BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18301 21. Wahlperiode 17.09.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thomas Kreuzmann (CDU) vom 09.09.19 und Antwort des Senats Betr.: Digitalisierung durchdacht durchführen – Läuft KoPers nach der flächendeckenden Einführung Anfang 2019 inzwischen reibungslos? (III) Zuletzt in Drs. 21/17957 vermittelte der Senat den Eindruck, dass nach zahlreichen Fehlern bei der flächendeckenden Einführung von KoPers zum Jahreswechsel 2019 inzwischen alle Fehler behoben seien. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: In Drs. 21/17957 wird der Sachstand zur Einführung des Verfahrens KoPers differenziert dargestellt. Die Abrechnung der Entgelte, Bezüge und Versorgungsleistungen erfolgt durchweg korrekt. Dennoch gibt es wie bei jedem neu eingeführten IT- Verfahren offene Tickets, die unter anderem Bedienungsprobleme, inhaltliche Rückfragen , Nachfragen zu Berechtigungen oder Fehler beinhalten. Statistische Auswertungen entlang dezentraler Organisationsstrukturen sind erst nach Einführung der Module Dienstposten- und Stellenverwaltung möglich. Die Einführung dieser Module erfolgt plangemäß und soll im 1. Quartal 2020 abgeschlossen werden. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. In Drs. 21/18138 findet sich folgende Information: „Differenzierte Übersichten zur Stellen- und Personalausstattung in den Fachämtern der Bezirksämter sind erst wieder mit der vollständigen Inbetriebnahme von KoPers möglich. Bis dahin liegen die Daten nicht oder nur eingeschränkt vor.“ Wieso ist KoPers seit wann inwiefern nicht mehr vollständig in Betrieb und wann wird dies wieder der Fall sein? Nach Abschluss der aktuell laufenden Einführung der Dienstposten- und Stellenverwaltung ist KoPers vollständig in Betrieb. 2. In Drs. 21/18210 heißt es: „Aufgrund der Umstellung von der Personalabrechnungssoftware PAISY auf KoPers können qualitätsgesicherte Zahlen nur bis einschließlich 31. Dezember 2017 geliefert werden. Da die Organisationsbereiche in KoPers (noch) nicht abgebildet werden können, ist eine Darstellung von Fehlzeiten nach Organisationsbereichen für die Polizei seit dem 1. Juli 2018 nicht mehr möglich. Controllingdaten im Personalbereich werden hamburgweit mit dem EDV-Tool ePeCo ermittelt. Aufgrund der Veränderungen in der Datenarchitektur von PAISY zu KoPers funktionieren die bisher genutzten ePeCo- Auswertungen für die Fehlzeitenermittlung nicht mehr, sodass auch für die Vorjahre nur noch auf bereits vorhandene Auswertungsergebnisse zurückgegriffen werden kann.“ In Drs. 21/17957 hieß es allerdings, dass die Schnittstellenproblematik zu den Fehlzeiten gelöst sei, was der ersten Aussage widerspricht. Kann der Senat erklären, welche Probleme genau aus welchen Gründen vorliegen, wie diese mit der Aussage in Drucksache 21/18301 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Drs. 21/17957 zusammenpassen und wann mit einer Lösung zu rechnen ist? Die Auswertung von Fehlzeiten ist bereits heute auf der obersten Ebene der Behörden , Bezirksämter oder Betriebe möglich. Die Aussagen in der Drs. 21/18210 stellen auf Fehlzeitenquoten von Organisationseinheiten unterhalb dieser Ebenen ab. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Im Unterausschuss Personal hieß es, dass Probleme bei KoPers der Grund für die um drei Monate verspätete Vorlage des Personalberichts 2019 seien. Welche Probleme bei KoPers haben konkret aus welchen Gründen die verspätete Fertigstellung des Personalberichts zu verantworten ? Welche weiteren Gründe gibt es? Und warum hat der Senat die Verspätung nicht zeitnah angekündigt? Die Datenmigration aus dem Altverfahren PAISY in die neue Datenstruktur in KoPers erfolgte schrittweise. Statistische Merkmale, die für die Personalberichterstattung, aber nicht unmittelbar für die Personalabrechnung benötigt werden, wurden intensiv qualitätsgesichert und erst zu einem späteren Zeitpunkt als zum jeweiligen Produktivsetzungstermin migriert. Im Übrigen siehe Drs. 21/17164. Der Senat strebt grundsätzlich an, dass der Personalbericht die Bürgerschaft unmittelbar vor oder unmittelbar nach der parlamentarischen Sommerpause erreicht. Einen festgelegten, verbindlichen Termin für die Vorlage bei der Bürgerschaft gab und gibt es allerdings nicht. Über die gegenüber den Vorjahren spätere Vorlage hat der Senat in der ersten Sitzung des Unterausschusses Personalwirtschaft und Öffentlicher Dienst im Jahr 2019 am 21. August 2019 informiert. 4. Gibt es weitere Defizite im Bereich der Personalverwaltung infolge der Einführung von KoPers, die dafür sorgen, dass bisher verfügbare Informationen nicht mehr abrufbar sind? Wenn ja, welche sind es, was ist jeweils der Grund dafür und wann ist jeweils mit Behebung des Problems nach Durchführung welcher Maßnahmen zu welchen Zusatzkosten zu rechnen? Neben den mit der planmäßig nachgelagerten Einführung der Dienstposten- und Stellenverwaltung verbundenen Einschränkungen ist aktuell eine Auswertung zum Thema Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) in Bearbeitung. Der Fehler soll bis Ende September 2019 behoben sein.