BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/17991 21. Wahlperiode 16.08.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Peter Lorkowski (AfD) vom 08.08.19 und Antwort des Senats Betr.: Hamburg Vessel Coordination Center Die ubiquitäre Digitalisierung macht auch vor der Schifffahrt nicht halt. Das Hamburg Vessel Coordination Center hat eine digitale Plattform vorgestellt, mit der die Abfertigung von Binnenschiffen optimiert werden soll. Entwickler dieses neuartigen Systems ist die DAKOSY Datenkommunikatiosystem AG, deren Hauptsitz im Hamburger Bezirk Mitte liegt. Mithilfe dieses “digitalen Lotsen” wird der Entwicklung zu immer dichteren Takten im Binnenschifffahrtsverkehr Rechnung getragen, wodurch menschliche Lotsen entlastet werden. Der planmäßige Betrieb soll im nächsten Jahr starten (Quelle: https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/hvcc-optimiert-abfertigungvon -binnenschiffen-im-hamburger-hafen-2290852.html). Dies vorangeschickt frage ich den Senat: Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation fördert die Entwicklung einer Plattform zur Optimierung von Binnenschiffsanläufen (siehe hierzu https://hhla.de/de/pressemitteilungen/ueberblick/2019/05/hvcc-optimiert-anlaeufe-vonbinnenschiffen .html). Ziel der zentralen Binnenschiffs-Koordinierungsplattform im Hamburger Hafen sind die Optimierung der Hafenrotation und Minimierung der Hafenaufenthaltszeiten sowie die optimale Auslastung der Terminal-Infrastruktur an den Container-Terminals. Dies soll zu einer Kostenersparnis für die Binnenschifffahrt und die Terminalbetriebe führen. Gleichzeitig soll das Binnenschiff als leistungsstarkes und umweltfreundliches Verkehrsmittel aufgewertet werden. Die zuwendungsfähigen Ausgaben belaufen sich auf insgesamt 250 000 Euro, wovon 125 000 Euro von der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) in Form einer Zuwendung getragen werden . Die restlichen 125 000 Euro werden als Eigenanteil vom Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) als Antragsteller getragen. Die Projektförderung erstreckt sich über den Zeitraum vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019. Die neue digitale Koordinierungsplattform für Binnenschiffe im Hamburger Hafen stellt keinen Ersatz für Lotsdienste dar. Insofern ist die Bezeichnung der Binnenschiffsplattform als „digitaler Lotse“ unzutreffend. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wie folgt: 1. Wie hoch waren die Kosten für die Entwicklung dieser digitalen Plattform ? Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Wird der Betrieb des Systems planmäßig im Jahr 2020 beginnen können ? Die Inbetriebnahme ist nach Auskunft der HHLA für Anfang des Jahres 2020 geplant. Drucksache 21/17991 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Wie viele Arbeitsplätze sind durch den digitalen Lotsen in Hamburg bedroht? Es ist nicht erkennbar, dass Arbeitsplätze durch die neue Plattform bedroht sind. 4. Sind etwaige Haftungsfragen bezüglich des digitalen Lotsen bereits geklärt? Siehe Vorbemerkung. 5. Welche Kostenersparnisse sind im Laufe des Betriebs der digitalen Plattform umsetzbar? Dazu liegen dem Senat keine konkreten Erkenntnisse vor. Im Übrigen siehe Vorbemerkung . 6. Welche Wettbewerbsvorteile verschafft das neue System dem Hamburger Hafen gegenüber konkurrierenden Häfen? Siehe Vorbemerkung.