BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17176 21. Wahlperiode 21.05.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 13.05.19 und Antwort des Senats Betr.: ahoi.digital – Wie ist der Stand der Dinge? (II) Anfang 2017 hatten die Universität Hamburg, die TU Hamburg, die HAW Hamburg, die HafenCity Universität Hamburg und die Behörde für Wissenschaft , Forschung und Gleichstellung das Programm „ahoi.digital“ als Gemeinschaftsprojekt aufgebaut. Ziel war es, die Informatik auf Spitzenniveau auszubauen und Hamburg als Top-Informatikstandort zu etablieren. Am 1. Januar 2018 starteten die ersten Forschungsprojekte. Mit seiner Antwort auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 21/13490 verwies der Senat bereits auf ausgeschriebene und bereits eingestellte Professoren. Ich bitte darum, die Fragen der Anfrage zum Umsetzungsstand ohne Verweis auf andere Drucksachen zu beantworten. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Das Programm „ahoi.digital“ ist als Gemeinschaftsprojekt der beteiligten Hochschulen erfolgreich gestartet, eine Vielzahl an geplanten Vorhaben in den Feldern Forschung, Vernetzung und Transfer konnten bereits realisiert werden. Als herausfordernd erweist sich derzeit die Berufung neuer Professuren. Diese Verfahren sind von den Hochschulen in aufeinander abgestimmten Wellen geplant worden, um einen kontinuierlichen Ausbau sicherzustellen. Einige Hochschulen haben jedoch bereits im Rahmen der ersten Ausschreibungen die Erfahrung machen müssen, dass Berufungsverfahren aufgrund der bundesweit starken Nachfrage nach Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern in der Informatik gescheitert sind. Sie müssen daher neue Verfahren mit den entsprechenden zeitlichen Vorläufen aufsetzen. Ungeachtet dessen laufen die Ausschreibungen beziehungsweise Vorbereitungen auf die Ausschreibungen der weiteren Professuren weiter, sodass die Ausschreibungsverfahren (Erstausschreibungen und gegebenenfalls Zweitausschreibungen) parallelisiert werden. Dies hat auch Auswirkungen auf den Kapazitätsausbau der Studienanfängerplätze in der Informatik, da dieser mit den neuberufenen Professuren verbunden ist. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der staatlichen Hamburger Hochschulen wie folgt: 1. Wie weit ist der Umsetzungsstand des Programms ahoi.digital derzeit? a. Wie viele Professoren und Mitarbeiter arbeiten bereits seit wann anteilig oder vollständig für dieses Programm? Bitte differenziert nach Hochschule sowie nach Professor und Mitarbeiter sowie nach anteiliger oder vollständiger Eingliederung in das Programm darstellen . b. Wie viele Professoren und Mitarbeiter sollen bis wann und an welcher Hochschule noch für dieses Programm eingestellt werden Drucksache 21/17176 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 (speziell zum Sommersemester 2019 und zum Wintersemester 2019/2020)? Bitte differenziert nach Hochschule sowie nach Professor und Mitarbeiter sowie nach anteiliger oder vollständiger Eingliederung in das Programm darstellen. c. Aus welchen Mitteln werden die unter 1. a. und 1. b. genannten Professuren und Mitarbeiter finanziert? Bitte differenziert nach Hochschule , nach zusätzlichen Mitteln aus der zuständigen Behörde, Drittmitteln et cetera darstellen. Der aktuelle Stand der Ausschreibungen sieht wie folgt aus: Hochschule Widmung Stand des Berufungsverfahrens Kategorie Universität Hamburg Informatik, insb. Data Engineering Zweite Ausschreibung erforderlich und in Vorbereitung W3 Universität Hamburg Informatik, insb. Software Ergonomics & Usability (insb. in sicherheitskritischen Systemen) Verfahren läuft W3 Universität Hamburg Denomination offen Professur noch nicht ausgeschrieben W2 Universität Hamburg Digital Transformation and Technochange Verfahren läuft W2 Universität Hamburg Informatik, insbes. Autonome Systeme Ausschreibung wird vorbereitet W3 Universität Hamburg Computational Systems Biology Ausschreibung wird vorbereitet W3 Universität Hamburg Information Systems and Digital Innovation Ausschreibung wird vorbereitet W3 Universität Hamburg Simulation and Visualization Ausschreibung wird vorbereitet W3 Technische Universität Hamburg Software Specification Umbenennung in High Quality Software Zweite Ausschreibung erforderlich, Verfahren läuft W3 Technische Universität Hamburg Algorithmen und Komplexität Berufungsverhandlungen laufen W3 Technische Universität Hamburg Data Science Foundation Verfahren läuft W3 Technische Universität Hamburg Denomination offen Ausschreibung in Vorbereitung W3 Technische Universität Hamburg Denomination offen Ausschreibung in Vorbereitung W3 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Widmung in Diskussion Besetzung geplant für SoSe 2020 W2 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Theoretische Informatik / Maschinelles Lernen Verfahren läuft, Besetzung voraussichtlich WiSe 2019 W2 HafenCity Universität Digital City berufen W2 HafenCity Universität Digitales Integriertes Prozessmanagement : "Planen" (Building Information Management I) berufen 0,5 W2 HafenCity Universität Digitales Integriertes Prozessmanagement : "Bauen" (Building Information Management II) 2. Ausschreibung erforderlich und in Vorbereitung 0,5 W2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17176 3 Hochschule Widmung Stand des Berufungsverfahrens Kategorie HafenCity Universität Bauinformatik Ausschreibung in Vorbereitung W3 Tenure-Track Professuren im Wettbewerb „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ Universität Hamburg Informatik, inbes. Verteilte Betriebssysteme (Mobile & Cloud) Verfahren läuft W1 TT Universität Hamburg Informatik, insbes. Semantische Systeme Ausschreibung wird vorbereitet W1 TT Universität Hamburg Adaptive Services & Systems Ausschreibung wird vorbereitet W1 TT Universität Hamburg Informatik, inbes. Assistive health systems Ausschreibung wird vorbereitet W1 TT Universität Hamburg Computer Science Education / Didaktik der Informatik Verfahren läuft W1 TT Im Übrigen siehe Drs. 21/13490 und Vorbemerkung. 2. Wie viele Studienplätze wurden bisher für dieses Programm geschaffen? Und wie viele Studienplätze sollen bis wann folgen (speziell zum Sommersemester 2019 und zum Wintersemester 2019/2020)? a. Wie viele der eingeschriebenen Studenten partizipieren bisher auf welche Art und Weise an dem Programm ahoi.digital? b. Wie viele Lehrveranstaltungen wurden bisher im Rahmen von ahoi.digital veranstaltet, und wie viele sollen noch bis wann veranstaltet werden? Bitte differenziert nach Hochschulen darstellen. c. Wann in etwa werden die ersten Studenten unter Berücksichtigung der kalkulierten Regelstudienzeit dann ihr Studium beenden können ? Bitte differenziert nach Hochschulen darstellen. Siehe Drs. 21/13490 und Vorbemerkung. 3. a. Welche Kooperationen wurden bisher zwischen den einzelnen Professoren der teilnehmenden Hochschulen untereinander im Rahmen des Programms ahoi.digital eingegangen und wie viele sollen noch folgen? b. Welche Kooperationen wurden bisher von einzelnen Professoren der teilnehmenden Hochschulen des Programms ahoi.digital mit externen Partnern, beispielsweise aus der Wirtschaft, eingegangen und wie viele sollen noch folgen? Bitte differenziert nach Hochschulen darstellen. Aus den vier Forschungsprojekten, die unter Frage 3. der Drs. 21/13490 aufgeführt wurden, sind bereits übergreifende Kooperationen zwischen den Projekten, aber auch mit Akteuren in der Freien und Hansestadt Hamburg angebahnt beziehungsweise zwischenzeitlich initiiert worden. Dabei wird eine weitergehende Beantragung von Drittmitteln geprüft. In Ergänzung zu den in der Drs. 21/13490 aufgeführten weiteren Kooperationen wird folgendes berichtet: - Network of Labs: Die Kollaboration der beteiligten Labs im Rahmen regelmäßiger Abstimmungstreffen haben sich verstetigt. Dabei sind insbesondere gemeinsame Formate für hochschulübergreifende und öffentliche Veranstaltungen in der Entwicklung beziehungsweise Erprobung, wie zum Beispiel eine LabTalk-Reihe mit bisher zwei Veranstaltungen zur breitenwirksamen Vorstellung jeweils eines Labs. Darüber hinaus wurde die „Digital Science Night“ gemeinsam durchgeführt. Weitere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen sind in Vorbereitung. - DASHH – Data Science in Hamburg – Helmholtz Graduate School for the Structure of Matter: Der gemeinsame Antrag des Deutschen Elektronensynchrotron (DESY), der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU), der Drucksache 21/17176 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 UHH und der TUHH einer Graduiertenförderung zu Data Science bei der Helmholtz -Gesellschaft war erfolgreich. ahoi.digital ist beteiligt und bringt Doktoranden der HAW, UHH und TUHH ein. - KI-SIGS – KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme: Die UHH hat mit norddeutschen Partnern im „Innovationswettbewerb KI“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI) die initiale Antragsphase erfolgreich abgeschlossen . In der zweiten Projektphase werden Projekte im Bereich Life Science/ Gesundheitswirtschaft gefördert. Dabei werden insbesondere Verbünde aus ahoi.digital erwartet und formieren sich bereits. - Gemeinsames Auftreten der Hochschulen als ahoi.digital in Gesprächen mit den Wirtschaftsclustern, Interessensvertretungen der Digitalwirtschaft, dem Hamburg Innovation Dock, der Innovations Kontakt Stelle, dem Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) für Data Science, Airbus für urbane Lufttransportkonzepte sowie der ITS-Initiative des Landes Hamburg für den ITS-Congress wird fortgesetzt und weiter ausgebaut. Dies erfolgt insbesondere durch den Researcher Workshop und Repräsentation der Wissenschaft. - Durchführung des „2. Tag der Informatik“ zur Vernetzung der Lehrenden in der Informatik an den beteiligten Hochschulen, zudem Bearbeitung übergreifender Fragestellungen in Breakout Sessions. - Initiierung einer hochschulübergreifenden Taskforce zur Steigerung der Sichtbarkeit der Freien und Hansestadt Hamburg als relevanter, attraktiver Informatik- Standort. - BIMlab: An der HCU ist das BIMlab – Building Information Management Lab – eröffnet worden. Im Lab werden innovative, kooperative Arbeitsformen zur digitalen Verwaltung von Daten und Informationen über Bauwerke anwendungsorientiert beforscht. Weiterhin wurde aus dem Lab heraus die Konferenz „Digitale Luftschlösser – Herausforderungen der Digitalisierung in Bauwesen und Luftfahrt“ durchgeführt.