BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17390 21. Wahlperiode 04.06.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Christel Nicolaysen (FDP) vom 27.05.19 und Antwort des Senats Betr.: Planungsstand zum barrierefreien ÖPNV-Ausbau des Jungfernstieg Beim Blick auf das Streckennetz des HVV fällt auf, dass in den Außenbezirken die meisten U- und S-Bahn-Stationen inzwischen barrierefrei sind. Ausgerechnet in der Innenstadt fehlt es jedoch an Fahrstühlen sowie an glatten Übergängen zwischen Bahnsteig und Waggon. Der Jungfernstieg ist einer der zentralen Verkehrskontenpunkte in Hamburg, insbesondere für den öffentlichen Personennahverkehr. Hier sind bisher nur die Linien U2 und U4 barrierefrei erreichbar. Reisende der Linien U1, S1, S2 und S3, die im Rollstuhl sitzen oder auf einen Rollator angewiesen sind, haben keine Chance hier ein- oder auszusteigen. Das Gleiche gilt für die nahe gelegene U-Bahn-Station U3. Laut der Bahn-Sprecherin rechnete das Unternehmen Anfang 2017 damit, dass bis 2021 96 Prozent der Haltestellen im Stadtgebiet barrierefrei ausgebaut seien, darunter auch der Jungfernstieg. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und der Deutschen Bahn AG (DB) wie folgt: 1. Wie ist der aktuelle Planungsstand zum barrierefreien Ausbau der ÖPNV-Haltestellen Jungfernstieg und Rathaus, insbesondere der Linien U1, U3, S1, S2 und S3? HOCHBAHN: Für die Haltstellen Jungfernstieg (U1) und Rathaus (U3) ist die Genehmigungsplanung erstellt, es laufen die Plangenehmigungsverfahren. Die Ausführungsplanungen sind in Arbeit. DB: Gemäß aktuellem Stand ist der Baubeginn für den Einbau eines Aufzugs an der Station Jungfernstieg (S1, S2 und S3) für das Jahr 2020 geplant. 2. Ab wann wird es für Reisende im Rollstuhl oder mit Rollator möglich sein, jeweils in die Linien U1, U3, S1, S2, S3 ein- oder auszusteigen? Ist hierfür der Einbau von Fahrstühlen geplant? Und wenn ja, bis wann? Der Einbau von Aufzügen ist ein grundlegender Bestandteil des barrierefreien Ausbaus von Schnellbahn-Haltestellen und daher auch für diese beiden Haltestellen beziehungsweise Station vorgesehen. Drucksache 21/17390 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 HOCHBAHN: Für die beiden Haltestellen Jungfernstieg (U1) und Rathaus (U3) ist ein Beginn der Bauarbeiten im Sommer des Jahres 2020 geplant. Es ist mit einer Bauzeit von rund 14 Monaten zu rechnen. Die Aufzüge werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 in Betrieb genommen. DB: Im Jahr 2021 ist die Inbetriebnahme geplant. 3. Wie sieht der sonstige Zeitplan für einen barrierefreien Ausbau der ÖPNV-Haltestellen Jungfernstieg und Rathaus aus? Siehe Antworten zu 1. und zu 2. 4. Welche Möglichkeiten haben Reisende im Rollstuhl oder mit Rollator, die als An- oder Abreiseziel Jungfernstieg oder Rathaus haben, dieses zu erreichen, bis zur vollständigen Fertigstellung des barrierefreien ÖPNV- Ausbaus der beiden Haltestellen? Reisende haben die Möglichkeit, die Haltestelle Jungfernstieg mit den U-Bahn-Linien U2/U4 barrierefrei zu erreichen, da die entsprechenden Bahnsteige bereits barrierefrei ausgebaut wurden. Der Bereich rund um das Rathaus ist barrierefrei mit dem Bus, ebenfalls über die U-Bahn-Haltestelle Jungfernstieg oder durch Ausweichen auf die bereits barrierefrei ausgebaute U-Bahn-Haltestelle Rödingsmarkt zu erreichen. 5. Mit welchen Kosten rechnen jeweils der Senat, die HOCHBAHN und die Deutsche Bahn für den vollständigen barrierefreien Ausbau der ÖPNV- Haltestellen Jungfernstieg und Rathaus? HOCHBAHN: Derzeit rechnet die HOCHBAHN mit den folgenden Kosten: Jungfernstieg: 5 300 000 Euro. Rathaus: 8 900 000 Euro. DB: Dazu können derzeit keine Angaben gemacht werden.