BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/16898 21. Wahlperiode 23.04.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 15.04.19 und Antwort des Senats Betr.: Neues Kommunikationskonzept für Active City Ende 2017 hat der Hamburger Senat die Strategie „Active City“ verabschiedet . Die Behörde für Inneres und Sport hat nun in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren den Auftrag für die Entwicklung eines Kommunikationskonzepts inklusive einer digitalen Plattform zur Aktivierung und Stärkung der Active City an die Content-Marketing-Agentur fischerAppelt AG vergeben .1 Des Weiteren teilt die Behörde für Inneres und Sport mit: „Zentrale Bestandteile der ganzheitlichen Kommunikationsstrategie sind eine digitale Plattform sowie eine mobile App zur Vernetzung von sportinteressierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Aktivierung der Zielgruppe erfolgt zentral durch eine groß angelegte Informations-offensive, kreative Veranstaltungskonzepte und den Aufbau einer Active-City-Community. Die Einbindung von Akteurinnen und Akteuren der Stadt, insbesondere der Vereine und Verbände ist weiterer Bestandteil und Basis für den langfristigen Erfolg des Projektes. Der Start der offiziellen Kampagne, die die bisherigen Aktivitäten erweitert, ist für Juli 2019 geplant.“ Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Active-City-Strategie des Senats entspricht der zunehmenden gesellschaftspolitischen Bedeutung von Sport und Bewegung. Ein zentrales Ziel dieser Strategie in Zeiten der Urbanisierung ist, dass mit dem Wachstum der Stadt die Lebensqualität der Menschen in der Stadt mitwächst. Dabei haben Sport, Bewegung und körperliche Aktivität besondere Bedeutung. Der Senat investiert daher in die Sportinfrastruktur der Stadt und verfolgt das Ziel, Sport und Bewegung an möglichst vielen Stellen der Stadt möglich zu machen. Basis für den aktuellen Ausbau der Sportinfrastruktur ist der Masterplan Active City (MPAC; Drs. 21/6800). Er besteht aus 32 Einzelmaßnahmen, mit denen die Sportinfrastruktur Hamburgs bis zum Jahr 2024 modernisiert und erweitert wird. Die Projekte reichen von kleinen Zusatzausstattungen, wie etwa Fangnetzen für Hockey bis zu Neubauten wie dem Landesleistungszentrum für Handball und Judo, das in wenigen Wochen eröffnet wird. Um den knapper werdenden Raum innerhalb der Stadt intensiver auch für den Sport nutzen zu können, werden in der Nutzung eingeschränkte Grand- oder Tenne- Sportplätze zunehmend und auch über den MPAC in Kunstrasenflächen umgebaut. Traditionsanlagen wie das Tennisstadion am Rothenbaum oder die Regattastrecke 1 Pressemitteilung der Behörde für Inneres und Sport https://www.hamburg.de/pressearchivfhh /12413158/active-city-agentur/. Drucksache 21/16898 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Allermöhe werden den aktuellen Erfordernissen von Spitzen- und Breitensport entsprechend modernisiert. Die internationale Breitensportorganisation „The Association for international Sport for all“ (TAFISA) hat Hamburg am 6. Oktober 2018 als eine von nur sechs Städten weltweit als „Global Active City“ ausgezeichnet. Die TAFISA honorierte damit die sportpolitische Leitlinie des Senats, auf Sport in seiner gesamten Bandbreite zu setzen, um städtisches Wachstum und steigende Lebensqualität miteinander zu verbinden. Die Hamburger Expertise ist weltweit gefragt, wenn es darum geht, moderne Konzepte für Großstädte zu entwickeln und die Lebensqualität der Menschen dort durch Sport und Bewegung zu erhöhen. Zentraler Gedanke der Active-City-Strategie ist es, möglichst viele Hamburgerinnen und Hamburger zu erreichen und zur Wahrnehmung von Sport- und Bewegungsangeboten zu aktivieren. Zur leichten und attraktiven Zugänglichkeit gehören auch gute kommunikative Zugänge einschließlich zeitgemäßer digitaler Plattformen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. In welcher Höhe werden finanzielle Mittel für das neue Kommunikationskonzept (im gesamten Zeitablauf von Ausschreibung bis Beendigung) zur Verfügung gestellt? Für das neue Kommunikationskonzept inklusive der Ausschreibung werden finanzielle Mittel in Höhe von 1 059 754 Euro zur Verfügung gestellt. 2. Mit welchen Kosten wird in welchen Jahren gerechnet? Im Jahr 2018 sind Kosten in Höhe von 34 807,50 Euro brutto, im Jahr 2019 bis jetzt in Höhe von 27 105,96 Euro brutto angefallen. Für die Entwicklung und Umsetzung des Kommunikationskonzeptes inklusive der digitalen Plattform wird für den Zeitraum von zwei Jahren (2019 bis 2020) mit Kosten in Höhe von 997 841 Euro brutto gerechnet. 3. Was hat das Ausschreibungsverfahren gekostet? Die Kosten für das Ausschreibungsverfahren beliefen sich auf insgesamt 61 913,46 Euro. 4. Wie hoch ist das Budget für a. das Kommunikationskonzept? b. die digitale Plattform? c. die mobile App? d. die groß angelegte Informationsoffensive? e. kreative Veranstaltungskonzepte? f. den Aufbau der Active-City-Community? g. die Einbindung von Akteuren der Stadt, wie Vereine und Verbände? 5. Wie ist der aktuelle Stand der Planungen zu den einzelnen Unterpunkten a. bis g. aus Frage 4.? 6. Welche Funktionalitäten soll die digitale Plattform beinhalten? 7. Mit wie vielen Downloads und mit wie vielen regelmäßig aktiven Nutzern der mobilen App rechnet die Behörde? 8. Sollen durch die mobile App Nutzerdaten, wie beispielsweise Standortdaten gesammelt werden? 9. Soll die mobile App das Chatten und den Austausch von Nachrichten mit anderen Nutzern der App beinhalten? Wenn ja, ist hier eine Ende-zu- Ende-Verschlüsselung geplant? 10. Welche Funktionalitäten soll die mobile App insgesamt beinhalten? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/16898 3 Die Agentur fischerAppelt hat am 2. April 2019 den Zuschlag für den Auftrag erhalten. Erste Gespräche zwischen der für Sport zuständigen Behörde und der beauftragten Agentur haben in der 16. Kalenderwoche stattgefunden. Die Planungen sind folglich noch nicht abgeschlossen. 11. Wie viele Vollzeitäquivalente an Personalstellen werden insgesamt und wie viele in den einzelnen Teilbereichen des neuen Kommunikationskonzepts für die Umsetzung, Betreuung und Fortführung zur Verfügung gestellt? Zum 1. Februar 2019 wurde die Stelle „Netzwerkkoordinatorin Active City“ eingesetzt. Eine der Hauptaufgaben ist die Begleitung der Umsetzung, Betreuung und Fortführung des Kommunikationskonzeptes. Darüber hinaus werden wie bisher anteilig weitere Stellen im Rahmen ihrer bestehenden Aufgaben an der Umsetzung des Masterplans Active City und an der Weiterentwicklung der Active-City-Strategie beteiligt. 12. Wie fügt sich das neue Kommunikationskonzept in die bereits finanzierte Werbestrategie der Active City ein? 2017 wurden im Rahmen der Weiterentwicklung der Active-City-Strategie ein Active- City-Logo und ein Informations- und Image-Film vorgestellt, um das grundlegende Selbstverständnis Hamburgs als aktive Stadt zum Ausdruck zu bringen. An diese Aktivitäten anschließend ist die Erarbeitung eines Kommunikationskonzeptes eine sinnvolle Fortführung, um die Marke Active City weiterzuentwickeln und zu stärken. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.