an einem Flughafen für eine Verminderung des Verkehrsaufkommens am Hamburger Flughafen ein? Die StadtRAD-Station „Hamburg Airport/Terminal 1“ stellt einen weiteren Baustein zur Ausweitung der Erreichbarkeit des Hamburger Flughafens dar. Ziel ist es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Reisenden mit Handgepäck sowie sonstigen Besucherinnen und Besuchern des Flughafens ein ergänzendes umweltfreundliches Angebot bereitzustellen . 2. Auf welchen wissenschaftlichen Studien, Analysen oder sonstigen Untersuchungen basiert seine Einschätzung? Die statistischen Daten und die bisherigen Erfahrungen mit dem StadtRAD-System zeigen, dass Orte mit hohem Publikumsaufkommen, und hierbei insbesondere Arbeitsplatzschwerpunkte wie der Flughafen, generell ein großes Kundenpotenzial aufweisen. Zudem wurde der Flughafen in der durchgeführten Onlinebefragung zur 1 https://hamburg-airport.de/de/zahlen_daten_fakten.php. 2 https://www.ziv-zweirad.de/fileadmin/redakteure/Downloads/PDFs/radverkehr-in-zahlen.pdf. Drucksache 21/16894 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 neuen StadtRAD-Stationen im Zeitraum von Dezember des Jahres 2017 bis Januar des Jahres 2018 21 Mal, und damit vergleichsweise häufig, als Wunschstandort für eine neue StadtRAD-Station genannt. 3. Wie viele Nutzer erwartet der Senat im ersten Jahr? Nach Erfahrungen an anderen Stationen kann mit circa 5 000 bis 8 000 Nutzerinnen und Nutzern pro Jahr gerechnet werden. Da das erste Jahr dieser Station nur drei Quartale umfasst, wird für das Jahr 2019 mit circa 5 000 Ausleihen gerechnet. 4. Wird das bundesweit einzige StadtRAD-Angebot an einem Flughafen von der Hansestadt Hamburg, dem Bund oder dem Bezirk Hamburg Nord subventioniert? Wenn ja, in welcher Form und in welcher Höhe? Die StadtRAD-Station am Flughafen wurde im Rahmen des aktuellen Betreibervertrags zwischen der zuständigen Behörde und der StadtRAD-Betreiberfirma Deutsche Bahn Connect GmbH eingerichtet und ist Teil der vereinbarten Systemerweiterung. Durch die Station erhöht sich das jährliche Betreiberentgelt um 4 313,96 Euro (netto). Seitens des Flughafens werden die Fläche und der Stromanschluss zur Verfügung gestellt. 5. Wie erklärt sich der Senat, dass gerade Hamburg das bundesweit einzige StadtRAD-Angebot an einem Flughafen eröffnen kann? Der Hamburger Flughafen liegt im Stadtgebiet und damit unmittelbar im StadtRAD- Bedienungsgebiet. Die Flughäfen anderer Städte liegen oft außerhalb der Stadtgrenzen , sodass eine Anbindung an städtische Fahrradverleihsysteme schwieriger ist.