BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17212 21. Wahlperiode 21.05.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein (FDP) vom 14.05.19 und Antwort des Senats Betr.: Bekämpfung des Fachkräftemangels Laut der Frühjahrsumfrage der norddeutschen M+E Industrie bewerten nur 37 Prozent der befragten Firmen die gegenwärtige Geschäftslage als gut. 77 Prozent der Betriebe in Hamburg bemängeln die schlechte oder unbefriedigende Verfügbarkeit von Fachkräften. Besonders alarmierend ist dabei die Bewertung des Ausbildungsmarktes: 49 Prozent der Betriebe im Norden beurteilen die Verfügbarkeit ausbildungsfähiger Jugendlicher als schlecht oder unbefriedigend.1 Die Zahlen offenbaren eklatante Mängel in der Berufsvorbereitung und der Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger in Hamburg. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Im Rahmen der Fachkräftestrategie des Senats aus dem Jahr 2013 werden Maßnahmen in den Handlungsfeldern „Fachkräfte qualifizieren“, „Erwerbspersonenpotenzial sichern und ausschöpfen“, „Fachkräfte aus dem In- und Ausland gewinnen“ sowie „Attraktive Arbeitsbedingungen“ entwickelt und koordiniert. Im Einzelnen siehe https://www.hamburg.de/fachkraefte/ und Drs. 21/13304. Im Bereich der Säule „Erwerbspersonenpotenzial sichern und ausschöpfen“ liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Übergang von der Schule in den Beruf durch die Jugendberufsagentur, siehe Drs. 20/4195 und 21/15570. Im Fachkräftenetzwerk arbeiten die fachlich zuständigen Behörden unter anderem mit der Handelskammer Hamburg, der Handwerkskammer Hamburg sowie dem Unternehmensverband Nord zusammen. Das Fachkräftenetzwerk hat Teilprojektgruppen gebildet, in denen Maßnahmen und Projekte erarbeitet werden. Deren Ergebnisse werden von einer Projektgruppe bestehend aus den beteiligten Organisationen in der Umsetzung begleitet. Im Übrigen siehe Drs. 20/8154 und 21/13304. In den Gremien des Fachkräftenetzwerks, in die auch die Jugendberufsagentur (JBA) eingebunden ist, stimmen sich die Hamburger Fachbehörden, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter team.arbeit.hamburg, die Handels- und die Handwerkskammer, der Unternehmensverband Nord und der Deutsche Gewerkschaftsbund eng über die Berufsvorbereitung von Jugendlichen sowie die Möglichkeiten ab, noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu motivieren und sie auf diesem Weg zu begleiten. Hierbei muss auch berücksichtigt werden, dass sich Unternehmen wegen des demographischen Wandels auch für leistungsschwächere Jugendliche öffnen müssen. Die JBA ist seit 2012 in Hamburg als Regelangebot eingerichtet. Sie unterstützt junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr in allen Lebenslagen mit dem Ziel, dass die Über- 1 https://www.nordmetall.de/news/detailseite/news/13519-fachkraeftekrise-und-kostendruckaussichten -verschlechtern-sich. Drucksache 21/17212 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 gänge in Ausbildung und Beschäftigung gelingen und dass „keine/r verloren geht“ auf diesem Weg, denn jede/r wird gebraucht. Die Aktivitäten der JBA beziehen sich grundsätzlich gleichermaßen auf alle Branchen und Berufsfelder und berücksichtigen sowohl den Hamburger Arbeitsmarkt als auch den Hamburger Ausbildungsmarkt. Im Rahmen des Hamburger Programms für den Europäischen Sozialfonds (ESF) werden zahlreiche Vorhaben gefördert, die das Fachkräftenetzwerks und die JBA im Hinblick auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs unterstützen. So verfolgt beispielsweise das Projekt „INa – Integrierte Nachwuchsgewinnung im Handwerk“ in der Trägerschaft der Handwerkskammer Hamburg das Ziel, mehr Schulabgängerinnen und Schulabgänger für eine duale betriebliche Ausbildung zu gewinnen. Ein anderes Beispiel ist das Vorhaben „Talents Hamburg“, mit dem Jugendliche mit mittlerem Bildungsabschluss auf ihrem Weg in eine betriebliche Ausbildung unterstützt werden. Eine Übersicht aller aktuelle geförderten ESF-Projekte ist hier abrufbar: https://www.esf-hamburg.de/projekte-von-a-z-neu/. Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) hat weiterhin zur Verbesserung der Übergänge in Ausbildung 2015 eine Bund-Ländervereinbarung zur Durchführung der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ abgeschlossen. Gemeinsames Ziel des Bundes und der FHH ist es, für jeden Jugendlichen die Voraussetzungen für den bruchlosen Übergang von der Schule in den Beruf zu schaffen. Unter Federführung der für Bildung zuständigen Behörde wurde die Berufliche Orientierung (BO) für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 im Lernbereich Arbeit und Beruf der Stadtteilschule weiterentwickelt und verbindlich geregelt. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf – Konzept zur Berufs- und Studienorientierung in den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 in der Stadtteilschule – wurden zum 1. August 2013 eingeführt und werden seit dem 1. August 2014 von den Stadtteilschulen verbindlich umgesetzt. Alle Stadtteilschulen haben auf dieser Grundlage inzwischen ein schulisches Konzept zur Beruflichen Orientierung entwickelt und ein Berufsorientierungsteam (BO-Team) eingerichtet. Die Einrichtung von BO-Teams an den Stadtteilschulen sichert die rechtzeitige Einbeziehung aller Partner der JBA und hat zum Ziel, dass alle berufswahlentschiedenen Jugendlichen nach Ende ihrer Schulzeit den Übergang in Ausbildung oder in eine weiterführende Bildungsgänge finden. Mitglieder in der jeweiligen Schule sind, unter dem Vorsitz der Abteilungsleitung für die Jahrgangsstufen 8 bis 10, die für die Koordination der BO zuständige Lehrkraft, eine Berufsschullehrkraft, die Inklusionsberatung sowie jeweils eine Beraterin beziehungsweise ein Berater der Agentur für Arbeit und des Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) aus der zuständigen JBA im Bezirk. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass die Schülerinnen und Schüler, die die Stadtteilschule nach der Jahrgangsstufe 10 verlassen, nahtlos in eine Ausbildung oder bei entsprechend positiver Prognose in die gymnasiale Oberstufe oder, sofern dies notwendig ist, in eine berufsbildende Qualifizierungsmaßnahme beziehungsweise in die duale Ausbildungsvorbereitung (AvDual beziehungsweise AvM-Dual) übergehen. Anhand des Rahmenkonzepts „Berufliche Orientierung in der gymnasialen Oberstufe“ wird seit dem Schuljahr 2018/2019 die Berufliche Orientierung fest im Unterricht der Oberstufen der Stadtteilschulen, Gymnasien und Beruflichen Gymnasien verankert. Ein verbindliches Kerncurriculum strukturiert das inhaltliche Vorgehen. Das Kerncurriculum beschreibt allgemeine Kompetenz- und Inhaltsbereiche, Fach- und personale Kompetenzen sowie konkrete Inhalte beziehungsweise Unterrichtsziele. Ziel ist es, alle Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer individuellen Berufs- und Studienwahl zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen, bereits in der Oberstufe eine begründete Berufs- beziehungsweise Studienwahlentscheidung treffen und nach Schulabschuss umsetzen zu können. Unter Federführung der für Bildung zuständigen Behörde finden grundsätzlich dreimal im Schuljahr Landeskonferenzen für die Stadtteilschule und die gymnasialen Oberstufen statt, um die Steuerung und Umsetzung der schulischen BO Konzepte zu unterstützen . An den Landeskonferenzen nehmen die BO-Teams der Stadtteilschulen beziehungsweise die Abteilungsleitungen und die BO-Koordinatorinnen und -Koordinatoren für die Oberstufe verbindlich teil. Dort werden im Austausch Handlungsbedar- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17212 3 fe für die fachbezogene Unterrichtsentwicklung und das Übergangsmanagement ermittelt. Vor diesem Hintergrund haben nach dem Schuljahr 2017/2018 1 920 von 4 781 Schülerinnen und Schülern, die die Stadtteilschulen, die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren oder Privatschulen nach Jahrgangsstufe 9 oder 10 verlassen haben, direkt eine Ausbildung begonnen. Das sind 40,2 Prozent der Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Die Quote betrug 2012 noch 25 Prozent. Ein Jahr nach Schulabschluss haben sogar circa 65 Prozent (im Jahr 2012 waren es noch circa 40 Prozent) den Übergang in Ausbildung geschafft. Somit gelingt immer mehr Hamburger Schulabgängerinnen und -abgängern nach Jahrgangsstufe 10 oder im Anschluss an die Ausbildungsvorbereitung AvDual und AvM-Dual der Einstieg ins Berufsleben. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt. 1. Wie bewertet der Senat die Ergebnisse der oben genannten Umfrage? 2. Welche Konsequenzen zieht der Senat aus den Ergebnissen der oben genannten Umfrage? Der Senat arbeitet im Fachkräftenetzwerk vertrauensvoll mit den Partnern der beruflichen Bildung an einer kontinuierlichen Verbesserung der Fachkräftesituation in Hamburg . Bisher hat noch keine Befassung mit den Ergebnissen der im Vortext dieser Schriftlichen Kleinen Anfrage benannten Umfrage in den Gremien des Fachkräftenetzwerkes stattgefunden. Die am Fachkräftenetzwerk beteiligten Partner ergreifen verschiedene Initiativen, um nachhaltig die Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz MINT-Fächer) auszuweiten und zu verbessern. Ziel ist es, eine Stärkung der Übergänge von Schülerinnen und Schüler in Berufsausbildungen, Oberstufenprofile und ferner in Studiengänge aus dem MINT Bereich zu erreichen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Wie stellt die Behörde für Schule und Berufsbildung sicher, dass alle Schüler nach ihrem Abschluss ausbildungsfähig sind? 4. Wie prüft die Behörde für Schule und Berufsbildung, insbesondere an den Stadtteilschulen, ob alle Schüler nach ihrem Abschluss ausbildungsfähig sind, insbesondere ob die Kernkompetenzen Rechnen, Lesen und Rechtschreibung auf ausbildungsfähigem Niveau vorhanden sind? 5. Welche Maßnahmen hat die Behörde für Schule und Berufsbildung, insbesondere an den Stadtteilschulen, ergriffen, um die Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger zu erhöhen? 6. Welche Maßnahmen plant die Behörde für Schule und Berufsbildung, insbesondere an den Stadtteilschulen, um die Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger zu erhöhen? Das Hamburgische Schulgesetz legt in § 2 die umfassende berufliche Orientierung und die Erlangung der für den Übergang in die berufliche Ausbildung erforderlichen Berufsreife als Ziel der allgemeinbildenden Schulen fest. Der Bildungsplan für die Stadtteilschule definiert Ausbildungsfähigkeit als ein Element des ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses. Sie beinhaltet neben überfachlichen Kompetenzen und Grundkenntnissen in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit und Beruf vor allem Basiskenntnisse und -kompetenzen in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechtschreiben sowie Mathematik. Die entsprechenden Anforderungen zur Ausbildungsfähigkeit sind in den in den Rahmenplänen ausgewiesenen Mindestanforderungen für diesen Abschluss enthalten, die sich ihrerseits auf die durch Beschluss der Kultusministerkonferenz festgelegten nationalen Bildungsstandards beziehen. Geprüft werden sie im Rahmen der Leistungsbewertung im Unterricht. Darüber hinaus sind sie Grundlage der Abschlussprüfung zum ersten allgemeinbildenden Schulabschluss , für die die Behörde die schriftlichen Aufgaben zentral vorgibt. Die Aufgaben Drucksache 21/17212 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 orientieren sich an den Bildungsstandards und den Anforderungen der Bildungspläne. Sie beziehen sich insbesondere auf mathematische Grundkenntnisse und - kompetenzen sowie im Fach Deutsch auf Textverstehen, sprachliche Kenntnisse, Rechtschreibung und Texte schreiben. Eine ausreichende Leistung in diesen Prüfungen erfordert die Erfüllung der entsprechenden in den Rahmenplänen ausgewiesenen Mindestanforderungen. Schülerinnen und Schüler, die die in den Rahmenplänen festgelegten Leistungsanforderungen nicht erfüllen, erhalten besondere Förderung (vergleiche § 45 HmbSG). Zur Stärkung der Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik und somit zur Sicherung der Ausbildungsfähigkeit wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen ergriffen sowie Projekte ins Leben gerufen, deren Fortsetzung vorgesehen ist, darunter insbesondere: - Erhöhung der Stundenzahl in den Fächern Mathematik und Deutsch an den Stadtteilschulen , - Maßnahmen zur Verbesserung der Rechtschreibleistungen (darunter: Lehrkräftefortbildung , Beispielcurricula, Erhöhung der Zahl der schriftlichen Lernerfolgskontrollen ), - im Rahmen des Bund-Länder-Programms Bildung durch Sprache und Schrift (BISS) Projekte zur systematischen Leseförderung, zum Training von Schreibkompetenzen bei neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern sowie zu Deutsch als Zweitsprache im Fachunterricht, - sogenannte Mathematikoffensive: verbindlicher Einsatz von Mathematikfachlehrkräften , Stärkung der Fachlichkeit, - das Projekt Mathe sicher können zur Sicherung mathematischer Basiskompetenzen sogenannter Risikoschülerinnen und -schüler in den Jahrgangsstufen 5 und 6, - wissenschaftliche Begleitung des Mathematikunterrichts in Hamburg durch eine Expertenkommission; die Umsetzung ist in Arbeit. In Planung ist die flächendeckende Einführung von Praxisklassen in Jahrgangsstufe 10 der Stadtteilschulen, in denen die Schülerinnen und Schüler durch hohe Praxisanteile bei gleichzeitiger Stärkung der Basiskompetenzen systematisch auf den Übergang in eine Ausbildung vorbereitet werden. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 7. Wie viele berufsvorbereitende Maßnahmen werden an Hamburgs Schulen angeboten? Bitte nach Schulform, Art der Maßnahme, Anzahl und Klassenstufe aufschlüsseln. In Abstimmung mit der Agentur für Arbeit und den weiteren Partnern der JBA wurde der Servicestelle BOSO im Schuljahr 2013/2014 die Koordinierung und Umsetzung von Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung nach § 48 SGB III an Hamburger Schulen übertragen. Um Jugendliche auf die Berufs- und Arbeitswelt vorzubereiten und die Übergänge in Ausbildung und Studium zu erleichtern, sind vielfältige schulische und außerschulische Berufsorientierungs- und Beratungsangebote notwendig. Der systematische Berufsorientierungsprozess startet in Jahrgangsstufe 8 mit dem verpflichtenden Auftaktmodul „Zukunft Jetzt! – Entdecke deine Stärken“ und setzt mit der prozessorientierten Hamburger Potenzialanalyse (pHP) fort. Die pHP unterstützt seit dem Schuljahr 2016/2017 die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung einer begründeten Berufswahlentscheidung. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich im Rahmen der pHP ein individuelles berufsbezogenes Kompetenzprofil, indem sie sich ihrer Interessen bewusst werden und Selbsteinschätzungen zu Sozial-, Personal- und Methodenkompetenzen mit Fremdeinschätzungen abgleichen. Alle Schulen können über die Servicestelle BOSO die Maßnahmen im Rahmen der pHP abrufen. Zur Übersicht der Maßnahmen siehe Anlage. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17212 5 8. Werden die Schüler, insbesondere an den Stadtteilschulen, im Rahmen der Berufsvorbereitung auf Bewerbungsfristen hingewiesen? Wenn ja, in welcher Weise und zu welchem Zeitpunkt im Schuljahr geschieht dies? Wenn nein, warum nicht? Nach dem Bildungsplan für die Stadtteilschule Jahrgangsstufen 5 bis 11 Lernbereich Arbeit und Beruf gehört zu den Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbildenden sowie für den mittleren Schulabschluss, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Bewerbungsunterlagen erstellen und einzelne Schritte für den nächsten Ausbildungsschritt rechtzeitig und zielorientiert realisieren. Die Schulen gewährleisten dies im Rahmen der schulischen Konzepte zur Beruflichen Orientierung im Lernbereich Arbeit und Beruf in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 der Stadtteilschule. Die Gymnasien sind auf Grundlage des Bildungsplans Aufgabengebiete aufgefordert, in einem schulinternen Abstimmungsprozess festzulegen, in welchen Unterrichtsfächern der Sekundarstufe I die Inhalte der Beruflichen Orientierung bearbeitet werden. Zu den Mindestanforderungen mit Blick auf den Übergang in die Studienstufe am Ende der Jahrgangsstufe 8 gehört hier, dass die Schülerinnen und Schüler nach bekannten Mustern formalisierte Texte wie beispielsweise Bewerbungsanschreiben oder einen Lebenslauf verfassen. Im Rahmen der Beruflichen Orientierung in der gymnasialen Oberstufe analysieren die Schülerinnen und Schüler Bewerbungsverfahren und bereiten sich auf Auswahltest, Vorstellungsgespräche, Assessment-Center vor. Sie planen in der gymnasialen Oberstufe sodann Handlungsschritte, um einen Anschlussweg eigenverantwortlich , rechtzeitig und zielorientiert zu beschreiten. Die BO-Teams in den Stadtteilschulen und das Team Akademische Berufe zuständig für die gymnasialen Oberstufen unterstützen hierbei die jeweiligen Jahrgangsteams in den Schulen. 9. In welcher Weise tauscht sich die Behörde für Schule und Berufsbildung mit Betrieben aus, um die Probleme bei der Suche nach ausbildungsfähigen Jugendlichen zu identifizieren? a. In welchen Formaten findet der Austausch statt? Bitte auflisten. b. In welcher Regelmäßigkeit findet der Austausch statt? Bitte seit 2015 auflisten. c. In Welcher Weise fließen die Erkenntnisse des Austauschs in die Arbeit der Behörde ein? Der AK SCHULEWIRTSCHAFT ist das Netzwerk für partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft. Es ist regional verankert und bundesweit vernetzt. In Hamburg besteht die partnerschaftliche Zusammenarbeit seit über 50 Jahren. Neben der Landesebene existieren in Hamburg in allen Bezirken Arbeitskreise an den Vertretungen der für Bildung zuständigen Behörde teilnehmen. Die Arbeitskreise tagen nach Bedarf bis zu viermal jährlich. Zudem nehmen Vertretungen der für Bildung zuständigen Behörde anlassbezogen an Sitzungen mit Vertretungen aus Betrieben wie beispielsweise dem Arbeitskreis für Ausbildungsleiter im Bildungswerk der Wirtschaft Hamburg e.V. teil. Ergebnisse fließen über die Gremien des Fachkräftenetzwerks, JBA und die Landeskonferenzen in die Arbeit der für Bildung zuständigen Behörde ein. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 10. Welche Maßnahmen hat der Senat ergriffen, um dem Fachkräftemangel in Hamburg vorzubeugen? 11. Welche Maßnahmen plant der Senat, um dem Fachkräftemangel in Hamburg vorzubeugen? Hamburg ist für junge Menschen attraktiv, etwa 40 Prozent der Hamburger Ausbildungsplätze werden mit Jugendlichen aus anderen Bundesländern besetzt. Um ihnen das Ankommen zu erleichtern, hat der Senat spezielle Wohnangebote bereitgestellt, die aktuell ausgebaut werden sollen. Drucksache 21/17212 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Insbesondere im Bereich der Fachkräftegewinnung durch Zuwanderung verständigen sich derzeit die Partner des Fachkräftenetzwerkes über die gemeinsame Einrichtung bedarfsorientierter Serviceangebote sowohl zur Unterstützung von Arbeitgebern als auch dem ausländischen Fachkraftpotenzial. Die Planung berücksichtigt dabei die Leitvorgaben des im Abstimmungsverfahren befindlichen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und verknüpft dies mit dem Prozess der Weiterentwicklung von W.I.R (work and integration for refugees). Darüber hinaus setzen sich die zuständigen Behörden auf Bundesebene für die Berücksichtigung der hamburgspezifischen Interessen bei den derzeit laufenden Gesetzgebungsverfahren ein. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 12. Steht der Senat zu diesem Thema in Kontakt mit entsprechenden Unternehmensverbänden und Kammern? Wenn ja, in welcher Weise fließen die Erkenntnisse in die Arbeit des Senats ein? Wenn nein, warum nicht? Siehe Vorbemerkung. M aß na hm en z ur B er uf lic he n O rie nt ie ru ng M aß na hm e K ur zb es ch re ib un g de r M aß na hm e Sc hu lfo rm Ja hr ga ng st uf e Te iln eh m en de im S ch ul ja hr 20 17 /1 8 Zu ku nf t J et zt ! D ie se s M od ul b ie te t S uS d ie G el eg en he it ei ge ne K om pe te nz en u nd Ta le nt e so w ie in ih ne n „s ch lu m m er nd e“ P ot en zi al e zu e nt de ck en . S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en , R eB B Z un d S on de rs ch ul en 8 7. 41 2 Zu ku nf t J et zt ! I V K D ie se s M od ul b ie te t S uS d ie G el eg en he it ei ge ne K om pe te nz en u nd Ta le nt e so w ie in ih ne n „s ch lu m m er nd e“ P ot en zi al e zu e nt de ck en . S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en 8, 9 o de r 1 0 43 0 W er ks ta ttt ag e 8 P ra xi se rp ro bu ng / E rs te b er uf sp ra kt is ch e E rfa hr un ge n sa m m el n S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en , R eB B Z un d S on de rs ch ul en 8 5. 50 7 W er ks ta ttt ag e 8 IV K P ra xi se rp ro bu ng E rs te b er uf sp ra kt is ch e E rfa hr un ge n sa m m el n S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en , R eB B Z un d S on de rs ch ul en 8, 9 o de r 1 0 31 0 Fi rs t S te ps - B er uf e er ku nd en , e nt de ck en , an fa ss en D as M od ul b ie te t d en S uS d ie M ög lic hk ei t e rs te S ch rit te in d ie A rb ei ts w el t z u m ac he n. E s ve rm itt el t e in en E in bl ic k in d ie B er uf s- un d A rb ei ts w el t u nd h ilf t b ei d er E nt sc he id un gs fin du ng , i n w el ch em B er ei ch v er tie fe nd e P ra kt ik a un d P ra xi sl er nt ag e fo lg en s ol le n. S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en , R eB B Z un d S on de rs ch ul en 8, 9 u nd 1 0 81 6 Ic h fin de e in en P ra kt ik um sp la tz ! D as M od ul b ie te t S uS d ie M ög lic hk ei t si ch g ez ie lt m it de r P ra kt ik um sp la tz ak qu is e au se in an de rz us et ze n. S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en , R eB B Z un d S on de rs ch ul en 8 , 9 u nd 1 0 77 0 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17212 7 Anlage M aß na hm en z ur B er uf lic he n O rie nt ie ru ng M aß na hm e K ur zb es ch re ib un g de r M aß na hm e Sc hu lfo rm Ja hr ga ng st uf e Te iln eh m en de im S ch ul ja hr 20 17 /1 8 W o st eh e ic h? W o w ill ic h hi n? U nt er st üt zu ng d er S uS in ih re m in di vi du el le n Ü be rg an gs pr oz es s. S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en , R eB B Z un d S on de rs ch ul en 10 27 6 S tu di en or ie nt ie ru ng sta g E in e er st e E nt sc he id un gs hi lfe s ol l d er „S tu di en or ie nt ie ru ng st ag “ d ar st el le n. D ie se s M od ul b ie te t d en S uS e in en E in bl ic k in d ie re al e S tu di en w el t. S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en 10 b is 1 3 93 8 Zi el or ie nt ie ru ng sw or ksh op U nt er st üt zu ng d er S uS b ei d em K lä ru ng sp ro ze ss d er e ig en en be ru fli ch en Z ie lfi nd un g. E s fin de t e in e in te ns iv e A us ei na nd er se tz un g m it de n ei ge ne n In te re ss en , F äh ig ke ite n un d Zi el en im H in bl ic k au f d ie b er uf lic he Zu ku nf t s ta tt S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en 11 b is 1 3 22 4 D ie se s P ot en zi al st ec kt in m ir! P ot en zi al an al ys e. H ie r e rm itt el n di e S uS ih re b er uf sb ez og en en K om pe te nz en m it H ilf e vo n S el bs tun d Fr em de in sc hä tz un ge n. S ta dt te ils ch ul en , pr iv at e S ta dt te ils ch ul en , G ym na si en 11 b is 1 3 85 2 W er ks ta ttt ag e 10 S uS , d ie s ic h fü r e in en B er uf b zw . e in B er uf sf el d in te re ss ie re n, d er en B er uf sw un sc h je do ch n oc h m it U ns ic he rh ei te n ve rb un de n is t. 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Wahlperiode 8 M aß na hm en z ur B er uf lic he n O rie nt ie ru ng M aß na hm e K ur zb es ch re ib un g de r M aß na hm e Sc hu lfo rm Ja hr ga ng st uf e Te iln eh m en de im S ch ul ja hr 20 17 /1 8 Fä hi gk ei te n, d er W ün sc he u nd Z ie le im H in bl ic k au f d ie B er uf so rie nt ie ru ng d er S uS im M itt el pu nk t. V or ab ga ng skl as se n un d A bg an gs kl as se n E rk un du ng en in d er A rb ei ts w el t K en ne nl er ne n ve rs ch ie de ne r A rb ei ts be re ic he b ei B et rie bs er ku nd un ge n in v er sc hi ed en en U nt er ne hm en al lg em ei nb ild en de S ch ul en S uS m it so nd er - pä da go gi sc he m Fö rd er be da rf in V or ab ga ng skl as se n un d A bg an gs kl as se n 10 2 P ee r- K on ta kt e In d ie se m M od ul w er de n du rc h de n Tr äg er B eg eg nu ng en o rg an is ie rt, be gl ei te t u nd a us ge w er te t, be i d en en ju ng e E rw ac hs en e de n S ch ül er in ne n un d S ch ül er n ih re n in di vi du el le n W eg in A rb ei t v or st el le n un d m it ih ne n au f A ug en hö he in s G es pr äc h ko m m en . al lg em ei nb ild en de S ch ul en S uS m it so nd er - pä da go gi sc he m Fö rd er be da rf in V or ab ga ng skl as se n un d A bg an gs kl as se n 95 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17212 9 17212ska_text 17212ska_Antwort_Anlage