BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17941 21. Wahlperiode 09.08.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) vom 01.08.19 und Antwort des Senats Betr.: Fernwärmeversorgung im Stadtteil Rahlstedt führt über das Gelände vom Freibad Rahlstedt am Wiesenredder Betreiber der Fernwärmeversorgung im Stadtteil Rahlstedt haben unter anderem eine Fernwärmeleitung über das Gelände vom Freibad Rahlstedt am Wiesenredder verlegt. Es ist davon auszugehen, dass die Versorgungsunternehmen , die zu dieser Zeit im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg waren, die Fernwärmeleitungen verlegten beziehungsweise die Verlegung in Auftrag gaben. Einer der Versorger waren die 1927 gegründeten Hamburger Gaswerke – HEIN GAS – die Werbestelle für Haus und Industriegas aus der 1998 die Norddeutsche Energieagentur NEA hervorging. Nach der Fusion von HEIN GAS, SCHLESWAG und HGW HanseGas im Jahr 2003, wurde NEA 2006 zur E.ON Hanse Wärme GmbH und im Oktober 2014 zur HanseWerk Natur. Die Daten zum Freibad Rahlstedt am Wiesenredder können aus der Drs. 20/12051 entnommen werden: Erbauung: 1932; technischer Umbau: 1960; Übernahme durch die Hamburger Wasserwerke zum 1. Januar 1968. Die MVA Stapelfeld GmbH wurde 1973 von den Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg sowie der Freien und Hansestadt Hamburg gegründet und die Anlage der MVA Stapelfeld ging im Jahr 1979 in Betrieb. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der HanseWerk Natur GmbH und der Bäderland Hamburg GmbH (BLH) wie folgt: 1. Wo befinden sich im Stadtteil Rahlstedt Fernwärmeleitungen und welche Ortsteile werden versorgt? Siehe Anlage. 2. Wer ist Betreiber der Fernwärmeleitungen und wo wird die Fernwärme erzeugt? Für die Fernwärmeleitungen ist die HanseWerk Natur der Betreiber. Es gibt eine Verbundwärmeleitung , für die die Wärmeerzeugung in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Stapelfeld und im Blockheizkraftwerk (BHKW) Stapelfeld der HanseWerk Natur erfolgt. Außerdem gibt es das Nahwärmenetz „Großlohe“, hier erfolgt die Erzeugung der Wärme im BHKW Großlohering. Das Wärmenetz Großlohe greift dabei hauptsächlich auf Wärme der MVA Stapelfeld zurück. Drucksache 21/17941 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. War die MVA Stapelfeld an der Lieferung der Fernwärme ab 1979 beteiligt ? Wenn ja, bis wann? Wenn nein, ab wann und wie lange? Nein, die Wärmeeinspeisung aus der MVA Stapelfeld in das BHKW Großlohe erfolgt erst seit 07/1993. 4. Warum und wann wurde die Fernwärmeleitung über das Gelände Freibad Rahlstedt am Wiesenredder verlegt? Der Grund für die Verlegung lässt sich nach Angaben der HanseWerk Natur nicht mehr rekonstruieren. Die Verbundwärmeleitung wurde im Herbst 1994 über das Gelände des Freibads verlegt . Der weiterführende Leitungsbau zum Anschluss an die Verbundleitung auf Höhe „Weg Großlohe“ erfolgte 1995. Das Freibad selbst wurde 1981 mittels einer Stichleitung angeschlossen, die Versorgung erfolgte zu dieser Zeit aus dem Heizwerk Großlohering . Mitte der 90er Jahre wurde die Versorgung vom Freibad gekündigt. Diese Stichleitung ist seitdem außer Betrieb. 5. Wurde bei der Verlegung der Fernwärmeleitung auch die Verrohrung der Stellau vorgenommen? Die Verbundwärmeleitung von HanseWerk Natur wurde unter der Stellau verlegt. An der Verrohrung der Stellau war HanseWerk Natur nicht beteiligt. 6. War einer der Gründe für die Übernahme des Freibades Rahlstedt Wiesenredder durch die Hamburger Wasserwerke zum Januar 1968 eine hohe Auslastung des Freibades durch die Bürger, Bundeswehr, Polizei und die Feuerwehr? Wenn ja, wie hoch waren die Besucherzahlen? Wenn nein, welche Gründe haben zur Übernahme geführt? Nein. Die Übertragung der Sommerfreibäder der Freien und Hansestadt Hamburg vom Sportamt auf die Hamburger Wasserwerke GmbH war eine politische Entscheidung, die organisatorisch (Zusammenlegung von Prozessen, Abbau redundanter Verwaltungsbereiche und Ähnliches) begründet war.  7. War die hohe Auslastung des Freibades Rahlstedt am Wiesenredder auch der Grund, warum das Hallenbad an der Rahlstedter Bahnhofstraße 52 gebaut wurde? Bitte das Baujahr des Hallenbades Rahlstedt angeben. 8. Welche zusätzlichen Angebote konnte man durch den Bau des Hallenbades an der Rahlstedter Bahnhofstraße 52 für die Sportvereine und Schulen zur Verfügung stellen? Das Hallenbad wurde im Jahr 1972 eröffnet. In dieser Zeit wurden in Hamburg mehrere Hallenbäder gebaut. Hintergrund war die strategische Umorientierung hin zu ganzjährig nutzbaren Wasserflächen. Durch das ganzjährig nutzbare Hallenbad konnten Schulen, Vereinen und der Bevölkerung über das gesamte Jahr mehr Bahnenzeiten angeboten werden. 9. Warum gibt es unter anderem im Stadtteil Farmsen zusätzliche Flächen für Schwimmangebote in Lehrschwimmbecken oder öffentlichen Einrichtungen wie das Berufsförderungswerk, obwohl dort ein Sommerbad besteht? 10. Werden bei Wegfall der Flächen für Schwimmangebote zum Beispiel im Berufsförderungswerk die Schwimmangebote auf das Hallenbad Rahlstedt Rahlstedter Bahnhofstraße 52 verlagert? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17941 3 Wenn ja, gibt es im Hallenbad Rahlstedt noch frei Kapazitäten? Wenn nein, warum nicht? Mit der vorgesehenen Veräußerung der seitens des Berufsförderungswerkes (BFW) nicht mehr wirtschaftlich zu nutzenden Immobilie am Marie-Bautz-Weg entfällt das dort bisher auch Vereinen und anderen Interessengruppen zugängliche Schwimmund Bewegungsbad. Bei der städtebaulichen Überplanung des Stadtteils Farmsen- Berne beabsichtigt das zuständige Bezirksamt in enger Abstimmung mit dem Investor als Ersatz die Errichtung eines Lehrschwimmbeckens (LSB), welches sowohl die bisherigen Nutzungen ermöglicht, als auch weiteren Vereinen und Interessengruppen die Gelegenheit gibt, Schwimmangebote zu unterbreiten. Das LSB stellt damit einen Teil der sozialen Infrastrukturangebote im Sozialraum Farmsen dar. Ein Zusammenhang mit dem Hallenbad Rahlstedt oder dem Naturschwimmbad Farmsen besteht aus Sicht des zuständigen Bezirksamtes nicht. So soll das LSB – wie vergleichbare Einrichtungen dieser Art und wie schon bisher das Schwimmbad des BFW – nicht der individuellen Nutzung von Bürgern gegen Eintrittsgeld zugänglich sein. Geplant ist eine Trägerschaft , zum Beispiel durch einen Verein, der dann Interessengruppen die Nutzung ermöglicht. Darüber hinaus ist ein Naturschwimmbad wie das Strandbad Farmsen nur im Sommer zugänglich, da es sich um eine Badeanstalt am See handelt. Außerdem eignen sich Naturgewässer weder für den Schwimmunterricht noch für Reha-Sport oder vergleichbare Aktivitäten, die in einem LSB stattfinden. Im Übrigen sind die Planungen dazu noch nicht abgeschlossen. Nach Mitteilung der BLH gibt es im Hallenbad Rahlstedt noch freie Kapazitäten. Drucksache 21/17941 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Anlage 4 17941ska_Text 17941ska_Anlage