BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17700 21. Wahlperiode 09.07.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Ewald Aukes (FDP) vom 01.07.19 und Antwort des Senats Betr.: B+R Parkhaus Kellinghusenstraße Die Hansestadt will die Zahl der Fahrradstellplätze an U- und S-Bahnen deutlich erhöhen. Derzeit sind es rund 22 000, bis 2025 sollen es 28 000 sein. Am U-Bahnhof Kellinghusenstraße ist dafür ein neuartiges Fahrradhaus geplant. 600 Räder sollen dort auf zwei Etagen untergebracht werden können . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Ausbau der Fahrradabstellkapazitäten am U-Bahnhof Kellinghusenstraße erfolgt im Zuge der Umsetzung des Bike+Ride-Entwicklungskonzeptes (siehe Drs. 20/14485). Dieses sieht vor, dass bis zum Jahr 2025 an allen Schnellbahnhaltestellen auf dem Gebiet der Freien und Hansestadt das Fahrradparken verbessert und die Zahl der Abstellplätze erhöht wird (zum Fortschritt der Umsetzung siehe Drs. 21/16286). Die Errichtung von Fahrradparkhäusern, das heißt eigener Gebäude zum konzentrierten Abstellen von Fahrrädern, wird an Orten mit einer hohen Nachfrage nach Fahrradabstellplätzen und eingeschränkter Flächenverfügbarkeit in Betracht gezogen. Maßgeblich sind insofern die quantitativen Festlegungen für den Ausbaubedarf eines Standortes gemäß Bike+Ride-Entwicklungskonzept, aktuelle Bedarfe sowie die Flächenverfügbarkeiten am Standort. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der P+R-Betriebsgesellschaft mbH (P+R) wie folgt: 1. Wie viele B+R-Fahrradparkhäuser gibt es bereits? Mit wie vielen Stellplätzen jeweils? Die Anlage an der Kellinghusenstraße ist das erste Fahrradparkhaus, das auf der Grundlage des Bike+Ride-Entwicklungskonzepts umgesetzt werden soll. Mit der Radstation am Bahnhof Bergedorf gibt es in Hamburg ein privat betriebenes Fahrradparkhaus zur Bike+Ride-Nutzung mit rund 500 Fahrradstellplätzen. 2. Wie viele B+R-Fahrradparkhäuser sind geplant? Wo sollen sie errichtet werden? Neben dem Bike+Ride-Fahrradparkhaus an der Haltestelle Kellinghusenstraße ist zusätzlich an fünf Regional- und Fernbahnhöfen die Errichtung von Fahrradstationen, das heißt Bike+Ride-Fahrradparkhäusern mit Mietplätzen und ergänzenden Serviceangeboten (zum Beispiel Reparaturen), vorgesehen: Hauptbahnhof, Altona, Dammtor, Harburg sowie am geplanten neuen Fernbahnhof Altona in Diebsteich. 3. Wie ist die Auslastung/Nutzung der bereits bestehenden B+R- Fahrradparkhäuser? Siehe Drs. 21/17078. Drucksache 21/17700 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 4. Nach welchen Kriterien wird Ort und Größe für den Neubau eines B+R- Fahrradparkhauses entschieden? 5. Ist die Bauweise des geplanten B+R-Fahrradparkhauses an der Kellinghusenstraße so vorgesehen, dass es bei nicht ausreichender Nutzung abgebaut und an anderer Stelle aufgebaut werden kann? Wenn nein, warum wurde keine modulare Bauweise vorgesehen, bei welcher der Kapazitätsbedarf angepasst werden kann? Nein. Aufgrund der städtebaulichen und konstruktiven Rahmenbedingungen kommt nur ein dem Standort angepasstes Einzelbauwerk in Massivbauweise in Betracht, das hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Grundstücksfläche optimiert ist. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 6. Ist die Bauweise des geplanten B+R-Fahrradparkhauses an der Kellinghusenstraße so vorgesehen, dass es an anderen Plätzen nachgebaut werden kann und die Kosten für Folgebauten reduziert werden können? Es handelt sich um eine Sonderlösung, die nicht übertragbar ist. Im Übrigen siehe Antwort zu 4. und 5. 7. Wie wird die Nutzung der Fahrradparkhäuser statistisch erfasst? Zur Radstation Bergedorf siehe Drs. 21/17078. Bei den geplanten Anlagen sind zur Auswertung der Nutzung wiederkehrende Belegt- Erfassungen vorgesehen. Zudem besteht die Möglichkeit der Auswertung bestehender Mietverhältnisse beziehungsweise Zugangszahlen im Falle gesicherter Bereiche von Bike+Ride-Anlagen. 8. Zur Nutzung eines Stellplatzes in einem Fahrradparkhauses sind die Inkaufnahme von Kosten und eine „Verhaltensänderung“ der Fahrradfahrer erforderlich (Gewohnheit ist es, sein Rad kostenlos einfach auf der Straße abzustellen). Welche Maßnahmen werden unternommen, um diese Verhaltensänderung herbeizuführen und zu unterstützen? Im geplanten Fahrradparkhaus Kellinghusenstraße sind rund 150 der 600 Stellplätze als Mietplätze vorgesehen. Der Senat fördert die Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichem Verkehr durch den zukunftsfähigen Ausbau von attraktiven Fahrradabstellanlagen an Schnellbahnhaltestellen für unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse. Da bereits heute eine hohe Nachfrage nach gesicherten Mietplätzen besteht (siehe Drs. 21/16286), müssen im Übrigen keine Verhaltensänderungen initiiert werden.