BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17594 21. Wahlperiode 28.06.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Sabine Boeddinghaus (DIE LINKE) vom 20.06.19 und Antwort des Senats Betr.: Schnell, schnell, per Dekret: Zügigkeitsentwicklung an Hamburger Schulen Im Referentenentwurf für einen neuen Schulentwicklungsplan (SEPL) wird in vielen Schulen eine Veränderung der Zügigkeiten planmäßig vorgesehen. Andere Schulen unterschiedlicher Formen erfahren derzeit, dass sie entgegen der Aussagen des SEPL ab dem kommenden Schuljahr mehr Züge einrichten sollen. Zudem formuliert sich der SEPL entgegen konkreten Ausgestaltungen unklar: Die Ida Ehre Schule beispielsweise „kann“ ab der siebten Klasse achtzügig geführt werden – bisher ist sie es jedoch nicht. Jüngst wurde die Schule aber von der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) angewiesen, mit dem neuen Schuljahr ab Klasse 7 einen Zug zusätzlich einzurichten. Dieser gilt vor allem von Gymnasien verwiesenen Kindern. Im SEPL wird allein in der Zügigkeitsplanung der Goethe-Schule-Harburg eine solche spezielle Klassenform explizit erwähnt. Diese Maßnahmen der BSB verlangen Klärungen. Ich frage den Senat: Zusätzliche Klassen in der Jahrgangsstufe 7 werden eingerichtet, wenn an einer Schule Klassenräume verfügbar sind, die aktuell nicht als Klassenraum genutzt werden , und die an den Stadtteilschulen verfügbaren Plätze nicht ausreichen, um die Schülerinnen und Schüler der Gymnasien aufzunehmen, die gemäß § 13 Ausbildungs -und Prüfungsordnung für die Grundschule und die Jahrgangsstufen 5 bis 10 der Stadtteilschule und des Gymnasiums (APO-GrundStGy) in die Jahrgangsstufe 7 der Stadtteilschule übergehen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. An welchen Schulen werden zum kommenden Schuljahr wie viele Klassen zusätzlich zur ausgewiesenen Regelzügigkeit in welcher Klassenstufe eingerichtet? (Bitte pro Schule angeben und die Schulform, den Bezirk, den Sozialindex, die Regelzügigkeit pro Klassenstufe und die jeweilige Erhöhung in einer Excel-Tabelle darstellen.) 2. Wie viele dieser zusätzlichen Klassen an welchen Schulen bestanden schon im Schuljahr 2018/2019? (Bitte pro Schule in Tabelle zu Frage 1. einpflegen.) 3. Welche Stadtteilschulen sind von der zuständigen Behörde angehalten, ab Klasse 7 ihre Zügigkeit zu erhöhen? Drucksache 21/17594 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 a. Mit welcher sachlichen und fachlichen Begründung sollen sie jeweils die Zügigkeit erhöhen? (Bitte für jede Schule in einer Excel-Tabelle aufführen, in der der Schulbezirk , der Sozialindex, die bisherige und die künftige Zügigkeit sowie die Begründung aufgeführt sind.) 4. Wie viele dieser neuen Klassen in Klasse 7 sind jeweils für abgeschulte Kinder vorgesehen? (Bitte in der Tabelle zu Frage 3. einpflegen.) Zur Zügigkeit des Schulentwicklungsplanes 2012 siehe https://www.hamburg.de/ schulentwicklungsplan/. Zu den eingerichteten Klassen der Jahrgangsstufe 7 im Schuljahr 2018/2019 und den geplanten Klassen der Jahrgangsstufe zum Schuljahr 2019/2020 siehe Anlage. Die Ida Ehre Schule wird keine zusätzliche Klasse der Jahrgangsstufe 7 einrichten. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 5. Wie werden an den betreffenden Schulen die Vorgaben des Musterflächenprogramms konkret eingehalten? (Bitte für jede Schule konzeptuell, baulich und rechnerisch konkret nachweisen.) 6. Wie wertet der Senat diese Maßnahme mit dem eigenen, im Musterflächenprogramm erwähnten Anspruch, der demokratischen Reggio-Pädagogik gemäß den Raum als „dritten Erzieher“ in der schulischen Bildung der Kinder und Jugendlichen wirken zu lassen? 7. Wurden die betreffenden Schulen und ihre Gremien in die Veränderung einbezogen? Wenn ja, wie konkret? Wenn nein, aus welchen fachlichen und sachlichen Gründen nicht? (Bitte für jede Schule konkret darlegen.) 8. Wie vereinbart der Senat die dekretierte Zügigkeitsentwicklung mit dem Widerspruch einzelner Schulen beziehungsweise deren Elternvertretungen ? (Bitte für jede Stellungnahme begründen. Die bis dato vorliegenden Stellungnahmen bitte als Anlage anhängen.) Das Musterflächenprogramm ist die Planungsgrundlage für Neubauten, Zubauten sowie größere Sanierungsmaßnahmen. Die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben in den Jahrgang 7 der Stadtteilschule übergehen müssen, ist kein Sachverhalt, der in das Belieben einer Schulgemeinschaft gestellt ist und aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit den genannten Gremien zu erörtern ist. Die Einrichtung von Klassen, um diese Schülerinnen und Schüler aufzunehmen berührt zudem nicht die grundsätzliche Zügigkeit der Schulen, da es ich hier um temporäre Maßnahmen zur Deckung temporärer Bedarfe handelt und nicht um eine langfristige Raum- und Bauplanung. K la s s e 7 - E in ri c h tu n g z u s ä tz li c h e r 7 . K la s s e n z u m S c h u lj a h r 2 0 1 9 /2 0 B e z ir k S c h u ln a m e S o z ia li n d e x B e s te h e n d e K la s s e n J a h rg a n g 6 i m S c h u lj a h r 2 0 1 8 /1 9 E in g e ri c h te te K la s s e n J a h rg a n g 7 i m S c h u lj a h r 2 0 1 9 /2 0 H a m b u rg -M it te S ta d tt e ils c h u le A m H a fe n 1 4 5 H a m b u rg -M it te S ta d tt e ils c h u le M ü m m e lm a n n s b e rg 1 5 6 H a m b u rg -M it te S ta d tt e ils c h u le S tü b e n h o fe r W e g 2 3 4 A lt o n a G e s c h w is te r- S c h o ll- S ta d tt e ils c h u le 1 4 5 A lt o n a K u rt -T u c h o ls k y -S c h u le 2 3 5 E im s b ü tt e l S ta d tt e ils c h u le N ie n d o rf 5 5 7 E im s b ü tt e l S ta d tt e ils c h u le S te lli n g e n 3 5 7 H a m b u rg -N o rd F ri tz -S c h u m a c h e r- S c h u le 4 4 5 H a m b u rg -N o rd S ta d tt e ils c h u le B a rm b e k 2 2 3 H a m b u rg -N o rd S ta d tt e ils c h u le E p p e n d o rf 4 4 6 H a m b u rg -N o rd S ta d tt e ils c h u le H e lm u th -H ü b e n e r 2 5 6 W a n d s b e k S ta d tt e ils c h u le A lt ra h ls te d t 2 4 5 W a n d s b e k S ta d tt e ils c h u le M e ie n d o rf 4 3 4 W a n d s b e k S ta d tt e ils c h u le P o p p e n b ü tt e l 5 4 6 W a n d s b e k Ir e n a -S e n d le r- S c h u le 4 5 6 W a n d s b e k O tt o -H a h n -S c h u le 2 6 8 W a n d s b e k S c h u le a m S e e 2 2 3 B e rg e d o rf G re te l- B e rg m a n n -S c h u le 2 4 5 B e rg e d o rf S ta d tt e ils c h u le K ir c h w e rd e r 4 5 6 B e rg e d o rf S ta d tt e ils c h u le L o h b rü g g e 3 6 7 B e rg e d o rf S ta d tt e ils c h u le R ic h a rd -L in d e -W e g 2 5 6 H a rb u rg L e s s in g -S ta d tt e ils c h u le 3 3 4 H a rb u rg S ta d tt e ils c h u le E h e s to rf e r W e g 2 2 4 H a rb u rg S ta d tt e ils c h u le F is c h b e k -F a lk e n b e rg 4 6 7 Q u e lle : D a te n d e r fü r B ild u n g z u s tä n d ig e n B e h ö rd e , S ta n d 2 1 . J u n i 2 0 1 9 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17594 3 Anlage 17594ska_Text 17594ska_Anlage