BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17972 21. Wahlperiode 13.08.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Philipp Heißner (CDU) vom 07.08.19 und Antwort des Senats Betr.: Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung 2017-2020 – Warum ist Hamburg Schlusslicht bei den Bewilligungen? Kürzlich wurde im „Handelsblatt“ über die Bewilligungspraxis der einzelnen Bundesländer des Bundesinvestitionsprogramms Kindertagesbetreuung berichtet. Laut „Handelsblatt“ gehört Hamburg mit 41,5 Prozent zu den Schlusslichtern der Bewilligungen.1 Insgesamt stehen laut Drs. 21/13232 aktuell rund 37,73 Millionen Euro für das Investitionsprogramm 2017-2020 zur Verfügung (27,18 Millionen Euro Bundesmittel; 10,55 Millionen Euro Landesmittel ). In selbiger Drucksache informiert der Senat darüber, dass mit Stand 30. Mai 2018 36 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 50,5 Millionen Euro gestellt wurden, davon wurden zwölf mit einem Gesamtvolumen von rund 8,0 Millionen Euro bereits bewilligt. Von den Kita-Trägern der zwölf bewilligten Anträge wurden bis zum 30. Mai 2018 bisher lediglich rund 0,83 Millionen Euro abgefordert und von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) an die Kita-Träger ausgezahlt. Es stehen allerdings auch nur rund 37,73 Millionen Euro zur Verfügung, die demnach in Diskrepanz zu den 36 gestellten Anträgen mit einem Gesamtvolumen von rund 50,5 Millionen Euro stehen. Umso mehr verwundert es, dass die BASFI auf ihrer Internetseite darauf hinweist, dass die Antragsfrist für das Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung 2017-2020 bis zum 31. Juli 2019 verlängert wurde.2 Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Im Hamburger Investitionsprogramm zum weiteren Ausbau der Kindertagesbetreuung 2017 – 2020 stehen aktuell insgesamt rund 41,4 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich zu den Bundesmitteln von rund 27, 2 Millionen Euro setzt Hamburg als Landesmittel nunmehr weitere rund 14,2 Millionen Euro ein. Die Landesmittel setzen sich aus den Plan-Ansätzen in den Jahren 2017 – 2020 für die Kita-Investitionsprogramme im Aufgabenbereich (AB) 254 Jugend und Familie des Einzelplans 4 von jeweils 0,4 Millionen Euro (insgesamt 1,6 Millionen Euro) sowie den im AB 254 noch disponiblen Investitionsresten für die Kita-Ausbauprogramme von rund 12,6 Millionen Euro zusammen. Die Erhöhung der verfügbaren Landesmittel gegenüber dem Vorjahr beruht auf Rückzahlungen von Zuwendungen für die in den Investitionsprogrammen 1 Vergleiche Handelsblatt: „Wohin die Fördermilliarden für mehr Kita-Plätze fließen“, 05.07.2019, https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/investitionsprogramm-wohindie -foerdermilliarden-fuer-mehr-kita-plaetze-fliessen/24525490.html, abgerufen am 12.07.2019. 2 Vergleiche Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration: „2017 bis 2020 Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung“, https://www.hamburg.de/fachinformationen/118842/ investitionsprogramm-kindertagesbetreuung/, abgerufen am 12.07.2019. Drucksache 21/17972 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2008 – 2013 sowie 2013/2014 geförderten Ausbauvorhaben auf eigene Initiative der Zuwendungsempfänger. Die verfügbaren Bundes- und Landesmittel für das Investitionsprogramm 2017 – 2020 werden in vollem Umfang für Ausbauvorhaben verwendet werden. Mit Stand 08.08.2019 wurden im Investitionsprogramm 2017 – 2020 21 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 13,2 Millionen Euro bereits bewilligt. Von den Kita- Trägern wurden für diese bewilligten Ausbauvorhaben bislang insgesamt rund 7,4 Millionen Euro abgefordert und von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) an die Träger ausgezahlt. Darüber hinaus liegen 18 vollständige Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 30,4 Millionen Euro vor. Anträge, für die die Kita-Träger die notwendigen Antragsunterlagen bis zum Ablauf der bis zum 31.07.2019 verlängerten Antragsfrist nicht vollständig eingereicht hatten, können im Investitionsprogramm nicht mehr berücksichtigt werden. Das Gesamtvolumen der bereits erteilten Bewilligungen und der bis zum 31.07.2019 vollständig eingereichten Anträge beträgt somit rund 43,6 Millionen Euro. Die vollständig eingereichten Anträge werden im Rahmen der verfügbaren Mittel grundsätzlich bis zum Jahresende 2019 bewilligt. Damit werden die vom Bund bereitgestellten Mittel für das Investitionsprogramm in Hamburg in vollem Umfang gesichert sein. Generell ist zu beachten, dass bei den Kita-Ausbauvorhaben aufgrund der komplexen Anforderungen im Planungs- und Baugenehmigungsverfahren das Antrags- und Bewilligungsverfahren im Investitionsprogramm vielfach eine längere Bearbeitungszeit erfordert. Auch leidet die Ausführung der Bauvorhaben unter den Kapazitätsengpässen von Bauwirtschaft und Handwerk, sodass es teilweise zu erheblichen zeitlichen Verschiebungen bei den einzelnen Gewerken und bei der Fertigstellung der Kita- Ausbauvorhaben kommt. In der Folge verzögert sich der Mittelabruf aus dem Investitionsprogramm . Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Warum ist die Antragsfrist für das Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung 2017-2020 bis zum 31. Juli 2019 verlängert worden? Die Verlängerung der Antragsfrist erfolgte aufgrund der von der BASFI wahrgenommenen Schwierigkeiten der Träger bei einer ganzen Reihe von Ausbauvorhaben, die Einreichung vollständiger Antragsunterlagen rechtzeitig zu der ursprünglich festgelegten Antragsfrist (30.06.2019) zu bewerkstelligen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Ist seit dem 30. Mai 2018 über die seinerzeit noch nicht beschiedenen weiteren 24 Anträge eine Entscheidung getroffen worden? Wenn ja, welche Entscheidung wurde getroffen und in welcher Höhe wurden die Mittel bewilligt? Siehe Anlage 1. Von den bis zum 30. Mai 2018 noch nicht beschiedenen 24 Anträgen wurden bis zum 08.08.2019 sechs Anträge mit einem Bewilligungsvolumen von insgesamt rund 4,5 Millionen Euro bewilligt. Zu berücksichtigen ist, dass bereits zum Stand 30. Mai 2018 zwei der seinerzeit noch nicht beschiedenen Ausbauvorhaben von den Trägern zurückgezogen waren. Bei zwei weiteren Anträgen wurde der Antrag beziehungsweise der Bauantrag für das Ausbauvorhaben zwischenzeitlich zurückgezogen. Für weitere fünf Anträge wurden bis zum Ablauf der bis zum 31.07.2019 verlängerten Antragsfrist die Antragsunterlagen nicht vollständig bei der BASFI eingereicht. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Wurden Anträge abgelehnt? Wenn ja, welche Gründe waren dafür maßgebend? Nein. 4. Ist es zutreffend, dass mit Stand 14. Juni 2019 11,29 Millionen Euro bewilligt wurden? Falls nicht zutreffend, in welcher Höhe wurden Mittel bewilligt? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17972 3 5. Ist es zutreffend, dass mit Stand 14. Juni 2019 erst 6,57 Millionen Euro abgerufen wurden? Falls nicht zutreffend, in welcher Höhe wurden Mittel abgerufen? Die Angaben sind zutreffend. Zu berücksichtigen ist, dass die Übersicht des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vom 14.06.2019 nur den auf den Bund entfallenden Anteil bei den erteilten Bewilligungen in Höhe von 90 Prozent enthält. 6. Was gedenkt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde zu tun, um die Quoten zu erhöhen? Siehe Vorbemerkung. 7. Sind seit dem 30. Mai 2018 weitere Neuanträge gestellt worden? Wenn ja, von welchen Kita-Trägern und für welches Projekt? Siehe Anlage 2. A n tr a g s te ll e r (T rä g e r) In v e s ti ti o n s m a ß n a h m e (S ta n d o rt ) M a ß n a h m e n - b e s c h re ib u n g B e w il li g te M it te l [E u ro ] A rb e it e r- S a m a ri te r- B u n d G m b H R e d d e rb a rg o h n e N r. , 2 2 3 9 7 H a m b u rg N e u b a u 1 .7 7 2 .3 4 0 ,0 0 M o u s e H o u s e G m b H & C o . K G W ie s e n d a m m 2 4 , 2 2 0 3 5 H a m b u rg U m b a u 4 1 4 .6 3 0 ,0 0 S te rn iP a rk G m b H G ro t S a h l 2 0 , 2 2 5 5 9 H a m b u rg U m b a u 4 7 .8 1 4 ,0 0 S te rn iP a rk G m b H G ro t S a h l 2 4 , 2 2 5 5 9 H a m b u rg E rw e it e ru n g 1 5 5 .9 0 0 ,0 0 S V E H a m b u rg B ild u n g s p a rt n e r g G m b H S te in w ie s e n w e g 3 0 b , 2 2 5 2 7 H a m b u rg N e u b a u 1 .7 4 1 .3 2 0 ,0 0 S V E H a m b u rg B ild u n g s p a rt n e r g G m b H M o lk e n b u h rs tr a ß e 2 , 2 2 5 2 5 H a m b u rg U m b a u 3 3 0 .0 0 0 ,0 0 S u m m e 4 .4 6 2 .0 0 4 ,0 0 In v e s ti ti o n s p ro g ra m m K in d e rt a g e s b e tr e u u n g 2 0 1 7 - A n tr ä g e , d ie z u m 3 0 .0 5 .2 0 1 8 n o c h n ic h t e n ts c h ie d e n w a re n , u n d b is z u m 0 8 .0 8 .2 0 1 9 e n ts c h ie d e n w u rd e n . Drucksache 21/17972 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 1 In v e s ti ti o n s p ro g ra m m K in d e rt a g e s b e tr e u u n g 2 0 1 7 - 2 0 2 0 - N e u a n tr ä g e s e it d e m 3 0 . M a i 2 0 1 8 ( S ta n d : 0 8 .0 8 .2 0 1 8 ) A n tr a g s te ll e r (T rä g e r) In v e s ti ti o n s m a ß n a h m e (S ta n d o rt ) M a ß n a h m e n - b e s c h re ib u n g J o h a n n a A m a lie H ä u s e r g G m b H Ö lm ü h le n w e g 3 3 , 2 2 0 4 7 H a m b u rg U m b a u F B B G m b H H a m b u rg e r S tr a ß e 2 0 6 , 2 2 0 8 3 H a m b u rg U m b a u S te rn iP a rk S c h ie rh o rn s ti e g 2 , 2 2 1 4 5 H a m b u rg U m b a u A ls te rs tü rm e r G m b H F u h ls b ü tt le r S tr a ß e 3 -7 , 2 2 3 0 5 H a m b u rg U m b a u S C V ic to ri a L o k s te d te r S te in d a m m 5 2 , 2 2 5 2 9 H a m b u rg N e u b a u S te rn iP a rk E lv e rs w e g 2 , 2 1 0 3 7 H a m b u rg U m b a u S te rn iP a rk W e id e n a lle e 2 2 -2 2 a , 2 0 3 5 7 H a m b u rg E rw e it e ru n g + U m b a u S te rn iP a rk W ilh e m s tr a ß e 3 3 ( I. u n d I I. S to c k ) U m b a u V ill a V iv e n d i G m b H F u h ls b ü tt le r S tr a ß e 1 3 2 , 2 2 3 0 5 H a m b u rg U m b a u K iG a P a p ill o n e . V . W o h le rs A lle e 3 6 a , 2 2 7 6 7 H a m b u rg U m b a u K le in e S te rn e g G m b H S ta p e lf e ld e r S tr a ß e 1 2 0 , 2 2 1 4 3 H a m b u rg E rw e it e ru n g S te rn iP a rk G m b H T h e o d o rs tr a ß e 4 1 b , 2 2 7 6 1 H a m b u rg N e u b a u a g ilo K it a s g G m b H D ro o p w e g 3 1 , 2 0 5 3 7 H a m b u rg U m b a u a g ilo K it a s g G m b H J u liu s -V o s s e le r- S tr . 1 9 5 a , 2 2 5 2 7 H a m b u rg U m b a u A ls te rs tü rm e r G m b H B ra m fe ld e r S tr a ß e 1 6 b , 2 2 3 0 5 H a m b u rg U m b a u In te g ra ti v o g G m b H S ie m e rs p la tz 1 a , 2 2 5 2 9 H a m b u rg U m b a u A k a d e m ik e rb u n d H a m b u rg e . V . B ra m fe ld e r D ri ft 1 4 -1 6 , 2 2 1 7 5 H a m b u rg U m b a u K iG a P a p ill o n e . V . W o h le rs A lle e 3 6 a , 2 2 7 6 7 H a m b u rg U m b a u Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/17972 5 Anlage 2 17972ska_Text 17972ska_Anlagen 17972ska_Antwort_Anlage1 17972ska_Antwort_Anlage2