BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17631 21. Wahlperiode 02.07.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Gladiator (CDU) vom 24.06.19 und Antwort des Senats Betr.: Weil jede Minute zählt – Wie ist es in Hamburg um die Luftrettung bestellt? Im Jahr 1973 wurde in Hamburg die Luftrettung eingeführt. Die Luftrettung ist der Einsatz von Rettungsmitteln über den Luftweg in der Notfallmedizin. Sie wird dann eingesetzt, wenn die Lage ein schnelleres Eingreifen erfordert, als es durch bodengebundene Rettungsdienste möglich ist. Mit Rettungshubschraubern bekommen Patienten in einem Notfall schnellstmögliche medizinische Hilfe. Die Zahl der Rettungseinsätze am Boden ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Fraglich ist, wie sich die Entwicklung in der Luft darstellt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viele Luftrettungsmittel (Rettungshubschrauber) sind aktuell in Hamburg stationiert? Wie viele gab es in den Jahren 2010 und 2015? Bitte jeweils zum Stichtag 1. Januar angeben. Aktuell sind zwei Rettungshubschrauber in Hamburg stationiert. In den Jahren 2010 und 2015 (Stichtag 1. Januar) waren ebenfalls zwei Rettungshubschrauber stationiert. 2. Wer sind die Anbieter beziehungsweise Träger dieser Rettungshubschrauber ? Anbieter der Rettungshubschrauber sind die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und der ADAC. 3. Wer stellt die Besatzungen der Rettungshubschrauber? Bundeswehr („Christoph 29“): Das Flugpersonal wird durch die Bundespolizei, das medizinische Personal durch die Bundeswehr gestellt. ADAC („Christoph Hansa“): Das Flugpersonal wird durch den ADAC, das medizinische Personal durch das BG Klinikum Hamburg gestellt. 4. Wie viele Einsätze haben die Rettungshubschrauber seit dem Jahr 2015 jährlich absolviert? Jahr Alarmierungen Rettungshubschrauber 2015 3 175 2016 2 912 2017 3 250 2018 3 383 2019* 1 404 * bis einschließlich 31.5.2019 Drucksache 21/17631 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Dargestellt sind alle Alarmierungen, die im Zeitraum 01.01.2015 bis 01.06.2019 über die Rettungsleitstelle der Feuerwehr disponiert wurden. 5. Wie haben sich die Kosten für Rettungshubschraubereinsätze seit dem Jahr 2015 jährlich entwickelt? Der ADAC wird im Rahmen einer Genehmigung im Konzessionsmodell in der Luftrettung tätig. Die Vereinbarung und Abrechnung von Gebühren findet damit selbstständig mit den Kostenträgern statt. Die Bundeswehr ist gemäß des § 8 des HmbRDG in die Luftrettung eingebunden und führt diese in eigener Finanzverantwortung, im eigenen Namen und auf eigene Rechnung durch. Die Kostenentwicklung kann durch den Senat in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit, unter Einbezug des Bundesministeriums der Verteidigung, nicht beziffert werden. 6. Sind Rettungshubschrauber rund um die Uhr einsetzbar? Falls nein, zu welchen Uhrzeiten werden sie eingesetzt? „Christoph 29“: täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, „Christoph Hansa“: täglich ab 8.00 Uhr bis Sonnenuntergang. Die Einsatzzeiten unterliegen darüber hinaus den Einschränkungen der Witterung. 7. Wie beurteilt die zuständige Behörde den Bedarf an Luftrettungsmitteln? Inwiefern ist ein Ausbau geplant? Der derzeitige Bedarf an Luftrettungsmitteln ist gedeckt, es ist kein Ausbau des Bedarfs geplant.