BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17201 21. Wahlperiode 21.05.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Peter Lorkowski (AfD) vom 14.05.19 und Antwort des Senats Betr.: Erstliga-Basketball in der Sportstadt Hamburg Durch den Aufstieg der Hamburg Towers wird die Stadt Hamburg ab der neuen Saison zum ersten Mal seit 2001 wieder erstklassig im deutschen Profi -Basketball vertreten sein. Hinsichtlich des Fehlens Hamburger Mannschaften in den ersten Ligen im Fußball, Handball und Eishockey kommt diesem Aufstieg eine besondere Bedeutung zu. Dies vorausgeschickt frage ich den Senat: 1. Welchen Stellenwert hat der Basketballsport für die Sportstadt Hamburg, nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite? Laut Mitgliederstatistik des Hamburger Sportbundes (HSB) liegt der Hamburger Basketball -Verband (HBV) mit 6 776 Mitgliedern auf Platz elf der im HSB organisierten Sportverbände. Aktuell bieten 43 Hamburger Sportvereine die Sportart Basketball an. Die Anzahl der Mitglieder des Hamburger Verbandes zeigt, dass Basketball bei den Hamburger Sporttreibenden beliebt ist. Das Potenzial für eine weitere positive Entwicklung ist nach Einschätzung der zuständigen Behörde vorhanden, die positive Entwicklung wird unterstützt. Häufig sind die Erfolge von Spitzenathletinnen und -athleten sowie Mannschaften Auslöser einer Attraktivitätssteigerung von Sportarten. Das kann einen Zulauf in die entsprechende Disziplin und erhöhte Nachfrage nach entsprechenden breitensportlichen Angeboten in den Vereinen bewirken. Der Senat fördert deshalb unter anderem den jährlich stattfindenden VTG Supercup 2019 Hamburg sowie die ING 3×3 German Championship im Basketball. Durch den Aufstieg der Hamburg Towers ist mit einer zunehmenden Attraktivität des Basketballsports und einer zunehmenden Zahl von Basketball-Sportlerinnen und -sportlern zu rechnen. Zudem steigen in der Regel parallel zum sportlichen Erfolg auch das öffentliche Interesse und das Ausmaß der Medienberichterstattung. Neben den Hamburg Towers ist auch die Mannschaft der BG Baskets Hamburg (Rollstuhl -Basketball) ein Beispiel für einen bereits seit Jahren erfolgreich in der Bundesliga antretenden Verein. Für die BG Baskets Hamburg endete die Saison in diesem Jahr erst im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Zudem unterstreicht auch die Anerkennung als paralympischer Trainingsstützpunkt die Bedeutung der Sportart, die zu den Hamburger Schwerpunktsportarten gehört. Die Nachwuchsmannschaften der Hamburg Towers, die Piraten Hamburg, sind seit 2009 sowohl in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (U19) und neben Mannschaften des SC Rist Wedel, den Sharks Hamburg und des Bramfelder SV auch in der Jugend Basketball Bundesliga (U16) aktiv. Zudem spielt die erste Mannschaft des SC Rist Wedel in der 2. Bundesliga ProB. Drucksache 21/17201 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Wie viele Sportanlagen in Hamburg sind dem Basketball als Breitensport gewidmet? Grundsätzlich stehen alle Ein-, Zwei- und Dreifeldhallen, die über eine entsprechende Linierung verfügen, dem Basketball als Breitensport zur Verfügung. Hamburg verfügt aktuell über 546 Hallen. Eine Übersicht der Sporthallen in Hamburg ist über die Active City Map abrufbar (https://www.hamburg.de/active-city-map/). 3. Ist die Schaffung weiteren Raumes zur Ausübung dieser Sportart in der Breite eine mögliche Erwägung? Beim Bau neuer Sport- und Schulsporthallen wird grundsätzlich erwogen, diese auch für den Basketballsport auszustatten. 4. Wie schätzt der Senat das integrative Potenzial des Basketballsports in der Jugendsozialarbeit ein? Der Senat misst dem Sport insgesamt ein großes integratives Potenzial bei. Noch größer wird dieses Potenzial, wenn Sportarten eigene Kulturen entwickeln beziehungsweise die Sportart sich mit kulturellen Faktoren wie Musik oder Kunst verknüpft und somit eine grundlegende Identifikation mit dem mit der Sportart verbundenen Lebensstil einhergeht. Dies trifft auf die Sportart Basketball zu. Die Hamburg Towers gründeten mit dem Ziel, die Sportart Basketball voranzutreiben und zugleich auch ein soziales Engagement ins Leben zu rufen, im Jahr 2006 den Verein „Sport ohne Grenzen e.V.“. Die vom Verein organisierten Jugend-Camps, die neben sportlichen Inhalten einen Schwerpunkt auf das Miteinander, Fairness und Integration legen, sorgen für öffentliche Wahrnehmung und breite Unterstützung. Der sich daraus entwickelnden Begeisterung der Jugendlichen für die Sportart wurde mit der Gründung der Piraten Hamburg Rechnung getragen. Die Geschichte der Hamburg Towers zeigt das große Potenzial, welches in einer engen Verbindung zwischen Jugendsozialarbeit und Sport steckt. Soziales Engagement und sportliches Miteinander wirken sich hier vorbildhaft zum gegenseitigen Nutzen aus. 5. Wie bewertet der Senat die Effekte für den Stadtteil Wilhelmsburg, die mit der Ansiedlung der Hamburg Towers nach der internationalen gartenschau 2013 verbunden sind? Die Nachnutzung der Inselparkhalle als Spielstätte für die Hamburg Towers GmbH sowie das Engagement des Hamburg Towers e.V. im Stadtteil leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung Wilhelmsburgs (siehe auch Drs. 20/10339 und Drs. 20/11677). Insbesondere die Kombination von Profisport und Vereinssport hat dazu geführt, dass ein neues lokales Sportangebot in Wilhelmsburg etabliert werden konnte . Zugleich leistet der Verein auch wichtige soziale Arbeit. Der Stadtteil erfährt über die Erfolge der Profimannschaft insgesamt deutlich mehr Aufmerksamkeit. Statistische Daten hierzu liegen nicht vor. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass mit den Aktivitäten der Hamburg Towers die Senatsziele des „Sprung über die Elbe“ für die Entwicklung Wilhelmsburgs positiv unterstützt werden und die Spielstätte ein bedeutsamer Baustein für die Entwicklung in Wilhelmsburg ist. Durch den Aufstieg der Hamburg Towers in die erste Bundesliga ist ein Bedeutungszuwachs auch für Wilhelmsburg zu erwarten.