BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17473 21. Wahlperiode 14.06.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) vom 06.06.19 und Antwort des Senats Betr.: Teilzeitbeschäftigung und Elternzeit bei der Hamburger Polizei Der öffentliche Dienst gilt im Allgemeinen als flexibler und familienfreundlicher Arbeitgeber. Keine andere Branche bietet in der Regel derart viele Möglichkeiten für Teilzeitbeschäftigungen und die problemlose Wahrnehmung der Elternzeit. Angesichts des Nachwuchsmangels ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in jedem Fall ein wichtiges Argument für die Attraktivität des öffentlichen Dienstes. Allerdings ist dies in Teilbereichen mit Schichtdiensten nicht immer ohne Konflikte zu lösen, ohne dass dienstliche Belange beeinträchtigt werden. Hierzu gehört auch die Hamburger Polizei. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Polizei versteht sich als familienfreundlicher Arbeitgeber. Ein Instrument ist die Ermöglichung individueller Teilzeitbeschäftigung und Wahrnehmung der Elternzeit zur Vereinbarung von Familie und Beruf. Dieses ist auch in Teilbereichen mit Schichtdiensten planbar und unter Berücksichtigung der dienstlichen Interessen umsetzbar. Bei Teil- und Elternzeiten handelt es sich in der Regel um planbare Ereignisse, die von den Dienststellen der Polizei in eigener Zuständigkeit in die Planung der Dienstverrichtungen einbezogen werden. Personalausgleiche erfolgen analog zu sonstigen Abwesenheiten wie Krankheit, Beurlaubung und so weiter. Um die Einsatzbereitschaft der Polizei zu gewährleisten, kann es bei kurzfristig beantragten Veränderungen des Teilzeitumfangs temporär zu Arbeitsverdichtung oder Ablehnungen kommen . Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie viele Teilzeitbeschäftigungen mit welchen Stellenanteilen gibt es aktuell in den einzelnen Bereichen der Hamburger Polizei? Bitte absolut und prozentual im Verhältnis zu allen Stellen angeben sowie nach Geschlechtern aufgliedern. 2. Wie viele Beschäftigte der einzelnen Bereiche der Hamburger Polizei haben für welchen Zeitraum Elternzeit genommen? Bitte absolut und prozentual im Verhältnis zu allen Stellen angeben sowie nach Geschlechtern aufgliedern. 3. Wie haben sich Zahlen der Fragen 1. und 2. seit 2011 jährlich entwickelt ? Siehe Anlagen 1 und 2. Eine Differenzierung nach den einzelnen Bereichen kann statistisch im Sinne der Fragestellung nicht erfolgen. Vollständige Jahresdaten zur Elternzeit liegen erst ab 2017 vor. Drucksache 21/17473 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 4. Unter welchen Voraussetzungen und nach welchen Rechtsvorschriften können Bedienstete der Hamburger Polizei in Teilzeit gehen und Elternzeit wahrnehmen? Die Voraussetzungen für eine Teilzeitbeschäftigung sind in den §§ 62 bis 65 Hamburgisches Beamtengesetz (HmbBG) in Verbindung mit § 43 Beamtenstatusgesetz (Beamt StG), § 2 Verordnung über die Arbeitszeit der Beamtinnen und Beamten (ArbzVO) sowie § 11 Tarifvertrag der Länder (TV-L) geregelt. Die Voraussetzungen für die Wahrnehmung von Elternzeit sind in der Verordnung über die Elternzeit für hamburgische Beamtinnen und Beamte (Hamburgische Elternzeitverordnung – HmbEltZVO) und dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) geregelt. 5. Wie viele Anträge auf Teilzeitbeschäftigung und Elternzeit mussten seit 2011 in den einzelnen Bereichen der Hamburger Polizei jährlich aus welchen Gründen abgelehnt werden? Statistiken im Sinne der Fragestellung werden nicht geführt. Zur Beantwortung wäre eine Durchsicht aller Personalakten bei der Polizei erforderlich. Die händische Auswertung von mehreren Tausend Personalakten ist in der für die Beantwortung Parlamentarischer Anfragen zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. 6. Auf welche Weise wird in den einzelnen Bereichen der Hamburger Polizei sichergestellt, dass die Einsatzbereitschaft und andere dienstliche Belange durch Teilzeitbeschäftigungen und Elternzeiten nicht beeinträchtigt werden? 7. Inwieweit sind hierbei Probleme in den einzelnen Bereichen der Hamburger Polizei festzustellen? Siehe Vorbemerkung. 8. Inwieweit ist hierbei jeweils der Personalrat eingebunden (gewesen)? Siehe Antwort zu 5. Te il z ei tb es ch äf tig te b ei d er P ol iz ei B er ei ch e m än nl ic h (m ) Q uo te m T ei lz ei t w ei bl ic h (w ) Q uo te w T ei lz ei t G es am t M /W T Z Q uo te G es am t G es am t 20 11 23 9 2, 40 % 93 2 9, 34 % 1. 17 1 10 ,7 5% 9. 97 5 20 12 20 1 2, 00 % 95 4 9, 47 % 1. 15 5 10 ,6 0% 10 .0 72 20 13 21 8 2, 16 % 99 6 9, 88 % 1. 21 4 11 ,1 4% 10 .0 83 20 14 26 1 2, 59 % 1. 02 3 10 ,1 5% 1. 28 4 11 ,7 9% 10 .0 82 20 15 26 4 2, 60 % 1. 05 4 10 ,4 0% 1. 31 8 12 ,1 0% 10 .1 36 20 16 29 0 2, 85 % 1. 04 0 10 ,2 2% 1. 33 0 12 ,2 1% 10 .1 77 20 17 29 2 2, 79 % 1. 06 8 10 ,1 9% 1. 36 0 12 ,4 9% 10 .4 79 20 18 30 9 2, 86 % 1. 10 5 10 ,2 2% 1. 41 4 12 ,9 8% 10 .8 10 20 19 33 1 3, 04 % 1. 12 9 10 ,3 6% 1. 46 0 13 ,4 0% 10 .8 93 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17473 3 Anlage 1 El te rn ze ite n be i d er P ol iz ei Ge sc hl ec ht /D au er Qu ot e An za hl Qu ot e An za hl Qu ot e An za hl m än nl ich 1, 01 % 10 6 0, 93 % 10 1 0, 60 % 65 w ei bl ich 0, 15 % 16 0, 08 % 9 0, 04 % 4 Ge sa m te rg eb ni s 1, 16 % 12 2 1, 02 % 11 0 0, 63 % 69 2 bi s 6 M on at e (6 1 bi s 1 80 K al en de rt ag e) m än nl ich 0, 47 % 49 0, 35 % 38 0, 27 % 29 w ei bl ich 0, 36 % 38 0, 29 % 31 0, 15 % 16 Ge sa m te rg eb ni s 0, 83 % 87 0, 64 % 69 0, 41 % 45 6 M on at e bi s 1 Ja hr (1 81 b is 36 5 Ka le nd er ta ge ) m än nl ich 0, 01 % 1 0, 06 % 6 0, 04 % 4 w ei bl ich 0, 53 % 56 0, 73 % 79 0, 28 % 30 Ge sa m te rg eb ni s 0, 54 % 57 0, 79 % 85 0, 31 % 34 Üb er 1 Ja hr (a b 36 5 Ka le nd er ta ge ) m än nl ich 0, 02 % 2 0, 02 % 2 0, 00 % w ei bl ich 0, 13 % 14 0, 19 % 20 0, 19 % 21 Ge sa m te rg eb ni s 0, 15 % 16 0, 20 % 22 0, 19 % 21 Al le A bw es en de n de r P ol ize i i n El te rn ze it m än nl ich 1, 51 % 15 8 1, 36 % 14 7 0, 90 % 98 w ei bl ich 1, 18 % 12 4 1, 28 % 13 8 0, 65 % 71 Ge sa m te rg eb ni s 2, 69 % 28 2 2, 65 % 28 6 1, 55 % 16 9 20 17 20 18 20 19 (b is 31 . M är z) Bi s z u 2 M on at e (b is Drucksache 21/17473 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 2 17473ska_Text 17473ska_Anlagen 17473ska_Antwort_Anlage1 17473ska_Antwort_Anlage2 Tabelle1